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REPORT | BLOG

Mehrwert für ManagerInnen

Hexenjagd statt Aufklärung: Was ist los mit Justiz und Medien?

Hausdurchsuchungen, bei denen die Kamerateams vor den einschreitenden Beamten vor Ort sind, Einvernahmen, die im Wortlaut, kurz nachdem sie zu Ende gegangen sind, in Medien nachzulesen sind, Entwürfe von Anklageschriften, die die Leser von Wochenmagazinen früher in der Hand halten, als jene, die über eine Anklage zu entscheiden haben: Was ist los mit der heimischen Justiz und was ist faul mit den Medien, die kein Wort darüber verlieren, dass grundlegende Bürgerrechte mit Füßen getreten werden. Ein Beschuldigter in einem Strafverfahren hat Rechte, unabhängig davon ob er Maier, Huber oder Grasser heißt. Aber das ist längst eine altmodisch, verzopfte Ansicht, mittlerweile entscheidet die Staatsanwaltschaft selbst, wer schuldig ist und wer ohne Verfahren verurteilt und medial hingerichten wird. Anders ist nicht erklärbar, dass im Geheimniskrämerstaat Österreich plötzlich totale Transparenz herrscht und Aktenberge freihaus in Redaktionen geliefert werden.

Justitia trägt eine Augenbinde, das Schwert in der Rechten, die Waage in der Linken. Ohne Ansehen der Person, von Fakten bestimmt und schließlich mit der notwendigen Härte, entscheidet sie. Das war doch lange Zeit das Selbstbild der Justiz, aber jetzt hat sie die Utensilien ausgetauscht, statt der Augenbinde die Kamera, statt der Waage den Schreibstift der Journaille, statt des Schwertes den Henkerstrick.

Richter wurden abgeschafft, die Ankläger allein haben das Regiment übernommen, denn nach Ermittlungen, die fünf Jahre und mehr dauern, und bei denen jeder einzelnen Verfahrensschritt in diversen Käseblättern nachzulesen ist, hat sich die Öffentlichkeit längst eine Meinung gebildet. Schuldig, schuldig, schuldig!

Das Urteil ist gesprochen und die Strafe ausgefolgt, noch ehe die Hauptverhandlung begonnen hat: die bürgerliche Existenz des Beschuldigten ist vernichtet durch ausufernde Anwaltskosten und versiegende Einnahmequellen.

Ich bin lange genug im journalistischen Geschäft, um Fälle erlebt zu haben, bei denen Staatsanwälte und selbsternannte Aufdeckerjournalisten sich ihre Opfer ausgesucht und medial hingerichtet haben. Das ehemaligen Bautenministerium war eine Fundgrube. In einem Fall hat das Strafverfahren mehr als ein Jahrzehnt gedauert, seitenweise wurde über den vermeintlichen Korruptionisten berichtet, der Freispruch nach zehn Jahren wurde dann in einem dürren Dreizeiler vermeldet. Den Kollegen, der ein besonderer Eiferer in der Sache war, hab ich im Vieraugengespräch konfrontiert und meine Hoffnung auf ein Mindestmaß an Selbstreflektion wurde enttäuscht: „Unschuldig war er nicht, sie haben ihn halt nicht verurteilt.“

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Denkverbote und Klimawandel

Der Globus erwärmt sich, die Meeresspiegel steigen und die Katastrophe droht, sagen die Propheten des Untergangs William Happer hingegen sagt das genaue Gegenteil: Klimwandel ist gut für Mensch und Natur.

William Happer ist ein introvertierter Wissenschafter, lehrt Physik an der Universität von Princeton, einer der führenden Unis der Welt. Seine Sprache ist präzise, analytisch und seine Worte sind mit Bedacht gewählt. Nur wenn es um den Klimawandel geht, wird der Wissenschafter richtig rabiat:„Die Dämonisierung von Kohlendioxid ist wie die Dämonisierung der armen Juden unter Hitler. Kohlendioxid ist in Wirklichkeit gut für diese Welt, genauso wie das Judentum.“

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Obamas Debakel und Fergusons Rache

Barack Obama ist der schlechteste Präsident seit dem 2. Weltkrieg, sagen die Amerikaner. Warum das so ist, ein Erklärungsversuch.

