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REPORT | BLOG

Mehrwert für ManagerInnen

Mehr Mut in Europa

Über Jahre hinweg sind wir in Europa den bequemen Weg gegangen. Weg von der Realwirtschaft hin zu spekulativen Finanzgeschäften. Hier war Geld einfach zu verdienen, die Produkte leicht zu verkaufen. Verstanden haben sie die Wenigsten, aber es hat Geld gebracht. Wozu hat das geführt? Die Arbeitslosigkeit auch für hochqualifizierten Menschen nahm zu, Produktionsstätten sind mehr und mehr von der Landschaft verschwunden. Eine „Ent-Industrialisierung“ hat stattgefunden.

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USA und EU wollen sich beim Datenschutz näher kommen

Die Abhör- und Bespitzelungsaktionen des amerikanischen Geheimdienstes NSA, die auch vor hohen Regierungsvertretern der EU nicht Halt machten, haben das transatlantische Bündnis der Europäischen Union mit der US-Administration schwer belastet. Das gegenseitige Vertrauen ist in Folge der Affäre auf einen historischen Tiefpunkt gesunken. In Deutschland fragten sich nach Bekanntwerden des Anzapfens von Angela Merkels Mobiltelefon einige politische Kommentatoren gar: In welchem Verdacht steht denn nun unsere Kanzlerin?

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Behutsam, gegen Statussymbole

Alles so zu belassen, wie es ist, ist keine Lösung. Doch ist vorsichtiges Vorgehen eine der wichtigsten Regeln bei Veränderungen am Arbeitsplatz.

Die Diskussion könnte an mehreren Punkten starten – beispielsweise mit der Überlegung, wie man Kosten senkt. Oder sollte etwa in ein neues Kommunikationswerkzeug investiert werden? Wird das neue Tool überhaupt benötigt? Wer nutzt dabei die unterschiedlichen Kommunikationskanäle überhaupt? Fakt ist, die neue Welt des Arbeitens bringt genau solche Diskussionen.

Braucht der Vertrieb überhaupt einen Festnetzapparat? Ist es sinnvoll, dass Buchhaltungsmitarbeiter Firmenhandys haben? Ja und nein, wird Ihre Antwort darauf wahrscheinlich lauten. Schließlich gibt es im Vertrieb viele Mitarbeiter, die nicht als Kundenbetreuer unterwegs sind, sondern ihre Arbeit hauptsächlich im Innendienst leisten. Diesen Mitarbeitern das Festnetztelefon zu entfernen, wäre wohl wenig zweckdienlich. Und viele Buchhaltungsmitarbeiter werden wahrscheinlich mit dem Festnetz völlig ihr Auslangen finden. Wie aber steht es mit dem zugehörigen Abteilungsleiter? Je genauer man bei Unternehmen hinsieht, desto mehr Ausnahmen findet man. Es ist ein häufiges Phänomen, dass ein Thema immer komplexer und vielschichtiger wird, je tiefer man darin eintaucht.

Alles so zu belassen, wie es derzeit ist (oder allen den Festnetzapparat wegzunehmen, oder einfach bei allen das neue Tool auszurollen), ist definitiv keine Lösung. Diese könnte darin bestehen, sämtliche Mitarbeiter eines Unternehmens in Gruppen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen einzuteilen. Sie könnten Ihr Unternehmen etwa in die Kategorien fix, wenig flexibel, flexibel und mobil einteilen.

»Fix« bedeutet hier, dass die Person ausschließlich im Firmenbüro tätig ist und mobiles Arbeiten in der Funktion nicht sinnvoll ist. Ein fixer Firmenarbeitsplatz ist zwingend erforderlich. »Wenig flexibel« wäre, dass jemand überwiegend im Firmenbüro arbeitet, ein gewisser kleiner Anteil allerdings auch mobil erledigt werden kann beziehungsweise wird. Ein fixer Firmenarbeitsplatz ist erforderlich. »Flexibel« übersetzt sich darin, dass regelmäßig mobil gearbeitet wird und zwar etwa zwei bis drei Tage die Woche. In der Firma könnten solche Mitarbeiter vielleicht einen Arbeitsplatz teilen (»Shared Desk«). »Mobil« bezeichnet jene, bei denen die Tätigkeit grundlegend Termine außerhalb des Unternehmens bestimmen. Auch hier wäre natürlich ein Zugang zu temporären Arbeitsplätzen und Desk Sharing sinnvoll.

