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REPORT | BLOG

Mehrwert für ManagerInnen

Die Diktatur der Pensionisten, oder: Alles muss bleiben, wie es ist − und die Jungen sollen’s zahlen ...

 

Die Diktatur der Pensionisten, oder: Alles muss bleiben, wie es ist − und die Jungen sollen’s zahlen ...

Die Politik setzt seit ewigen Zeiten auf die Vergesslichkeit der Wähler, aber neuerdings geht sie davon aus: Herr und Frau Österreicher leiden an totaler Demenz.

Das Ergebnis der ultimativ verlogenen Volksabstimmung zur Wehrpflicht ist kaum verkündet, schon treten jene, die für die Beibehaltung des Status quo viele Argumente verwendet haben, die die Gesetze der Logik außer Kraft setzen – zum Beispiel, dass wir den Wehrdienst bräuchten, um die Zivildiener nicht zu verlieren –, dafür ein, dass der Verteidigungsetat deutlich erhöht wird und dass aus dem Wehrdienst eine Art Jugendlager mit Entertainment-Charakter wird.

 Wir wissen zwar immer noch nicht, warum wir den Dienst für alle brauchen, aber mehr Spaß soll er machen!”, das ist jetzt die Devise, die alle zur Verzweiflung bringt, die noch nicht aufgegeben haben, Vernunft im öffentlichen Diskurs zu suchen.

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Eurozone: Bodenbildung?







Die Brüsseler Bonzen erklären die Eurokrise für beendet. Es seien nur noch ein paar marginale Probleme zu überwinden. Das waren die Worte von EU-Kommissionspräsident Barroso am Drei-Königs-Tag.

Zu diesen Marginalien zählt wohl auch die Arbeitslosigkeit in der Eurozone. Sie ist im November auf 11,8% gestiegen nach 11,7% im Oktober und 10,6% im November 2011. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt von 24,2% im Oktober auf 24,4% im November, das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichungen im Jahre 1995. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt aktuell bei 57,6%, ähnlich auch in Griechenland. In Italien kommt sie im November auf 37,1%, das ist der schlechteste Monatswert seit Jan 2004 und der schlechteste Quartalswert seit 1992.

Es wird von weiter steigender Arbeitslosigkeit ausgegangen. So rechnet Ernst & Young mit einer Rate von 12,5% im Frühjahr 2014. Haushalte und Unternehmen würden sich mit Ausgaben weiter zurückhalten, Regierungen würden weiter sparen. Die schleppende Nachfrage insbesondere bei großen Anschaffungen lasse die Unternehmen mit Neueinstellungen zurückhaltend bleiben, hinzu kämen die Unsicherheiten hinsichtlich der Eurokrise mit ihren beiden Facetten Banken und Staaten.

Der “Employment and Social Developments report” der Europäischen Kommission sieht wachsende Divergenzen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. So liegt die Arbeitslosenquote in Österreich im November bei 4,5%, in Spanien hingegen bei 26,5%.

Aber auch im internationalen Vergleich zeigen sich große Divergenzen (Chart-Quelle). Zum Vergleich: Die Quote für die USA kommt aktuell auf 7,8%, die für Japan auf 4,1%. Die Eurozone sieht im internationalen Vergleich der Arbeitsmärkte mit 11,7% besonders schlecht aus.

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Es ist Zeit zum Aufhören uns über Stress zu stressen!

Wie immer vor Weihnachten fühle ich mich überfordert und gestresst von allen „Weihnachtserledigungen“. Da sind die Geschenke zum Kaufen und Einpacken, Grußkarten zum Schreiben und Versenden und so vieles mehr. Das bringt mich immer auf die Palme und ich werde gezwungen mich zu besinnen und zu fragen, was das alles bringen sollte? Unweigerlich komme ich auf den Gedanken, dass es alles für den Kuckuck ist. Es hätte ja auch viel schlimmer sein können.

Arianna Huffington, von Huffington Post, schrieb neulich in ihrer LinkedIn Timeline über ihre „Große Idee“ für 2013: „Weniger Stress, mehr Leben“.  Sie beschreibt ihren Ansatz so; Schritt 1) Über Stress reflektieren und ihn erkennen; Schritt 2) Kurs-Korrekturen setzen. Nur so meint sie, können wir „unser Zentrum finden und in Balance bringen und unsere Kreativität, Weisheit und Fröhlichkeit wieder zum Vorschein bringen“.  Ihre Mitarbeiter werden sich mit Yoga und Massagen nächstes Jahr vermehrt beschäftigen, um das herbeizuführen.