Die renommierte Quinnipiac Universität hat abgefragt, wen die Amerikaner für den schlechtesten Präsidenten seit dem 2. Weltkrieg halten und Barack Obama ist dabei als klarer Sieger hervorgegangen: 33 Prozent der Befragten reihen ihn vor Georg W. Bush mit 28 Prozent. Dahinter weit abgeschlagen - wer hätte das je für möglich gehalten - Richard Nixon. Nicht einmal Watergate und der erzwungene Rücktritt reichten aus, um den nachhaltig schlechtesten Eindruck zu hinterlassen.

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Mehr Netto....

Der Gewerkschaftsbund hat völlig recht: Mehr Netto vom Brutto! Wer arbeitet, soll auch ordentlich verdienen. Das ist moralisch richtig und wirtschaftlich gescheit. In einer Phase, in der die Wachstumsraten zusammenbrechen, gerade weil auch der private Konsum auslässt, ist das Gebot der Stunde endlich eine jahrzehntelange Fehlentwicklung zu korrigieren. Leute, die arbeiten, sollen auch viel davon haben.

Aber das steht so, oder so ähnlich ohnedies in den Wahlprogrammen aller Parteien, womit sich die Frage ergibt: Warum wird Arbeit trotz gegenteiliger Versprechen immer mehr belastet? Die Antwort: weils am einfachsten geht, weil der Widerstand der Lohnempfänger zu schwach ist, weil die meisten gar nicht wissen, wie viel ihnen der Staat Monat für Monat wegnimmt - und weil die „Gegenfinanzierung“ bedeuten würde, dass man Strukturen ändern und den Privilegierten weh tun müsste. Da sind dann plötzlich die Bauern-, Beamten- und Pensionisten-Vertreter alle strikt dagegen. Mehr Netto vom Brutto ist eine Sonntagsrede, am Montag dann liefern alle wieder mindestens die Hälfte des Lohns beim Staat ab. Wie lange noch?

 

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Reden um Geld

Diplome werden vergeben, Studienabschlüsse gefeiert. Jetzt haben begabte Redner Hochkonjunktur und sie verdienen gutes Geld.

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Der schlechteste Präsident

Die renommierte Quinnipiac Universität hat abgefragt, wen die Amerikaner für den schlechtesten Präsidenten seit dem 2. Weltkrieg halten. Barack Obama gaben 33 Prozent der Befragten an. An zweiter Stelle Georg W. Bush mit 28 Prozent. Dahinter weit abgeschlagen - wer hätte das je für möglich gehalten - Richard Nixon. Nicht einmal Watergate und der erzwungene Rücktritt reichten aus, um den nachhaltig schlechtesten Eindruck zu hinterlassen.

Freilich scheint es auch so zu sein, dass mit den Jahren das Urteil über einen ehemaligen Frontmann milder wird.

Jimmy Carter profitiert davon: Er rangiert auf der Negativliste nur auf dem vierten Platz. Vielleicht hat die Amerikaner mit ihm versöhnt, dass der Erdnussfarmer aus Georgia in seiner Politpension mit seinem humanitären Projekt "Habitat for Humanity" Großartiges geleistet hat.

2017 endet die Präsidentschaft von Obama und er kann sich jetzt schon überlegen, wie er die Zeit danach für eine Rehabilitation nutzen wird. Denn die verbleibende Amtszeit wird kaum ausreichen, um die politisch maßlos Enttäuschten, zurückzugewinnen.

Für den besten Nachkriegspräsidenten halten die Amerikaner Ronald Reagan, der mit 35 Prozent das Feld anführt. Weit abgeschlagen dahinter Bill Clinton mit 18 Prozent. An dritter Stelle John F. Kennedy mit immerhin 15 Prozent.

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Erdäpfel und Kraut, oder wie es neuerdings heißt: Crowd!

50.000 Dollar für einen Erdäpfelsalat. Crowdfunding beflügelt Phantasie…

„Stell dir vor“, so beginnt mein Sohn seinen Satz und ich weiß, jetzt kommt eine Geschichte aus dem Kuriositätenkabinett des Internets.  Er hätte auch sagen können, „Sachen gibts, die gibts nicht“ und weil ich mich vor 19 Jahren entschieden habe, Vater zu werden, bin ich heute angeschlossen an diesen endlosen Strom von Internet-Grenzerfahrungen.

