Die österreichische Bauwirtschaft war in der Vergangenheit und soll auch in Zukunft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Konjunkturmotor in Österreich bleiben.
Die österreichische Bauwirtschaft war in der Vergangenheit und soll auch in Zukunft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Konjunkturmotor in Österreich bleiben.
Letzte Woche war es endlich so weit. Ohne größere Erwartungen zu hegen, gespannt den Tagesordnungspunkten der Sitzung unserer BIM-Norm Arbeitsgruppe folgend, vernahm ich die frohe Botschaft: Die Industrie wird aktiv an der Implementierung der branchennotwendigen Kenndaten und Merkmale im ASI-Merkmalserver mitarbeiten, um diese tatsächlich im BIM Planungs- und Errichtungsprozess zu nutzen.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO hat mit Zahlen untermauert, was viele schon geahnt haben. Die österreichische Bauwirtschaft ist bislang ganz gut durch die Krise gekommen. Vor allem im Vergleich zu anderen Branchen, aber auch im Vergleich mit anderen Ländern. In den 19 Euroconstruct-Ländern sank die Bauproduktion um 7,8 Prozent. In Österreich waren es gerade einmal 2,8 Prozent. Viele Branchenvertreter warnen allerdings schon seit Monaten, dass es ohnehin das Jahr 2021 sei, das deutlich schwieriger werde. Zu ungewiss ist das Investitionsverhalten der Auftraggeber. Nicht zuletzt das Verhalten der öffentlichen Hand sei schwer einzuschätzen. Denn allen konjunkturstabilisierenden Beteuerungen zum Trotz, früher oder später wird die Zeche für die Hilfsmaßnahmen in Verbindung mit verminderten Steuereinnahmen zu bezahlen sein.
Der Bau & Immobilien Report hat sich bei den Ländern umgehört, wie es mit Investitionen in die bauliche Infrastruktur in diesem Jahr aussieht und die Zahlen in Relation zu 2020 und 2019 gesetzt. Das Ergebnis ist durchaus erfreulich. Während es 2020 noch teilweise Rückgänge gab, wird 2021 in allen befragten Ländern bzw. Abteilungen deutlich mehr investiert als im Vorjahr. Auch gegenüber 2019 gibt es durch die Bank teils kräftige Zuwächse. Die Zahlen und Details finden Sie hier
Seit Jahren wird von der Politik eine Digitalisierungsoffensive angekündigt. Leuchtturmprojekte sollen umgesetzt werden und Nachahmer finden. So ein Leuchtturmprojekt findet sich sogar in der chronisch unterdigitalisierten Bauwirtschaft – der ASI-Merkmalserver. Vor fünf Jahren eine echte Revolution… harrt er immer noch der Umsetzung.
»Welche Rahmenbedingungen braucht es, um den Konjunkturmotor Bau am Laufen zu halten?«
Ein Gastkommentar von Robert Schmid, Obmann Fachverband Steine-Keramik
16 Jahre lang hat der Bau & Immobilien Report die Enquete »Chance Hochbau« veranstaltet. In den letzten Jahren haben wir am Ablauf nur wenig geändert, nach dem Motto »never change a running system«. 2019 haben wir unsere Komfortzone verlassen und einen Neustart gewagt.
Streitigkeiten am Bau sind nicht ungewöhnlich. Nicht selten treffen sich Auftraggeber und Auftragnehmer nicht nur auf der Baustelle, sondern auch vor Gericht. Aber das muss nicht sein. Meinungsverschiedenheiten und sogar handfeste Streits können auch ohne Richter beigelegt werden. Das schont Geldbörserl und Nerven gleichermaßen und hilft auch dem Projekt. Gemeinsam mit Müller Partner Rechtsanwälte hat der Bau & Immobilien Report fünf Verfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung miteinander verglichen und auf ihre Besonderheiten, Vor- und Nachteile hin analysiert. Den großen Überblick dazu finden Sie ab Seite 16.
Damit es erst gar nicht zum Streit kommt, wird v. a. in den Niederlanden sehr erfolgreich auf das Bauteams-Konzept gesetzt. Die Details lesen Sie ab Seite 20.
Hier ein Link auf den Bau & Immobilien Report, Ausgabe Februar 2021
Damit Building Information Modeling der Sprung von der Theorie in die Praxis gelingt, braucht es Pilotprojekte. Nur durch »echte« Projekte können neue Instrumente ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen und selbst Skeptiker überzeugen.
OFFENER BRIEF an Bundesministerin Leonore Gewessler
Die Zeit läuft. Städte und Gemeinden brauchen finanzielle Unterstützung. Genehmigungsverfahren müssen baureif gemacht werden.
Da es für Abfälle aus Mineralwolle keine eigenen Schlüsselnummern für die Entsorgung gibt, werden diese bislang unglücklicherweise unter derselben Schlüsselnummer wie Asbest geführt. Dieselben bzw. ähnliche Fasereigenschaften gaben scheinbar in den 1960ern den Ausschlag dafür und seit dem Inkrafttreten der Recycling-Baustoffverordnung müssen Mineralwollabfälle aufwendig und vor allem teuer entsorgt werden. Das macht die Situation für das Naturprodukt Mineralwolle keineswegs einfacher.
Die Ergebnisse der Konjunkturerhebung in der Stein- und keramischen Industrie zeigen, dass die Sorgenfalten in den Unternehmen keineswegs geglättet sind. Dennoch hält die Branche am Kurs fest, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Leider legt die Politik den Unternehmen Stolpersteine in den Weg.
