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Weniger ist oft mehr

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ diese Aussage von Paul Watzlawick stimmt heute mehr denn je. Die Frage, die sich stellt: Wie gehen wir mit der Kommunikation, der Weitergabe von Information um? Sind wir überhaupt in der Lage, dieses Überangebot an Informationen noch zu verarbeiten? Können wir die Inhalte auch aufnehmen und verstehen? Die Technologie eröffnet uns heute Möglichkeiten, welche es uns abverlangt, bereits die Antworten voll ausformuliert auf dem Tisch zu haben bevor die Frage eigentlich gestellt wird.

Wir verlangen Prozessabläufe, welche mit den realen Möglichkeiten nicht in Einklang zu bringen sind. Nehmen wir das Beispiel der Katastrophe auf den Philippinen. Fast in Minutenabständen werden hier Informationen weltweit weitergeleitet und Lösungen verlangt, die einfach Zeit brauchen. Wir sind sehr schnell mit unserer Kritik, mit unseren Forderungen. Wir haben kein Gefühl mehr für Realität, keine Geduld bei jeder Tragik der Situation.

Oder nehmen wir die Situation der gegenwärtigen Regierungsverhandlungen. Was hier an übereifrigen Informationsgebern an Zahlen weitergegeben wird ist fast schon lächerlich. Unter dem Vorwand des Demokratiebedürfnisses und der Transparenz werden Aussagen getroffen, welche eher den Anschein erwecken das Ego der Informationsweitergabe zu befriedigen. Natürlich spielen hier die Medien keine zu unterschätzende Rolle. Um zum Beispiel im Printbereich Seiten zu füllen werden immer wieder Inhalte vermittelt, welche sich fast immer auf der Ebene der Vermutung, des Gerüchtes bewegen.

Der Wettbewerb mit den raschlebigen elektronischen Kommunikationsmitteln geht es doch einfach nur darum, Stimmung zu erzeugen, eine Plattform für Populisten zu bieten. Letztere sind ja nicht gefordert reelle Lösungen anzubieten. Wozu auch? Die Gesellschaft fordert ja nur Unterhaltung. Der Gastkommentar von Christian Fleck im Standard vom 16. 11. trifft es auf den Punkt. Unsere „Spaßgesellschaft“ ist mit dem Wohlstand aus Mittelmaß offensichtlich zufrieden. Auszugsweise eine Kernaussage: „Bemerkenswert ist an deren Mitgliedern, erstens, dass sie sozial selbstgenügsam sind, vornehmlich mit ihresgleichen sprechen. Volksbildnerisches Bemühen ist rar, weil nicht sexy. Statt Zuhörern Fragen zu beantworten, gibt's Followers, Retweeten und "Gefällt mir" -Buttons. Zweitens reden sie vielleicht nicht gerne, aber doch regelmäßig über Dinge, von denen sie so wenig Ahnung haben, wie die ihnen Folgenden - und gerade deswegen akklamiert werden.“

Reduzieren wir doch einfach die Menge an weitergegebener Information radikal oder denken wir einfach vor der Weitergabe nach. Nachzudenken ob wir wirklich noch mit Menschen kommunizieren oder es einfach der Technologie überlassen.

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