„Da macht einer Erdäpfelsalat und lässt sich das über Kickstarter finanzieren. Er hat schon 50.000 Dollar beisammen.“  Aber das Projekt läuft noch bis 2. August. Zack Danger aus Columbus, Ohio, ist auf die glorreiche Idee gekommen und seine vage Ansage: „Ich mache Erdäpfelsalat. Ich weiß noch nicht genau welchen“, hat tatsächlich eine Welle der Begeisterung ausgelöst und er wird vermutlich ins Guinness Buch der Rekorde eingehen. So viel hat noch keiner für einen banalen Salat kassiert.   10 Dollar wollte er eigentlich haben. Um 35 Dollar hätte er vier Portionen angerichtet und für 75 Dollar wollte er sich in die Gefilde des Pizzabackens vor wagen. 6218 Unterstützer haben sich den Spaß etwas kosten lassen, wobei ich gestehen muss, ich beneide Zack und ich denke daran, was ich aus all meinen Talenten hätte machen können. Ich bin zum Beispiel ein durchaus talentierter Pizzabäcker. Das sagen zumindest meine Kinder. Wäre ich rechtzeitig auf die Idee gekommen, die Großtat des Pizzabackens publikumswirksam auf www. kickstarter.com anzukündigen, ich wäre ein gemachter Mann, vermutlich Besitzer mehrerer Jachten und vielleicht einer karibischen Insel.

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Chapeau, Herr Präsident!

Selten bietet sich die Gelegenheiten, den Regierenden zu applaudieren. Viel öfter ballt man die Hand zur Faust, zumindest in der Hosentasche, bei dem, was getan oder eben nicht getan wird. Aber diesmal ist Klatschen angebracht: den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Wien einzuladen, ist mutig und beweist, dass Präsident und Kanzler nicht ganz darauf vergessen haben, dass Österreich ganz eigenen Interessen im Verhältnis zu Russland zu verfolgen hat.

Brüssel hat in einer Serie von Fehleinschätzungen, die Lage in der Ukraine nur schlimmer gemacht und ist dann blind dem atlantischen Partner gefolgt, der urplötzlich wieder in die Rhetorik des Kalten Krieges verfallen ist. Österreichs Wirtschaft kann die Sanktionstreiberei so überhaupt nicht gebrauchen und wenn jetzt der Bundespräsident mit der Hofierung Putins ein Signal setzt, dann ist das erfrischend. Österreich hat eine eigene Position und folgt nicht nur dem Zug der Lemminge. Das verdient Applaus!

 

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Schule macht Immobilienpreise

In Orten mit guten Schulen sind Immobilien teurer. Schulmanager schaffen Vermögen.

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Nicht sparen!

„Wir müssen sparen“, ist zu einem Stehsatz geworden, den immer mehr Menschen immer weniger hören können. Er ist schlicht falsch, sowohl sprachlich als auch politisch. Sparen heißt, Geld, das man hat, nicht ausgeben, um für später vorzusorgen. Mit Geld, das man nicht hat, und sich erst ausborgen oder anderen wegnehmen muss, geht das gar nicht. Weniger fremdes Geld auszugeben, hat also mit Sparen nichts zu tun und wenn trotzdem davon geredet wird, zeigt das nur, wie völlig verquer die Denke der Politik längst ist. Der Staat, der laufend Kredite aufnimmt und Steuern erhöht, sollte wissen, irgendwann muss er zurückzahlen und deshalb wäre investieren angesagt, sprich das langfristige Schaffen von Sachwerten, die weit über die Zinskosten hinaus Nutzen stiften. Das sichert langfristig Wohlstand. Kommunikationsnetze, Verkehrswege, Wohnungen etwa fallen in diese Kategorie, das sinnlose Alimentieren ineffizienter, unproduktiver, verschwenderischer Strukturen gehört ganz eindeutig nicht dazu.

Es geht also nicht um Sparen, es geht darum, dumme Ausgaben durch smarte Investitionen zu ersetzen. Ist das zu viel verlangt?

 

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Telekom Mexiko

Telekom Mexiko

Die Telekom Austria ist unter mexikanischer Führung. Carlos Slim hat mit seiner America Movil bei der Wettbewerbsbehörde die Kontrolle von mehr als 30 Prozent der Anteile angemeldet.

Der Betriebsrat, unterstützt von der Arbeiterkammer mit ihrem Chefideologen und Kanzlerberater Werner Muhm, protestiert heftig. Ein Unternehmen von so zentraler Bedeutung könne von der Republik nicht aus der Hand gegeben werden, lautet das Argument. Die Tageszeitung „Der Standard“ gibt Schützenhilfe und argumentiert sogar, mit dem Syndikatsvertrag sei das Unternehmen verschenkt worden.

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Der neue Jahrgang ist da!

