"Kioto intelligent umsetzen"
- Published in Wirtschaft & Politik
- Written by Redaktion_Report
- Be the first to comment!
Wie werden die Mittel eingebracht. Kommt es zu einer Kapitalerhöhung? Das ist noch nicht definiert. Es gibt Darlehen, die von den Gesellschaftern kommen und welche, die von den Banken kommen und mit entsprechenden Gesellschafterhaftungen untermauert sind.
Woraus ergibt sich der Cashbedarf? Auf der einen Seite aus dem operativen Geschäft und aus den Investitionen, die wir tätigen. Die UTA wird in diesem Jahr EBITDA positiv sein. Das heißt, dass große Teile des heurigen Finanzierungsbedarfs aus den Investitionen kommen. 2003 werden wir einen EBITDA-überschuss haben. 15 bis 20 Mio Euro Finanzierungsbedarf ergeben sich aus der Differenz: 40 Mio Investitionen minus positivem EBITDA.
Sie haben die Investitionskomponente angesprochen. Wieviel wird das heuer sein? Wir investieren rund 50 Mio Euro und im nächsten Jahr voraussichtlich 40 Mio Euro. Und zwar in die Netzinfrastruktur, in die dafür notwendigen Komponenten. Wir schließen heuer die Entbündelung ab und haben dann 125 Standorte. Viele Investitionen sind auch durch das Mengenwachstum bedingt, dazu kommen IT-Investitionen, weil die UTA ja über eine historisch gewachsene IT-Infrastruktur verfügt, die wir jetzt schrittweise anpassen.
Neben den Investitionen von rund 50 Mio Euro ergibt sich ein weiterer Finanzierungsbedarf von - wie Sie vorher erwähnt haben 10 Mio Euro. Dieses Kapital geht in den Zinsendienst? Für den Zinsendienst ist das zuviel. Die Aussage, dass wir 2002 EBITDA-positiv werden, bezieht sich ja nicht zwingend auf das gesamte Jahr. Wir werden den EBITDA-Break-Even Q3 oder Q4 erreichen. Das Gesamtjahr wird noch eine leicht negative Zahl haben.
Wie ist das erste Halbjahr gelaufen? Wir haben auf Gruppenebene mit Ende April einen Bruttoumsatz von 83,6 Mio. Euro erreicht. Ergebnismäßig liegen wir im Bereich des Plans.
Das heißt leicht negativ? Ja, leicht negativ. Wobei wir keine exakten Zahlen darüber kommunizieren. Wir haben uns ja durchaus ambitionierte Ziele gesetzt mit einem prognostizierten Umsatzplus von 18 Prozent. Das haben wir übertroffen. Man muß auch sehen, woher die UTA gekommen ist: Die UTA hatte vor zwei Jahren ein negatives EBITDA, das bei 40 Prozent des Umsatzes lag. Vor einem Jahr waren es 20 Prozent. Heuer werden wir um die Nulllinie sein. Da ist völlig unerheblich, ob das ein Prozent minus ist oder null. Die Tendenz stimmt. Dieses Unternehmen wird operativ positiv sein. Im europäischen Vergleich wird man kaum ein Unternehmen finden, das diese Marktanteile, dieses Wachstum hat und trotzdem operativ positiv agiert.
Steht weiterer Personalabbau an? Es gibt keine Pläne, weitere strukturelle Anpassungen vorzunehmen. Der Personalstand schwankt zwischen 630 und 660. Unsere Kostenstruktur haben wir im 2001 auf gesunde Beine gestellt.
Macht die Hereinnahme eines internationalen Partners momentan Sinn? Die UTA war zum Zeitpunkt, da die Swisscom hereingenommen wurde, in einer anderen Situation - ein sehr junges Unternehmen, hatte weder Marktwissen noch technische Expertise. Die UTA hat sehr von der Swisscom profitiert. Heute sind wir in einer anderen Situation. Wir haben Wissen aufgebaut, stehen gut da, es gibt keinen Bedarf an einem Partner.