Aus dieser Einteilung in Kategorien – die oben genannten sind nur als mögliches Beispiel zu verstehen – lassen sich in einem weiteren Schritt die sogenannten Arbeitsplatzbedürfnisse ableiten. Hierbei legen Sie fest, welche Tools und Instrumente in den jeweiligen Kategorien sinnvoll sind. So wird die Nutzung von Videotelefonie für einen Mitarbeiter aus der Kategorie »fix« wenig sinnvoll sein, genauso wenig wie besagter Festnetzapparat für jene aus der Kategorie »mobil«.

Bei dieser Betrachtung empfehle ich, sich gedanklich von bestehenden Hierarchien zu lösen und ausschließlich die Arbeitsweise der Mitarbeiter zu betrachten. Dies wirft natürlich einen weiteren Aspekt auf, der nicht zu unterschätzen ist: Statussymbole und jene Emotionen, mit denen wir an ihnen hängen. Denn haben wir nicht alle das Bild im Kopf: Je »wichtiger« eine Person in der Unternehmenshierarchie zu sein scheint, desto mehr Werkzeuge hat sie zur Verfügung. Ob diese auch genutzt werden, ist dabei nebensächlich. Deshalb sollte mit diesem Thema auch besonders behutsam umgegangen werden. Ein guter Schritt wäre, die Mitarbeiter sensibel darüber aufzuklären, warum man bei dem einen oder anderen Tools entfernt und vielleicht gegen andere ersetzt. Denn die neue Welt des Arbeitens bringt viele neue Themen mit sich, die wiederum viel Effizienzgewinn in sich tragen. Behutsames Vorgehen ist dabei jedoch wohl einer der wichtigsten Regeln überhaupt.

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Zukunftsinvestitionen in Wohnen, Infrastruktur und Umwelt

Die Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN beschäftigt sich seit 2010 mit gesellschaftspolitisch wichtigen und zugleich nachhaltigen Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand.

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Summers: Säkulare Stagnation



Die Zentralbanken der entwickelten Länder sind in Bewegung. Es wird über Diskussionen innerhalb der EZB berichtet, die Einlagen-Zinsen negativ zu machen. Die Fed überlegt offenbar ebenfalls, die Verzinsung auf Bank-Einlagen bei ihr zu reduzieren. Beides kann als Eingeständnis gewertet werden, dass den Zentralbanken das Pulver ausgeht.

Larry Summers hat mit einem Vortrag auf der jährlichen Research-Konferenz des IWF in der vergangenen Woche in ein Wespennest gestochen und das Bild einer Zukunft mit chronisch schwacher Nachfrage und schleppendem Wirtschaftswachstum gezeichnet, die „secular stagnation“.

Er ist nicht der erste, der auf ein solches Szenario hinweist. Paul Krugman hatte bereits vor zwei Jahren in seinem Blog die Hypothese der „secular stagnation“ aus den frühen Nachkriegszeiten aufgegriffen. Er attestiert Summers, diese nun besonders brillant neu belebt zu haben.

Summers Gedankengang geht wie folgt:

In den zurückliegenden 50 Jahren hat die Fed die kurzfristigen Zinsen in jeder Rezession gesenkt, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Nun sind die Zinsen nahe Null und die Erholung ist weiterhin anemisch. Die Ersparnisse übersteigen die Investitionen deutlich. Der „natürliche“ Zins, bei dem Erspanisse und Investitionen im Gleichgewicht Vollbeschäftigung brächten, ist mittlerweile negativ. Mit nominalen Zinsen nahe Null kann der Rückgang der Nachfrage durch Zinssenkungen aber nicht mehr kompensiert werden. Die Wirtschaft befindet sich nach dem Platzen der Schuldenblase in einer Liquiditätsfalle. So weit geht die Argumentation entlang der Theorie von Keynes.

Die Fed hat mit QE (quantitative easing) unkonventionelle Wege beschritten, um über den Druck auf die langfristigen Zinsen Investionsanreize zu geben. Das realwirtschaftliche Ergebnis bleibt hinter den Erwartungen weit zurück. Die Fed hat mit nominalen Zinsen nahe Null kaum noch Spielraum, was sich im Falle einer weiteren Rezession verheerend auswirken könnte, warnt Summers. Zwar könne die Fed die Leitzinsen für immer tief halten, aber sie kann nicht bis in alle Ewigkeit mit ihren unkonventionellen Maßnahmen fortfahren. Das zugrundliegende Problem der Liquiditätsfalle könnte aber für immer fortbestehen.