Wie amerikanische Universitäten ihre Studenten aussuchen und ihnen vom ersten Tag an vermitteln, dass Unis mehr sind als Karrierestationen – sie begleiten ein Leben lang.

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Korruption ist überall

Für Tony Mack klickten die Handschellen. Er ist Bürgermeister von Trenton, der Hauptstadt des neun Millionen Einwohner zählenden Bundesstaates New Jersey. Trenton ist eine 84.000-Seelen-Stadt, bekannt für ihre rauen Sitten. 37 Morde passierten dort 2013. In ganz Österreich sind es jährlich rund 50.

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Dann ist der Spuk vorbei …

Die USA und Österreich haben eines gemeinsam: In beiden Ländern ist die Bevölkerung mit den Regierenden massiv unzufrieden. Präsident Obama stolpert von einem Misserfolg zum nächsten. Er habe mittlerweile Jimmy Carter als schwächster Präsident aller Zeiten abgelöst, argumentieren viele Kommentatoren. Aber: 2016 ist der Spuk vorbei, nach zwei Amtszeiten zu je vier Jahren ist Schluss. Ein neuer Präsident kriegt eine neue Chance.

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Ganz schön krank

Das Gesundheitssystem in den USA ist ganz schön krank. Ärzte und Krankenhäuser legen die Kosten willkürlich fest und geraten dafür immer stärker unter Kritik.

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Schlaraffenland für Gründer

Vor kurzem habe ich in den USA eine Aktiengesellschaft gegründet.

Einfach so. Ich wollte wissen, ob es tatsächlich so einfach ist, wie behauptet wird, und ob es so wenig kostet. Hier das Ergebnis: Die Gründung der AG hat drei Tage gedauert. Am Montag habe ich die Online-Registrierung gemacht, den Wunschnamen eingetragen, ausgesucht, ob ich die Gründungsunterlagen in einer Ledermappe mit Goldprägung oder als Loseblatt zugeschickt bekommen will. Ich hab mich für Goldprägung entschieden. Wie oft gründet man schon eine Aktiengesellschaft? Wenn schon, denn schon. Bei der Bestellung der gedruckten Aktien war ich mir nicht sicher. Eine Aktie schien mir gar mickrig und 500 Stück kamen mir zu protzig vor. Also sind es 100 Stück geworden, mit denen ich mir, klassisch bedruckt, wie sie sind, im Zweifelsfall das Häusl tapezieren kann.

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Friseurin zahlt Fonds

Während des Wahlkampfes hatte die Friseurin Hochkonjunktur und die Spitzenkandidaten der Regierungsparteien zeigten sich tief besorgt um ihr Schicksal. 1500 Euro fix seien nicht zu viel verlangt, tönte da der Kanzler. Nach der Wahl zeigt sich: Die Regierungsspitze hält selbige Friseurin für reich genug, dass sie das Hypo-Desaster zusammen mit den Steuerzahler-Genossen alleine schultern kann. Vor die Wahl gestellt, ob Hedgefonds, Banken und Versicherungen oder die Friseurin einen Haircut hinzunehmen haben, entscheidet sich die Regierung für die Dame, schließlich kennt sie das Geschäft. Sie darf die Rechnung begleichen, die Finanzprofis bleiben ungeschoren und ein kaufmännisches Grundprinzip ist aufgehoben: hohe Renditen gabs bei hohem Risiko, heute ist der Gewinn für die Hochfinanz quasi staatlich garantiert und Steuern-Zahlen ist das Privileg der kleinen Leute. Die Geldwirtschaft hingegen kriegt einen Freifahrtschein. Das Griechenland-Retten und das Kärnten-Hypo-Retten haben eines gemeinsam: am Ende hält der Steuerzahler Spekulanten schadlos.

 

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Bärige Weihnachtszeit

Kein Weihnachtsfriede für Gevatter Bär: Die Jagdsaison ist eröffnet und allein in New Jersey stehen hunderte Schwarzbären zum Abschuss.

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Saudi Amerika

Billige Energie hilft den Amerikanern aus der Krise und führt zu Projekten, über die ein Europäer nur staunen kann.