Eine Reihe von kreativen Unternehmen verwesen in der feuchten Gruft der New Economy, weil sie ihr Geschäftsmodell auf die Einnahmequelle Online-Werbung aufgebaut haben. Trotz der Fehltritte der Vergangenheit orakeln die Institute fleißig weiter. So schätzt Forrester, dass 2007 mehr als sechs Prozent von Europas Werbeausgaben in den Online-Bereich fließen - 6,4 Milliarden Euro wären das in barer Münze. Derzeit glaubt das Institut, dass 844 Millionen Euro Werbegeld das Etikett Internet tragen. AC Nielsen wiederum ortete nach einer Einnahmen-Schlappe im August des Vorjahres einen stetigen Anstieg und weist für Dezember 2001 ein Volumen von knapp 23 Mio. Euro aus - für den deutschen Markt wohl gemerkt. In den USA sind die Spendings für Online-Anzeigen im letzten Jahr drastisch zurückgegangen. Mit einem Minus von 14,7 Prozent erreichten Yahoo!, AOL Time Warner, Excite & Co etwa 2,9 Milliarden Euro, so der Werbeforscher Competitive Media Reporting.
Daumen mal Pi. Wie viel heimische Websites, Banner und Mails an Werbegeld lukrieren, weiß niemand so genau. Der rotweißrote Online-Werbemarkt sei 2002 etwa 13 Millionen Euro schwer, schätzt etwa Franz Renkin, ehemaliger österreich-Chef des Vermarkters adLINK gegenüber dem Branchenblatt Horizont. Rudolf Stonawski, Geschäftsführer des Konkurrenten ActiveAgent, will sich auf solche Schätzungen erst gar nicht einlassen. »Bevor es keine klare Definition von Online-Werbung gibt, wird es auch keine Zahlen geben.« Und Direktmarketing-Experte Norbert Lustig von Lustig Direkt Marketing meint, dass diese Zahl viel zu hoch gegriffen ist. Focus Marketing Research und ACNielsen liefern idente Auskünfte: »Keine Daten.« Ronald Schwärzler, Neue Medien-Direktor beim ORF, dessen ORF ON Network jüngst der Plattform sms.at in Sachen Visits Platz eins abgeluchst hat, gibt die Online-Einnahmen mit einem Prozent des gesamten ORF-Werbeaufkommens an. »Damit können wir die Kosten decken.« Gerlinde Hinterleitner, Macherin von derStandard.at, gibt den Online-Anteil am Werbevolumen des Standard mit fünf Prozent an.
Zu den Top-Web-Vermarktern in österreich gehören neben AdLink und ActiveAgent noch adworx - der Joint, den ORF und Netway/UTA miteinander rauchen - sowie die ProSieben-Tochter SevenOne Media. adworx setzt dabei vor allem auf Reichweitenstärke über die Portale von ORF, der Telekuriergruppe, derstandard.at sowie T-online.at. SevenOne Media geht den umgekehrten Weg, konzentriert sich auf wenige Portale mit punktgenauer Landung, »weil eine anonyme elektronische Masse künftig keinen Sinn macht«, wie österreich-Chef Markus Breitenecker berichtet. Betreut werden ProSieben.at, sport1.at, p2night.tv, schoolbiz.at, zitate.at, hello2day.at und wals.cc. »Werber wollen vor allem wirklich exakte Nutzungsdaten und integrierte Kommunikationslösungen. Eben darauf zielt unsere Vision vom elektronischen Bildschirm-Mix ab.« Das Ad-Management sei dabei durchaus nicht easy, die Top-Portale aber »hochgerüstet«, sodass ein Neueinsteiger als Vermarkter keine Chance haben würde.
adworx-Chefin Martina Zadina meint, dass es bereits Zielgruppen gebe, die nur mehr über das Internet zu erreichen sind und zählt die Vorteile der Online-Werbung auf: »Deutlich günstigerer Tausenderkontaktpreis, smartere Abrechnung, da nur tatsächlich ausgelieferte Sichtkontakte und nicht bloße Kontakt-Chancen verrechnet werden sowie Unabhängikeit von Anzeigenschluß und Erscheinungsdatum.« Zudem würden Online-Werbeformen länger wahrgenommen werden als Print-Anzeigen.