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Weniger ist oft mehr

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ diese Aussage von Paul Watzlawick stimmt heute mehr denn je. Die Frage, die sich stellt: Wie gehen wir mit der Kommunikation, der Weitergabe von Information um? Sind wir überhaupt in der Lage, dieses Überangebot an Informationen noch zu verarbeiten? Können wir die Inhalte auch aufnehmen und verstehen? Die Technologie eröffnet uns heute Möglichkeiten, welche es uns abverlangt, bereits die Antworten voll ausformuliert auf dem Tisch zu haben bevor die Frage eigentlich gestellt wird.

Wir verlangen Prozessabläufe, welche mit den realen Möglichkeiten nicht in Einklang zu bringen sind. Nehmen wir das Beispiel der Katastrophe auf den Philippinen. Fast in Minutenabständen werden hier Informationen weltweit weitergeleitet und Lösungen verlangt, die einfach Zeit brauchen. Wir sind sehr schnell mit unserer Kritik, mit unseren Forderungen. Wir haben kein Gefühl mehr für Realität, keine Geduld bei jeder Tragik der Situation.

Oder nehmen wir die Situation der gegenwärtigen Regierungsverhandlungen. Was hier an übereifrigen Informationsgebern an Zahlen weitergegeben wird ist fast schon lächerlich. Unter dem Vorwand des Demokratiebedürfnisses und der Transparenz werden Aussagen getroffen, welche eher den Anschein erwecken das Ego der Informationsweitergabe zu befriedigen. Natürlich spielen hier die Medien keine zu unterschätzende Rolle. Um zum Beispiel im Printbereich Seiten zu füllen werden immer wieder Inhalte vermittelt, welche sich fast immer auf der Ebene der Vermutung, des Gerüchtes bewegen.

Der Wettbewerb mit den raschlebigen elektronischen Kommunikationsmitteln geht es doch einfach nur darum, Stimmung zu erzeugen, eine Plattform für Populisten zu bieten. Letztere sind ja nicht gefordert reelle Lösungen anzubieten. Wozu auch? Die Gesellschaft fordert ja nur Unterhaltung. Der Gastkommentar von Christian Fleck im Standard vom 16. 11. trifft es auf den Punkt. Unsere „Spaßgesellschaft“ ist mit dem Wohlstand aus Mittelmaß offensichtlich zufrieden. Auszugsweise eine Kernaussage: „Bemerkenswert ist an deren Mitgliedern, erstens, dass sie sozial selbstgenügsam sind, vornehmlich mit ihresgleichen sprechen. Volksbildnerisches Bemühen ist rar, weil nicht sexy. Statt Zuhörern Fragen zu beantworten, gibt's Followers, Retweeten und "Gefällt mir" -Buttons. Zweitens reden sie vielleicht nicht gerne, aber doch regelmäßig über Dinge, von denen sie so wenig Ahnung haben, wie die ihnen Folgenden - und gerade deswegen akklamiert werden.“

Reduzieren wir doch einfach die Menge an weitergegebener Information radikal oder denken wir einfach vor der Weitergabe nach. Nachzudenken ob wir wirklich noch mit Menschen kommunizieren oder es einfach der Technologie überlassen.

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China – weitere Öffnung?


Die jüngsten Beschlüsse der KP Chinas könnten sich als die größte Öffnung der chinesischen Politik seit den 1990er Jahren erweisen.


Zunächst hatten sich die „Märkte“ vom kurzen Abschlussdokument des Dritten Plenums der KP Chinas enttäuscht gezeigt, das Anfang der zurückliegenden Woche veröffentlicht worden war. Es offenbarte nicht die erhoffte stärkere Öffnung des Unternehmenssektors und der Finanzmärkte. Die Aktienkurse in China und in anderen Teilen Asiens fielen daraufhin. Man befürchtete, ohne umfassende Reformen könnte der Motor der Weltwirtschaft ins Stocken geraten. Immerhin ist China mittlerweile die zweitgrößte Volkswirtschaft, zuletzt war ihr BIP-Zuwachs so gering ausgefallen wie seit 23 Jahren nicht.