Vielleicht hilft es Ihnen aber ich kann mir das nicht vorstellen. Um eine Kurs-Korrektur herbeizuführen, kann ich mir einige Sachen vorstellen, aber Yoga ist nicht dabei. Folgendes würde mir eher helfen: a) 10 Jahre ältere Kinder, b) 10 Jahre jüngere Mutter,  c) schnelleres Gehirn, und d) Intersport sollte seine Snowboards wieder lagernd halten, damit ich ein Weihnachtsgeschenk für meine Kinder kaufen kann.

Das Beste an Frau Huffingtons Posting ist, dass sie es schafft, sowohl in Plattitüden zu sprechen und gleichzeitig falsch zu liegen. Überhaupt die Idee von „Weniger Stress, mehr Leben, führt zu Flight or Fight Reaktionen bei mir, mit ansteigendem Adrenalinpegel.  Erstens steht Stress und Leben überhaupt nicht in Konflikt. Würden wir kein Stress spüren, würden wir erst recht nicht rechtzeitig aufstehen um es in der Arbeit zu schaffen. Weiters ist es meiner Meinung nach falsch an Stress überhaupt zu denken. Wenn ich mich gestresst fühle,  ist darüber Nachzudenken genau das Falsche. Sogar das Wort an sich ist schlimm. Stress ist viel zu schwammig; was wir meinen ist ja eigentlich eines von drei Dingen: a) ich bin zu Beschäftigt – wofür die richtige Respons wäre weniger zu tun, b) ich bin zu müde – geh ins Bett, oder c) ich bin besorgt über irgendetwas – wofür die richtige Respons wäre, es direkt aufzugreifen und sich für Handlungsschritte zu entscheiden, um die Sache Schritt für Schritt zum Abschluss zu bringen.

Yoga ist definitiv nicht der richtige Weg um Stress zu lösen. Es ist gut um steife Muskeln zu lösen, aber nur wenn man viel Gerede über Chakras toleriert (was wieder Stress bei mir hervorbringt). Stress an sich kann nicht erschlagen werden; das zu versuchen führt unweigerlich zu mehr Stress!

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Zwischen Wachstumsflaute, Liquiditätsflut und Politik





Das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu und was liegt näher, als sich mit dem zu beschäftigen, was kommt. Zunächst einmal scheint die „fiscal cliff“ in den USA die Akteure zu beherrschen. Seit Wochen wird das Thema in den Medien herauf- und herunterbehandelt. So wie es heute üblich ist – mit viel Getöse und Hysterie.

Langfristig bedeutsam ist es aber nicht – wenn sich die Parteien nicht noch einigen, treten mit dem Jahresbeginn staatliche Ausgabenkürzungen in Höhe von 600 Mrd. Dollar in Kraft – Geld, was der amerikanische Staat sowieso nicht hat und sich erst leihen muss. Hinzu kommen längst fällige Steuererhöhungen. Beides zusammen kostet Wachstum, ob daraus alleine aber eine Rezession wird, ist nicht ausgemacht. Möglicherweise ist die „fiscal cliff“ nur ein weiterer Baustein in der Überzeugung vieler Wirtschaftssubjekte, dass eine Rezession sowieso unausweichlich ist. Nach drei Jahren schuldenfinanzierten Crack-up-Booms besitzt dieses Szenario schon aus zyklischen Aspekten eine hohe Wahrscheinlichkeit.

 

In Erwartung von Steuererhöhungen, die wohl mit oder ohne „Cliff“ greifen, schütten US-Unternehmen in diesem Jahr Sonderdividenden aus oder ziehen die Auszahlung von Dividenden vor. Das rechnet sich für diejenigen, die in den Genuss solcher Zahlungen kommen. Seit 2003 werden Dividenden fest mit 15% besteuert. Im nächsten Jahr werden sie wie normales Einkommen behandelt, dann steigt der Steuersatz auf bis zu 43,4%. Die Mittel für Sonderdividenden, die zahlreiche Unternehmen auszahlen, steht diesen für ihr normales Geschäft nicht mehr zur Verfügung. Es fehlt für Expansion, es fehlt für die Schaffung von Arbeitsplätzen – kurz gesagt, es fehlt für wirtschaftliches Wachstum.