Die Heizsaison beginnt und Rob, der Installateur aus New Jersey, wendet sich wieder seinem Brot-und-Butter-Geschäft zu: Er wartet Gasheizungen. In den vergangenen Monaten hatte er sich ganz anderen Projekten gewidmet. »Ich habe in vielen Häusern Erdgasgeneratoren zur Stromerzeugung eingebaut. Es ist billiger, den eigenen Strom zu erzeugen, als ihn zuzukaufen«, erklärt Rob – und ich kann es nicht glauben. Kaum bin ich wieder daheim, krame ich die eigene Stromrechnung heraus. Schließlich bin ich ein alter Sparefroh und überlege mir, ob ich meine Kosten senken kann. Ich bin gelernter Österreicher und daher aufs Kostensenken fixiert, wie die neue, alte Bundesregierung. Ich rechne nach: Im Juli und August haben wir in unserem Vier-Personen-Haushalt 1345 kWh verbraucht und dafür 147,95 USD gezahlt. Das sind elf Dollar-Cent oder umgerechnet acht Euro Cent pro kWh. Gemessen an europäischen Verhältnissen ist das ein Bettel.

Die E-Control zu Wien veröffentlicht auf ihrer Webseite den Europäischen Energiepreisindex und dem entnehme ich: Auf dem alten Kontinent kostet die Kilowattstunde 20,33 Euro-Cent.

Beim Strom ist mir der deutliche Unterschied zwischen Europa und USA erst jetzt aufgefallen. Ich schau mir zu selten die Stromrechnung im Detail an, aber jetzt – Rob sei Dank – weiß ich, dass ich nicht nur an der Tankstelle Grund zur Freude habe. 0,63 Euro-Cent kostet der Liter Normalbenzin durchschnittlich in den USA und da lacht das Herz des Sparefrohs bei jedem Tanken.

Aber Robs Rätsel ist immer noch nicht gelöst: Strom aus Erdgas, im eigenen Generator erzeugt, soll billiger sein als zugekaufter? Das zu entschlüsseln, bringt mich rasch an kulturelle und mathematische Grenzen. Warum haben sich die Amerikaner nicht konsequent von der britischen Krone losgesagt?  Der Gasverbrauch wird immer noch in »British Thermal Units« (BTU) oder kurz »therms« gemessen. »A BTU is the amount of heat required to raise one pound of water (approximately a pint) one degree Fahrenheit … «

Ich versuche, mir das so vorzustellen: Wenn ich mir beim Iren ein Krügl bestelle, kriege ich ein Pint. Wenn ich dann noch so lange warte, bis das Guinness um ein Grad wärmer ist, dann hat die British Thermal Unit zugeschlagen. Selbstverständlich reden wir von einem Grad Fahrenheit und nicht Celsius, aber das ist eine andere Geschichte, die nur Wikipedia und ein guter Taschenrechner klären kann. Langer Rede kurzer Sinn: Im Juli und August hat unser Haushalt 38 therms an Gas verbraucht und dafür sagenhafte 20,52 USD oder 15,27 Euro gezahlt.
Rob hat mir die Augen geöffnet. Wer hier tatsächlich auf Gasgeneratoren zur Stromerzeugung umstellt, von dem kann man das Sparen lernen. Vielleicht sollte ihn die österreichische  Bundesregierung als Berater beschäftigen.

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Pinocchios unter sich...

Wenige Woche nach der Nationalratswahl in Österreich leistet die Immer-noch-Rot-Schwarze-Koalition einen Offenbarungseid und macht einen Kassasturz, der zeigt es klaffen riesige Budgetlöcher und – Überraschung – all das, was vor den Wahlen versprochen wurde, geht sich leider nicht aus.

Vor der Wahl hieß es: die Pensionen sind sicher! Es gibt kein Problem! Jetzt rechnet ein Experte nach dem anderen vor: Leider nicht! Die Lebenserwartung steigt, das Pensionsantrittsalter bleibt niedrig. Man muss kein Raketenforscher sein, um sich ausrechnen zu können: das geht sich nie aus.

Der einzige Grund, warum die Regierung trotz besserem Wissen, das Gegenteil behauptet ist: In dem Moment,in dem die Wahrheit ausgesprochen wird, und klar wird, dass die Jungen zwar in ein System einzahlen, aber nichts zurückbekommen werden, hören sie auf einzuzahlen und dann kippt das Pensionssystem, das längst zu einem Pyramidenspiel verkommen ist.

Ein Pyramidenspiel funktioniert so lange alle dran glauben. Es funktioniert für die an der Spitze und es funktioniert solange es genügend Unbedarfte gibt, die immer noch einzahlen. Aber wenn das frische Geld nicht mehr fließt: Gute Nacht!

Für die heute unter 40-jährigen ist eines sicher: Sie sind am falschen Ende des Pyramidenspiels...

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