Die ausführliche Version des Abschlussdokuments, die am Wochenende vorgelegt wurde, zeigt jetzt ein anderes Bild. Die chinesischen Aktienindizes sind daraufhin kräftig angesprungen und zogen die meisten anderen Börsen der Emerging Markets mit. Bloomberg spricht von der „breitesten Ausweitung wirtschaftlicher Freiheiten seit mindestens den 1990er Jahren“. 1993 hatte das Zentralkomitee der KP Chinas die „sozialistische Marktwirtschaft“ ausgerufen, nachdem Deng Xiaoping 1978 die wirtschaftliche Öffnung Chinas angestossen hat.

Die meisten Vorhaben sollen bis 2020 umgesetzt werden. Leitlinie ist, das Land wettbewerbsfähiger zu werden und seinen Wohlstand zu mehren. Billige Massenexporte stehen nicht länger im Fokus, statt dessen soll die Binnenwirtschaft das Wachstum antreiben. Als wichtigste Reformen gelten:

  • Lockerung der Ein-Kind-Politik
  • Abschaffung der Zwangsarbeitslager zur politischen Umerziehung
  • Alimentierung der Sozialversicherungen aus den Dividenden der Staatsunternehmen
  • Zulassung kleiner und mittelgroßer Privatbanken
  • Aufhebung des starren Einwohnermeldewesens Hukou
  • Beschleunigung der Konvertibilität des Renminbi der Freigabe der Wechselkurse und der Zinsen
  • Öffnung aller nicht auf einer Negativliste stehenden Branchen für privates und ausländisches Kapital
  • Freigabe der Preise für Transport, Telekommunikation, Wasser, Kraftstoffe, Erdgas und Wasser

Große Bedeutung wird auch der Erlaubnis zugemessen, dass Bauern ihr Nutzungsrecht für nichtagrarisches Land künftig zu Marktpreisen verkaufen dürfen. Bisher waren sie von den Kommunen mit einer Entschädigung enteignet worden, die deutlich unter dem lag, was die Gemeinden mit dem Weiterverkauf etwa an Immobilienentwickler erzielten. Mancher Beobachter schätzt, dass dadurch die Einkommen der Landwirte so stark steigen könnten, dass sie sich in den Städten niederlassen könnten.

Die Reproduktionsrate in China beträgt aktuell durchschnittlich 1,58 Kinder pro Frau. Um die Bevölkerungszahl zu halten, ist eine Reproduktionsrate von knapp über zwei Kinder pro Frau erforderlich. Zum Vergleich: In Indien beträgt die Reproduktionsrate fast 2,6, in Pakistan sogar über 3,3, in Indonesien liegt sie bei fast 2,1. In den USA beträgt die Reproduktionsrate nahezu 1,9 und liegt damit an der Spitze der entwickelten Länder, in Japan liegt sie bei lediglich 1,4. Die Reproduktionsrate ist auch in Hinsicht auf die Versorgung der Alten in der Bevölkerung wichtig. Je geringer sie ist, je höher muss zum Ausgleich die Produktivität der Wirtschaft sein.

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Energiebewusstsein beim Top-Management?

Betriebliches Energiemanagement hat bei heimischen Managern keinen großen Stellenwert, das belegt eine aktuelle Deloitte-Umfrage. Viele kennen nicht einmal die Energiebilanz ihrer Firma. „Kennen Sie die Energiebilanz Ihres Unternehmens? Und nutzen Sie bereits Energiemanagementsysteme, um Energiekosten in Ihrem Betrieb zu senken?“ dies waren die zugrundeliegenden Fragen an Top-Entscheidungsträger. Auf diese Fragen kommt von den Top-Entscheidungsträgern erschreckend oft ein „Nein“. Diese Einschätzung deckt sich auch in etwa mit einer Energiemanagementstudie aus dem Jahr 2010 der österreichischen Energieagentur.

Laut der aktuellen Deloitte-Studie: In gut 50 Prozent der Unternehmen fehlt es an entsprechenden Energiemanagementsystemen. Der Nutzen derartiger Maßnahmen wird in Businessplänen viel zu selten berücksichtigt. 52 Prozent der Manager kennen die Energiebilanz ihrer Firma gar nicht. Da stellt sich dann doch die berechtigte Frage: Wie können dann Potenziale gehoben werden? Beim qualityaustria Lebensmittelforum im Oktober wurde festgestellt, dass es oft schon an einer validen Datengrundlage mangelt.