 

Schwache Wachstumsaussichten

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Nach der Krise ist vor der Krise

Die mediale Dramatisierung war perfekt. In den Morgenstunden des 1. Jänner 2013 beschloss der US-Senat einen Kompromissvorschlag und die Presse tat so, als handelte es sich um einen Meilenstein – dabei war es bestenfalls eine kleine Zwischenepisode auf dem Weg zum nächsten Showdown.

Bilanztechnische Tricks: Denn Finanzminister Timothy Geithner eröffnete das neue Jahr mit der Ansage, dass die vor 500 Tagen erhöhte Schuldendecke nun wieder erreicht sei. Mit bilanztechnischen Tricks könne er die Zahlungsunfähigkeit noch um zwei Monate hinausschieben, aber dann sei man endgültig am Plafond angekommen und der Kongress müsse erneut eine Erhöhung der Schuldenobergrenze beschließen. Dann geht dieses Theater wieder von vorne los. Präsident Obama wird wie immer bis zum letzten Augenblichk warten, zuvor wird von einen Grossen Wurf gefaselt werden und letztlich landet man wieder bei endlosen Sitzungen und schrägen Kompromissen in letzter Sekunde.

Zur Erinnerung: Als vor 500 Tage das letzte Mal die Schuldenobergrenze erhöht wurde, gelang dies nur, weil ein Automatismus beschlossen wurde. Wenn bis Ende 2012 nicht eine Lösung gefunden sei, so sollten automatisch drastische Maßnahmen einsetzen, die gleichermaßen Steuern erhöhen und Ausgaben senken. Die 500 Tage sind verstrichen, kein Komitee, keine Expertengruppe, keine Verhandlungsrunde brachte irgendein Ergebnis.

Jetzt inszenierte man dieses ganze Verhandlungstheater, um die Folgen der eigenen Untätigkeit abzumildern. Es gibt Steuererhöhungen, aber nur für wenige Reiche, gleichzeitig werden Ausgabensenkungen ausgesetzt und neue Förderprogramme beschlossen.

Am fundamentalen Problem ändert sich nichts: Die USA sind mit 100%des BIP verschuldet und von jedem Dollar, den sie ausgeben, borgen sie 40 Cent aus.

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Renaissance der Datenveredelung

Unternehmen, die ihre eigenen Daten gut verstehen, sind klar im Vorteil. Und dank Big Data hat Business Analytics – die Datenveredelung – eine neue Bedeutung gewonnen.

Diese Daten sind heute das Rückgrat jeder dispositiven Infrastruktur, egal, ob es sich um ein Steuerungs- oder ein Planungssystem handelt. Die Technologie für die Umsetzung dispositiver Systeme ist seit über 30 Jahren bekannt und ursprünglich mit dem schönen Nahmen »Decision Support Systems (DSS)« bezeichnet worden. Inzwischen haben sich typische Lösungen etabliert, die entweder unter dem Oberbegriff »Management Information Systems« oder »Corporate Planning Systems« verfügbar sind. Diese Lösungen werden auch unter dem Begriff Business Intelligence (BI) zusammengefasst. Die Qualität dieser Lösungen, respektive der Informationsgehalt der entsprechenden Aufbereitung, hängt von den Basisdaten ab. Und lediglich 20 Prozent aller Unternehmensdaten als Grundlage zur Verfügung zu haben, ist dünn; egal, wie gut die Qualität dieser Daten ist, es fehlt etwas. Missing Link: 80 Prozent der Unternehmensdaten liegen in unstrukturierter Form vor, also als Office- Dokumente, Filme, Audiodateien oder Bilder.

Nichtsdestotrotz können diese Daten wichtige Informationen für ein Unternehmen enthalten. Unternehmen kommen immer häufiger zur Einsicht, dass diese Daten genauso entscheidungsrelevant sein können wie die strukturierten Daten. Mit der neuen Generation von Systemen, die unter dem Begriff Big Data fähig sein werden, mit unstrukturierten Daten vernünftig umzugehen, werden die notwendigenGrundlagen für den Einbezug geschaffen. Dies bedeutet, dass in Zukunft alle relevanten Unternehmensinformationen, ja sogar alle für ein Unternehmen relevanten Informationen, egal, ob strukturiert oder unstrukturiert, als verlässliche Basis für Lösungen zur Unterstützung der Führungskräfte eines Unternehmens bei der Entscheidungsfindung dienen werden. Die Frage ist nun, wie genau denn der Einbezug der 80 Prozent erfolgen soll.