Um die aktuelle Coronakrise halbwegs unbeschadet zu überstehen, braucht es neben zahlreichen hard facts wie den nationalen und internationalen Konjunkturpaketen, Maßnahmen wie Kurzarbeit oder Steuerstundungen auch den einen oder anderen soft fact. Ein wesentlicher soft fact ist Vertrauen. Vertrauen in die Zukunft: in die eigene, in die des Unternehmens, des Landes, Europas… Fehlt dieses Vertrauen, fehlen die Investitionen. Das ist im privaten Bereich nicht anders als in der Wirtschaft. Wer Angst um seinen Job hat, kauft kein Auto und nimmt keine Gartenbehübschung vor. Ein Unternehmen, das Angst vor einem Auftragseinbruch hat, kauft keine neuen Maschinen und stellt keine neuen Mitarbeiter ein. Ohne Investitionen in die Zukunft ist unser Wirtschaftssystem zum Scheitern verurteilt. Es gibt aber gute Nachrichten: Wie eine aktuelle Umfrage unter 25 führenden Branchenvertretern zeigt, wird kein einziges (!) Unternehmen seine Ausbildungsstrategie ändern und weniger Lehrlinge aufnehmen. Im Gegenteil: Viele Unternehmen planen sogar, mehr Lehrlinge als im letzten Jahr aufzunehmen. Sie gehen davon aus, dass der Fachkräftemangel auch in Zukunft eines der beherrschenden Themen der Branche bleiben wird – und nicht fehlende Aufträge. Das Vertrauen in eine positive Zukunft ist da, hoffen wir, dass es nicht enttäuscht wird...
Mit ihrer Analyse »Cementing the European Green Deal« hat die europäische Zementindustrie Mut bewiesen, unkonventionelle Vorschläge für komplexe Fragestellungen im Klima- und Energiebereich zu machen. Denn klar ist: Die Industrie ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.
Wettbewerbsverzerrung bedeutet Rückschritt
Dass der Kampf um den Markt seit Anfang März ein harter ist, erfährt wohl jeder täglich selbst. Dass nun aber die Bundesregierung zusätzlich in den freien Wettbewerb eingreift, mutet mehr als seltsam an.
»Gemeinsam schaffen wir das«, »zusammen durch die Krise« – diese und ähnliche Aufrufe hört man derzeit allerorts. Nicht immer steckt viel Substanz dahinter. Die Bauwirtschaft muss sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen. Selten wurde der Kooperationsgedanke mit so viel Leben gefüllt wie jetzt. Die Bau-Sozialpartner haben trotz unterschiedlicher Interessen in kürzester Zeit die »Handlungsanleitung für sicheres Arbeiten auf Baustellen« aus dem Boden gestampft. Gemeinsam hat man ein 5-Punkte-Paket erarbeitet, das die Baukonjunktur ankurbeln und Arbeitslosigkeit aktiv bekämpfen soll, und im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative Umwelt + Bauen gemeinsam mit Global 2000 ein umfassendes Sanierungskonzept vorgelegt. Und schließlich haben sich unter dem Dach der Österreichischen Bautechnik Vereinigung ÖBV Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengefunden und einen Leitfaden für die Dokumentation von coronabedingten Leistungsstörungen und Mehrkostenforderungen erarbeitet. »Ein großer Wurf«, wie ÖBV-Vorstandsvorsitzender Peter Krammer überzeugt ist. Schließlich sollen damit auf »zigtausenden Baustellen auf ÖNORM-Basis die Mehrkostenfordungen schnell und unbürokratisch erledigt werden können«. Eine Erleichterung, die in Zeiten wie diesen mehr als willkommen ist ...
Die aktuelle Situation treibt nicht nur die Nutzung von Video- und Telefonkonferenzlösungen in lichte Höhen. Auch die Offenheit gegenüber BIM-Kollaborationsplattformen steigt angesichts der erzwungenen Isolation – selbst bei ausgewiesenen BIM-Skeptikern.
Alles zeigt in Richtung energieeffiziente Zukunft. Wege, wie wir uns sicher auf diese zubewegen können, zeigen die Ergebnisse der Studie „Konkrete steuerliche Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Wohnungssektors“. Die Politik muss ins Tun kommen.
Wenn im Sinne eines »schlanken Planungsteams« bei BIM-Manager und BIM-Koordinator gespart wird, kann das nicht nur sprichwörtlich teuer werden. Denn eine gelungene BIM-Zusammenarbeit erfordert mehr als nur den fröhlichen Austausch von IFC-Modellen. Damit BIM auch in der Praxis klappt, braucht es einen »Rule-Maker« und einen »Rule-Checker«. Sonst ist das Projekt zum Scheitern verurteilt.
Die AIA spielen im Zuge von BIM-Projekten eine zentrale Rolle. Sie definieren die inhaltlichen Vorgaben an die digitale Abwicklung, ohne dabei Details vorzugeben. Die Herausforderung bei der Verfassung und Verhandlung liegt – wie so oft im Leben – darin, die richtige Balance zu finden. Einerseits zwischen zu unspezifischen Vorgaben und einem zu hohen Detailierungsgrad. Andererseits zwischen den Interessen der BIM-Akteure (Auftraggeber, Auftragnehmer, Generalplaner, ausführende Professionisten).