Die Deloitte-Studie stellt auch einen Vergleich mit den USA an. Vielleicht kann Alfons Flatscher hier vor Ort recherchieren und diesen Sachverhalt nachträglich auch kommentieren. Im „Billig-Energie-Land“ USA herrsche wesentlich mehr Bewusstsein für Energiemanagement als hierzulande. 81 Prozent der befragten US-Unternehmen gaben an, 2013 Energiemanagement-Programme durchzuführen, um Kosten zu senken. 76 Prozent taten dies auch aus Imagegründen.

Den internationalen Vergleich kann man durchaus kritisch sehen. Jedermann weiß, dass Klimaschutz kein amerikanisches Steckenpferd ist. Die amerikanische „Pro-Kopf Entstehung“ an CO2 ist deutlich höher als in Europa. Schiefergas wird auf Teufel komm raus gefördert und die Energiepreise sind deutlich als in Europa.

Die internationale Entwicklung der ISO 50001 Zertifizierung zeigt eine etwas andere Entwicklung. Während in den USA mit September 2013 nur 41 Unternehmen nach der internationalen Energiemanagementnorm zertifiziert sind, waren es im „kleinen“ Österreich schon 60 und in Deutschland fast 2.100!!!

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Pinocchios unter sich...

Wenige Woche nach der Nationalratswahl in Österreich leistet die Immer-noch-Rot-Schwarze-Koalition einen Offenbarungseid und macht einen Kassasturz, der zeigt es klaffen riesige Budgetlöcher und – Überraschung – all das, was vor den Wahlen versprochen wurde, geht sich leider nicht aus.

Vor der Wahl hieß es: die Pensionen sind sicher! Es gibt kein Problem! Jetzt rechnet ein Experte nach dem anderen vor: Leider nicht! Die Lebenserwartung steigt, das Pensionsantrittsalter bleibt niedrig. Man muss kein Raketenforscher sein, um sich ausrechnen zu können: das geht sich nie aus.

Der einzige Grund, warum die Regierung trotz besserem Wissen, das Gegenteil behauptet ist: In dem Moment,in dem die Wahrheit ausgesprochen wird, und klar wird, dass die Jungen zwar in ein System einzahlen, aber nichts zurückbekommen werden, hören sie auf einzuzahlen und dann kippt das Pensionssystem, das längst zu einem Pyramidenspiel verkommen ist.

Ein Pyramidenspiel funktioniert so lange alle dran glauben. Es funktioniert für die an der Spitze und es funktioniert solange es genügend Unbedarfte gibt, die immer noch einzahlen. Aber wenn das frische Geld nicht mehr fließt: Gute Nacht!

Für die heute unter 40-jährigen ist eines sicher: Sie sind am falschen Ende des Pyramidenspiels...

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Deflation: Was ist dran?



Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen weiter abzusenken, hat Bedenken über eine anstehende Deflation in der Eurozone wach gerufen. Mit einer Inflationsrate von im Oktober vorläufig nur noch 0,7% wird ein vier-Jahres-Tief erreicht, im Juli hatte sie noch bei 1,6% gelegen.


Nun ist das keine Deflation, die Preissteigerungsrate ist ja noch positiv. Allerdings muss von Disinflation gesprochen werden, die Preiszuwächse sinken – und zwar deutlich. In einigen Ländern der Eurozone an der südlichen Peripherie sind die Deflations-Anzeichen sehr viel deutlicher. So hat sich in Griechenland der Preisverfall im Oktober beschleunigt, der Konsumpreisindex steht jetzt auf einem 51-Jahres-Tief. Im Jahresvergleich sind die Preise um 2% zurückgegangen nach minus 0,1% im September. Eine positive Preisentwicklung gab es bei Alkohol und Tabak, nämlich um plus 3,5% – auch ein Krisenzeichen?

Der folgende Chart zeit die Preisentwicklung in wichtigen Ländern der Eurozone.

Sinkende Preiszuwächse rufen die Angst vor Deflation wach. Was steckt dahinter?

Der amerikanische Ökonom Irving Fisher hatte 1933 nach dem Börsenkrach 1929 die Theorie der Verschuldungs-Deflation formuliert. Er kam dabei zu dem paradoxen Schluss, dass je mehr Schulden die Wirtschaftssubjekte zurückzahlten, je stärker lastete die reale Schuldenlast auf der Gesamtwirtschaft und lähmte sie.

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