Enormes Wachstum
Es darf davon ausgegangen werden, dass die heute noch in den Anfängen steckenden Produkte für die Aufbereitung unstrukturierter Daten sich in Kürze etablieren werden. Analysten sprechen davon, dass sich diese Lösungen in den nächsten drei bis fünf Jahren  genauso so gut verkaufen werden wie diejenigen für die Aufbereitung strukturierter Daten. Gemäß IDC hat der Markt für die Verwaltung und Aufbereitung strukturierter Daten ein weltweites Volumen von zirka 34 Milliarden Dollar bei etwa 7 Prozent jährlicher Steigerung, während der Big-Data-Markt zirka 3 Milliarden Dollar bei etwa 40 Prozent jährlicher Steigerung umfasst. Gartner geht von ähnlichen Zahlen aus und schätzt beispielsweise den Markt für relationale Datenbanken auf ungefähr 24 Milliarden. Lösungen zur Aufbereitung unstrukturierter Daten werden damit die bestehenden Infrastrukturen zur Verwaltung der Unternehmensdaten so weit ergänzen, dass strukturierte und unstrukturierte Daten auf dieselbe Art und Weise gesammelt, aufbereitet und verdichtet werden können. Noch ist sehr viel Bewegung im sogenannten Big-Data-Markt – und es ist kein Zufall, dass ausgerechnet die Spezialisten im BI-Bereich im großen Stil mitmischen. Laut Informationweek gibt es sogar einen Big-Data-Analytics-Markt, bestehend aus zwölf wichtigen Playern, in dem sich neben den üblichen Verdächtigen (Microsoft, Oracle, IBM, HP, SAP) auch BI-Firmen wie Terradata oder SAS tummeln.

Vorsprung durch veredelte Daten
Was nützt es nun, wenn Unternehmen in der Lage sind, sämtliche strukturierte und unstrukturierte Daten für die Beantwortung der Frage »Was wird sein?« heranzuziehen? Zunächst einmal nur dann etwas, wenn diese Daten auch in einer vernünftigen Qualität vorliegen, Unternehmen also nicht nur konventionelle Datenaufbereitung mit Big-Data-Lösungen kombinieren, sondern auch die Instrumente für eine unternehmensweite Verwaltung aller Informationen entsprechend ihres Wertbeitrages etabliert haben. Dann aber sind diejenigen Unternehmen klar im Vorteil, die diese Form der Datenveredelung gut beherrschen, wie eine gemeinsame Studie des MIT Sloan Management Reviews und des IBM Institute for Business Value aufzeigt. Unternehmen, die eine Datenanalyse als Mittel für Wettbewerbsanalyse also auch in Bereichen wie Kunde und Personal – einsetzen, sind wesentlich erfolgreicher als andere.

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Über Qualitätsmanagement gezielt und einfach zur Marke

Marken trotzen erfolgreich Krisen – gerade wieder aktuell gelesen (MillwardBrown Optimor). Aber eine Marke ist kein Zufallsprodukt. Viele scheitern, vor allem wenn die Prozesse nicht das Leistungsversprechen erfüllen. Welche Gründe führen garantiert zum Scheitern? Welche Hindernisse treten immer wieder auf, eine Marke erfolgreich zu entwickeln?

Marken-Experten kommen auf sechs Faktoren:

1.    Fehlendes Verständnis der Strategie
2.    Ineffizientes Top-Management Team
3.    Fehlen von systematischen Prozessen
4.    Unzureichende interne Kommunikation
5.    Fehlende Abstimmung der Funktionsbereiche
6.    Mangelnde Fähigkeiten.

Und was hat Markenbildung mit Qualitätsmanagement zu tun?
Genau diese Punkte lassen sich mit proaktiv, gezilet und systematisch managen. Die Anleitung zum Erfolg findet sich auch in der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und kann durch Total Quality Managemente wie EFQM Business Excellence weiter vertieft und geschärft werden. Was sagt die internationale Managementnorm ISO 9001 zusammengefasst?

