Die Fed hat am Mittwoch der zurückliegenden Woche die Leitzinsen ein weiteres Mal um 0,25% erhöht auf den Bereich zwischen einem und 1,25 Prozent. Das war auch so erwartet wroden. Die Aktienmärkte haben kaum darauf reagiert, die Verlustserie bei den größten Technologiewerten hielt an, der S&P 500 fuhr einen Wochengewinn von stolzen 1,26 Punkten ein.
Die Akteure an den Finanzmärkten erwarteten eine Präzisierung des im ersten Quartal angekündigten Vorhabens der Fed, die Bilanz zu verkürzen. Der Plan wurde bekräftigt – zunächst sollen frei werdende Beträge von auslaufenden Anleihen im Volumen von zehn Mrd. Dollar monatlich nicht mehr reinvestiert werden. Man rechnet damit ab September.
Dieser dritte Zinsschritt in sechs Monaten fällt in eine Phase, in der wichtige Makrodaten schwächer tendieren. Der Kern-CPI kontrahierte im Vergleich zum Vormonat und kommt jetzt auf eine Steigerung von 1,7% gegenüber dem Mai des Vorjahres. Der CPI unter Einschluss der Preise für Nahrung und Energie steigt um nur noch 1,9% im Jahresvergleich, und bleibt damit zum ersten Mal in sechs Monaten unter dem Fed-Ziel von zwei Prozent. Das jüngste Topp der Inflationsrate stammt aus Februar mit 2,8%, das jüngste Tief stammt aus April 2015 mit –0,11%.
Zusätzlich zeigten sich die Einzelhandelsumsätze im Mai anemisch. Es war eine leichte Steigerung erwartet worden, tatsächlich sanken sie um 0,3% (ohne Kfz). Einzelhandelsumsätze machen etwa die Hälfte der Verbraucherausgaben aus. Die Hausbaubeginne kamen ebenfalls deutlich schwächer herein als erwartet. Auch das Verbrauchersentiment trübt sich nach vorläufigen Zahlen im Mai unerwartet ein.