Seit Jahren wird von der Politik eine Digitalisierungsoffensive angekündigt. Leuchtturmprojekte sollen umgesetzt werden und Nachahmer finden. So ein Leuchtturmprojekt findet sich sogar in der chronisch unterdigitalisierten Bauwirtschaft – der ASI-Merkmalserver. Vor fünf Jahren eine echte Revolution… harrt er immer noch der Umsetzung.
Unser erklärtes Ziel als Bundesregierung ist es, im Bereich der Digitalisierung eines der besten Länder Europas zu sein. Industrie und Wirtschaft können nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn wir in diesem Gebiet besonders gut aufgestellt sind. Ein Fundament dafür ist die digitale Infrastruktur«, erklärte der Bundeskanzler den gebannt lauschenden Journalisten in einer Pressekonferenz im Oktober 2020 begleitet von der Frau Bundesminister für Wirtschaft und Digitalisierung, die angesichts der durch die Pandemie entstandenen und entstehenden Herausforderungen feststellte: »Die Digitalisierung ist der Impfstoff für die österreichische Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit.«
Beinahe möchte man aufspringen und freudig rufen: »Heureka!« Doch halt, war da nicht noch was? Ah, ja der ASI-Merkmalserver, ein europaweit einzigartiges, digitales Infrastrukturprojekt – zumindest damals vor mehr als fünf Jahren. Dieses Daten- und Informationsverzeichnis ermöglicht branchen- und gewerkübergreifenden Austausch von digitalen Informationen in allen Lebensphasen einer Immobilie und das über Software- und Systemgrenzen hinweg. BIM- und Digitalisierungsfachleute sind sich einig, dass diese Infrastruktur einen wesentlichen Anschub bei der Digitalisierung der Bau- und Immobilienwirtschaft bringen kann und in ihrem Umfeld neue innovative Unternehmungen entstehen werden.
Ja, wenn das so ist, warum haben wir den ASI-Merkmalserver noch nicht in einer der zahlreichen Pressekonferenzen unserer Regierung, ihren Ministern und Kämmerern medienwirksam präsentiert bekommen? Ein Leuchtturm in der, wie es heißt, schwerfälligen und unterdigitalisierten Bauwirtschaft. Gespräche mit Regierungsverantwortlichen hat es in der Vergangenheit mehr als nur einmal gegeben – zielführende Aktionen wollten sich bis jetzt dennoch nicht einstellen. Und doch ist es das, was ich mir nach einem Jahr Pandemie wünsche: Die Krise als Chance für wirklich innovative Projekte und Mut zur Gestaltung.
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