1. Führen Sie über Ihre klare Strategie
Das Topmanagement ist für die Vision, Politik und Zielsetzungen verantwortlich. Es wird nicht nur die Richtung vorgegeben, sondern auch der Handlungsarhmen und die Leitplanken für das tägliche Tun geschaffen.

Es geht auch darum, dass diese dokumentiert werden, für die Mitarbeiter zugänglich gemacht und aktiv vermittelt werden und sichergestellt wird, dass diese auch verstanden werden. Dem Kommunikationsprozess kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Damit wird das fehlende Verständnis systematisch abgebaut und das Denken und Handeln der Mitarbeiter entsprechend den strategischen Zielen ausgerichtet. Im qualityaustria Verständnis der Integrierten Managementsysteme geht es hier um die IntegrationTop-Down.

2. Managen Sie wirksam
Durch den Plan-Do-Check-Act Ansatz, auch PDCA-Zyklus genannt, auf der strategischen sowie auf der operativen Ebene gefordert, wird die Effektivität und die Effizienz des Tuns  nicht nur auf den Top-Ebene gefördert, sondern auch auf den anderen Ebenen. Weiters fordert die ISO 9001 einen regelmäßig wiederkehrenden Managementreview mit dem Ziel das Umgesetzte zu hinterfragen und zu bewerten. Dabei fließen Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Messung der Prozessleistung, aus Kundenrückmeldungen und Reklamationen, aus internen wie externen Audits, aus dem vorhergehenden Review, aus der Umsetzung von Vorbeuge- und Korrekturenmaßnahmen, etc ein. Der Managementreview wird damit zu einem sehr wirksamen Steuerungsinstrument für eine Organisation. Damit wären die ersten beiden garantierten Gründe des Scheiterns umgedreht. Side-Step: Laut den früheren Produktivitätsstudien von Alois Czipin sind mangelnde Planung, Kommunikation und Controlling wesentliche Ursachen für Produktivitätsverluste in den Unternehmen.

3. Gestalten Sie Ihre Prozesse
Die Prozessorientierung ist das Kernstück der Managementnorm ISO 9001. Ausgehend von den Kundenbedürfnissen sind die Kernprozesse für die betriebliche Wertschöpfung, quasi die richtige und effiziente Abfolge von Tätigkeiten, zu identifizieren, zu dokumentieren, messbar zu gestalten und zu monitoren. Schnittstellen zu ausgelagerten, aber für die Wertschöpfung relevante Prozesse sind mit abzubilden. Weiters sind Wechselwirkungen zu möglichen Unterstützungsprozessen zu erfassen und zu bewerten. Hier zeigt sich wie die Abäufe ineinandergreifen, sich gegenseitig beeinflussen. Auch innerhalb der Organisation sollte gelten: „the next process is your customer“. Das Ergebnis ist die unternehmensspezifische Prozesslandkarte, die damit zum Rückgrat der Organisation wird. Mehr noch: die Prozessorientierung wird zur Integrationsplattform für weitere Anforderungen aus den Bereichen wie Branchenstandards (zB ISO/TS 16949, ISO 13485, TL 9000, ISO 22000, IRIS), Soziale Verantwortung (CSR, ONR 192500), Umweltschutz (ISO 14001, ISO 50001), Arbeitssicherheit (OHSAS 18001, SCC),… Im qualityaustria Verständnis Integrierter Managementsysteme geht es hier um die Integration der Anforderungen und ihrer Wechselwirkungen.

Wichtig ist dabei zu betonen, dass die Prozesslandkarte immer wieder hinterfragt und weiterentwickelt wird und nicht in Stein gemeißelt erstarrt und damit sehr bald den veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr entspricht. Mehr noch: Prozesse gilt es fortlaufend zu verbessern. Das fordert auch die ISO 9001. Side-Step: Nicht umsonst weist der KSV 1870 in seiner Analyse der Insolvenzursachen darauf hin, dass die mangelnde Verbesserung der Prozesse eine der Ursache für die Pleiten in Österreich ist.

4. Treten Sie in den aktiven Dialog
Kommunikation ist Führung. Kommunikation fördert die Sinnstiftung für das tägliche Tun. Wiederkehrende Kommunikation setzt immer wieder neue Impulse, um die Spannung und die Konzentration auch aufrecht erhalten zu können. Auch die ISO 9001 forrdert einen Kommunikationsprozess. Strategie, Ziele, die Unternehmenspolitik sollten kein Betriebsgeheimnis des Managements bleiben. Schulungen und bewußtseinsbildende Maßnahmen werden in der ISO 9001 gefordert.

Es gilt zu klären, welche Informationen der nächste Arbeitsschritt genau benötigt, um reibungslos fortsetzen zu können. Soll-Ist-Abgleiche gilt es immer wieder zurückzuspiegeln, z.B. Kundenzufriedenheit, Reklamationen (Anzahl, Art, Ursachen). Dies vermittelt Orientierung, ab man am richtigen Weg ist. Damit hätten wir auch schon die 4. Hürde erfolgreich genommen.

Einige andere Foderungen der ISO 9001 unterstützen aktiv diesen Prozess: die Dokumentation, die Dokumentation der Aufzeichnungen inklusive der Lenkung, die Bewertung von umgesetzten Maßnahmen aus KVP Projekten (kontinuierliche Verbesserung), von Vorbeuge- und Korrekturmaßnahmen. Auch interne und externe Audits sind wichtige und sehr lehrreiche Kommunikationsplattformen, die Organisation (System), die Prozesse sowie die Erfüllung des Leistungsversprechen bei Produkten und Dienstleistungen systematisch und konstruktiv-kritsich zu hinterfragen.

5. Fördern Sie das Zusammenspiel
Damit bekommen sie auch über die 5. Hürde „fehlende Abstimmung der Funktionsbereiche“. Einerseits, weil die klare Abbildung der Prozesse, insbesondere der Kernprozesse in Wechselwirkung zu den unterstützenden Prozessen, inkl. der Verfahren und Arbeitsanweisungen genau diese Abstimmung erreichen soll. Verschiedene Auditmethoden wie das prozessorientierte Audit, das wechselorientierte Audit sowie das funktionsorientierte Audit an den Schnittstellen sind sehr wirksame Instrumente, den möglichen „Sand im Getriebe“ zu erkennen. Oder um ein anderes Bild zu gebrauchen: blindes Zusammenspiel wie beim Tiki-Taka vom FC Barcelona.

6. Entwickeln Sie Kompetenzen
Bereits heute klagen viele Unternehmen über den Fachkräftemangel. Die einzige Konstante ist der Wandel: neue Geschäftsmodelle, neue Märkte, neue Technologien, neue Produkte,… Da sind Qualifikation bald überholt. Der Definition von relevanten Kompetenzen, um neue Situationen erfolgreich zu meistern, problemlösungsorientiert zu agieren, kommt daher eine wesentliche Bedeutung zu, auf verschiedenen Ebenen wie auf der fachlichen, auf der methodischen, auf der personalen und sozialen Ebene. Die Herausforderungen liegen hier aber nicht nur in der Erstellung von Kompetenzprofilen, sondern vielmehr noch in der Messung und Bewertung. Nicht nur in der ISO 9001 wird auch diese Anforderungen grunsätzlich (Schulungen, Bewußstseinsbildung, Rollenprofile) beschrieben. Andere Standards wie die ISO 19011, ISO 17025 (Auditieren), die ISO 29990 (Weiterbildungsorganisationen) fordern Kompetenzmanagement ein. Hier ist va das Personalwesen gefordert, seinen Beitrag zum Qualitätsmanagemet zu erkennen und umzusetzen. Es geht um die notwendigen Fähigkeiten von heute und vor allem von morgen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Qualitätsmanagement. Die ISO 9001 gibt eine systematische Anleitung zum Erfolg, wenn mann die Anforderungen unternehmensspezifisch mit Esprit, Ausdauer und Konsequenz erfüllt. Qualitätsmanagement ist Organisationsentwicklung. Qualitätsmanagement fördert die Markenkraft – wie von selbst.

Viel Erfolg mit Qualität
Axel Dick

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Teure Brüsseler Träume


Nach 12-stündigem Gegacker stellte sich Eurogruppen-Chef Juncker am frühen Brüsseler Mittwochmorgen vor die Presse, um das “Ergebnis” einer Sitzung der Finanzminister hinsichtlich Freigabe einer weiteren Kredit-Tranche für Griechenland zu verkünden: “Wir sind kurz vor einer Übereinkunft, aber es müssen noch technische Verifikationen erfolgen, Kalkulationen durchgeführt werden und wirklich nur aus technischen Gründen war es zu dieser Morgenstunde nicht möglich, das ordentlich zu tun und so unterbrechen wir die Zusammenkunft und kommen nächsten Montag wieder zusammen.“ Und: „Es gibt keine größeren politischen Widersprüche.“ Wenn es ernst wird, muss man lügen, hatte Juncker mal gesagt.

Für das Treffen war ein Dokument vorbereitet worden, das erklärt, Griechenland könne seine Schulden bis 2020 nicht auf 120% des BIP zurückführen. Das Ziel könne nur eingehalten werden, wenn die Eurozonen-Mitglieder einen Teil ihrer Kredite an Griechenland abschreiben oder der IWF einer Fristverlängerung bis 2022 zustimmt. Aktuell liegen die Schulden des Landes bei 170% des BIP.

Mir scheint plausibel zu sein, was Dieter Smeets auf „Wirtschaftliche Freiheit“ vorrechnet. Er sagt (auch) zum (revidierten) EU-Szenario, es grenze an ein Wunder, wenn es einträte. Insbesondere die Annahmen hinsichtlich der Entwicklung des Primärüberschusses sind ausgesprochen „ambitioniert“, um das mal so zu sagen. Der Verfasser schreibt: „In den Jahren von 1980 bis 2010 ist es aus einer Grundgesamtheit von 27 Ländern nur in 3 Prozent der Fälle gelungen, einen Primärüberschuss von 5 Prozent oder mehr zu erreichen. Ferner haben es während dieser Zeit nur zwei Länder – nämlich Kanada und Belgien – geschafft, eine solche Primärüberschussquote über einen Zeitraum von mindestens 4 Jahren aufrecht zu erhalten.“

Die Eurozone geht in ihrem Szenario davon aus, dass die Primärüberschussquote 2016 bei 4,5%, bis 2019 bei 5%, danach bei 6% liegen soll. Der Verfasser hält in etwa den halben Ansatz für realistisch. Der Primärsaldo ist die Differenz zwischen Primäreinnahmen und –ausgaben, im Unterschied zum „normalen” Haushaltssaldo sind die Zinsausgaben herausgerechnet.

Der Verfasser rechnet realistischere Szenarien durch (siehe Chart!) und kommt zu dem Schluss, dass eine als tragfähig angesehene Schuldenquote von 120% bis 2020 oder selbst bis 2022 nur mit einem zweiten, die öffentlichen Gläubiger treffenden Schuldenschnitt erreicht wird.

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Occupy Sandy

Nach dem katastrophalen Hurrikan an der US-Ostküste sind immer noch 40.000 Menschen obdachlos. Eine Welle privater Hilfsmaßnahmen rollt an.

Der katastrophale Hurrikan Sandy hat die bevölkerungsreichste Gegend der USA schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mindestens 113 Tote, Zehntausende obdachlos und Hunderttausende noch immer ohne Strom. 217.000 Menschen haben in der Zwischenzeit um staatliche Hilfe angesucht, aber es wäre nicht Amerika, wenn man das Aufräumen der Obrigkeit überließe. Eine Welle von privaten Hilfsaktionen ist angelaufen und viele laufen über die lokal gut organisierten Kirchen, reichen aber weit darüber hinaus. An der Westerly Road Church hat Mary McCormack die Koordination übernommen. »Wer Wintermäntel, Pullover, Handschuhe, Schals und Schuhe hat, aus denen er herausgewachsen ist, sollte sie spenden«, schreibt sie an ihre Gemeinde. »Aber wir nehmen natürlich auch Neues.«

Die Familie Dillon in Red Bank, New Jersey, hat ihr Haus verloren und Freunde setzen auf eine Katastrophenhilfe der besonderen Art. Sie laden zu einem Gong Fu, einer chinesischen Zeremonie mit außergewöhnlichen Tees, die ein Bekannter jetzt aus Shanghai mitgebracht hat. »Kommt und wärmt euch auf«, heißt es in der Einladung, und: »Bringt eure Scheckbücher mit. Die Dillons brauchen Unterstützung.«
Auch die Occupy-Bewegung liefert ein kräftiges Lebenszeichen und selbst New Yorks Bürgermeister, der die Protestbewegung an der Wall Street vor einem Jahr polizeilich auflösen ließ, fand freundliche Worte. »Occupy Sandy« hat in Red Hook eine Suppenküche aufgezogen, Hungrige versorgt und geholfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Glenn Nisall war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten und als er seine Erstversorger fragte, von welcher Organisation sie seien, staunte er nicht schlecht: »Occupy?«, fragte er. »Ihr meint Occupy Wallstreet?« Er konnte es zuerst gar nicht glauben, ehe er meinte: »Das ist super! Ich bin nämlich einer der 99 Prozent.«
Vor der Zentrale am Zuccotti Park steht ein handgeschriebenes Schild: »Wo die Behörden versagten, war Occupy Sandy zur Stelle.« Systemkritik einmal ganz anders.

Während Bruce Springsteen, der selbst an der völlig devastierten Küs­te lebende Sänger, und viele seiner Kollegen mit ihren Benefizkonzerten dazu beitragen, dass der materielle Schaden gutgemacht wird, sorgt sich Barry Drogin um ein ganz anderes Problem: Er hat eine Gruppe für vom Hurrikan Traumatisierte eingerichtet: »Wer im West Village lebt und über seine Erfahrungen mit dem Hurrikan reden will, ist eingeladen«, heißt es da auf einem Zettel, den er mit Klebeband an einem U-Bahn-Abgang angebracht hat. Auf seiner Webseite hat Drogin seine Tipps für den Notfall zusammengetragen und an erster Stelle steht: »Hilf dir selbst!«, an zweiter: »Reduzier den Stress« und an dritter: »Im Katastrophenfall vertrau nur auf Informationen aus wirklich zuverlässigen Quellen.« Die New Yorker Behörden, das Rote Kreuz und Christine Quinn, die Sprecherin des Rathauses, gehören laut Drogin nicht dazu.
Auch für alle, denen zu wenig ist, was Barry Drogin tut, hat er einen Tipp zur Hand: »Organisier deine eigene Gruppe!«

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Blasen




Warum kommt es zu Blasen? Keynes liefert mit seinem „Beauty Contest“ hierfür eine schlüssige Erklärung: Immer mehr Leute (Anleger) kaufen dieselben Assets, oder übergeordnet dieselbe Asset-Klasse. Es entwickelt sich ein „schöner“ Trend, immer mehr sehen das und wollen an den Steigerungen teilhaben. Die Steigung des Trends beschleunigt sich, jetzt will jeder dabei sein. Und zwar nicht unbedingt deshalb, weil er von der Sinnhaltigkeit dieser Investition selbst überzeugt ist, sondern deshalb, weil er meint, dass „alle“ dabei sind.

Und wenn wirklich alle dabei sind, dann platzt die Blase – aufpumpen geht langsam, platzen geht schnell, zudem ist der Zeitpunkt kaum vorhersehbar.

Eine Blase entwickelt sich stets nach demselben Schema: In der Frühphase gibt es wenige, die die Chancen erkennen, die sich mit einer bestimmten Anlage bieten. Der Trend wird angeschoben („Start“). In der mittleren Phase („Acceleration“) kommen immer mehr dazu, der Trend nimmt Fahrt auf. In der Endphase („Exponential“) beschleunigt sich der Trend und endet in einer Fahnenstange.

Ist das alles? Oft wird gesagt, Bedingung für eine Blasenbildung sei, dass sie sich unerkannt entwickelt. Ich denke, das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, was die Masse der Anleger tut. Ob diese an der Blase teilnehmen, weil sie sie nicht erkennen oder gerade weil sie sie erkennen (und vorhaben, rechtzeitig abzuspringen), ist unbedeutend. Motive sind letztlich uninteressant, auch wenn sie einen gewissen Einfluss auf den konkreten Verlauf der Blasenbildung haben mögen.

Am Verlauf von Öl Brent lassen sich die drei genannten Phasen schön verfolgen. Die Startphase endete Ende 2004 mit einem schnellen Kursrückgang, bei dem sich wahrscheinlich einige Anleger der ersten Stunde verabschiedet haben. Die Phase „Acceleration“ endete im Januar 2007 – auch hier kam es zu einem deutlichen Kursrückgang sogar kurz unter die ursprüngliche Aufwärtslinie. Die „Exponential“-Phase dauerte bis Anfang Juli 2008. Das Platzen der Blase („Burst“) ließ den Kurs bis Ende 2008 auf das Niveau von Ende 2004 kollabieren.

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