Top oder Flop. Trotz des fehlenden Zahlenmaterials herrscht über das Ausbleiben des angesagten Hypes Einigkeit. Ein Flop ist Online-Werbung deshalb aber noch lange nicht: »Das Internet liegt bereits Kopf-an-Kopf mit der Kinowerbung«, übt sich AdLINK-Marketing-Chef Federico Karpeles in Optimismus. »Online-Werbung ist die einzige Werbeform, die im vergangenen Jahr Zuwächse gehabt hat. Im Vergleich dazu hat der klassische Werbemarkt Einbußen bis zu 30 Prozent zu verzeichnen«, findet Hinterleitner auch etwas Positives an der derzeitigen Situation, räumt aber ein: »Zufrieden kann man nicht sein, da Online-Werbung noch keinen ganzen Prozentpunkt am Gesamtwerbemarkt einnimmt, obwohl schon mehr als die Hälfte der österreicher online ist. Dies hat sich jedoch noch nicht in den Köpfen der werbetreibenden Wirtschaft festgesetzt.« Der Medienexperte von A.T. Kearney Andrej Vizjak sieht neben zu optimistischen Prognosen zwei weitere Gründe, warum es nicht so wie vorhergesagt geklappt hat: »Es zeigte sich schnell, dass das Interesse der Internet-User an Online-Werbung stark abnahm. Dies führte zum Verfall des Tausender-Kontakt-Preises. Zudem herrschte bei Medienplanern große Unsicherheit vor, wie die neuen Werbeformen zu bewerten und zu nutzen seien.« Für Visjak steckt die Online-Werbung noch in den Kinderschuhen. Um erfolgreicher zu sein, müsse für Endkonsumenten ein Mehrwert - wie etwa Interaktivität - erkennbar sein. Werbetreibende würden sich indes ein besseres Usertracking und höhere Reichweiten wünschen.
LG Electronics, neben Samsung Nonplusultra koreanischer Hightech-Produktion, startete vor 44 Jahren mit der Herstellung von SW-Fernsehern und Radiogeräten. Heute ist LG Weltmarktführer bei optischen Speichermedien, weist ein massives Wachstum bei Handys auf und perfektioniert die Bildschirm-Technologie. Als OEM-Hersteller bastelt LG aber auch ganze Rechner zusammen - etwa »das bekannteste Notebook, das es gibt am Markt«. Die Switching-Division ist auf die eigene Telekom im Hause ausgerichtet und die so genannten Home Appliances wie MP3-Player, DVD-Player, Home-Cinema, Audio-Systeme etc. haben das Modell des vernetzten Entertainment-Haushalt - wie es Sony mit der VAIO-World lautstark vor drei Jahren umzusetzen begann - längst ebenso im Griff. Daneben hat CEO John Koo vorgegeben, bei Kühlschränken, Klimaanlagen, Mikrowellenherden, Waschmaschinen und Staubsaugern ebenso wie in allen anderen Bereichen »in mindestens 80 Ländern Nummer Eins« zu sein.
Report: Die Investmentfreude ist in österreich aktuell eher verhalten. Warum verstärkt LG die österreich-Aktivitäten? Richard Yoon: Es stimmt, es ist zero-business. Aber wir waren hier bis dato nur über Partner vertreten und wollen das nun ändern. Schließlich ist überall in Westeuropa Samsung Nummer Eins, LG Nummer Zwei, Philips Nummer Drei - nur in österreich nicht. Eine eigene GmbH entsteht soeben, ab September werden wir verstärkt im Markt sichtbar sein. An Cosmos und Mediamarkt/Saturn werden schon jetzt eine Reihe an Bildschirmen geliefert. Letztlich gilt immer: Das wichtigste ist das Produkt.
Mit welchen Investments wollen Sie eine verstärkte Marktpräsenz in österreich erreichen? Bisher wurde in österreich rund eine Million Dollar investiert. Das wird sich jetzt innerhalb eines Marketing-Mixes vervielfachen. Bis Ende 2002 wollen wir 20 Mitarbeiter aufnehmen, 2003 soll auf 30 aufgestockt werden. Wir wollen market share like Volkswagen. Das kostet.
Während der Fußball-WM hat LG das weltweit erste UMTS-Handy präsentiert. Das Mobilfunkgeschäft genießt also Priorität für LG? Absolut. Wir starteten 1998 die CDMA-Produktion, 2001 folgte der Einstieg bei GSM, Anfang 2003 wird ein GPRS-Gerät mit TFT-Schirm auch in österreich erhältlich sein - Gespräche mit Mobilfunkbetreibern laufen. Im Bereich Mobile Handsets erzielten wir im letzten Jahr ein Wachstum von 57 Prozent - das macht schon zuversichtlich. Weltweit waren wir 2001 bereits Nummer Acht bei 10,5 Millionen verkauften Stück. Nachdem der Handy-Markt weltweit ja noch in die CDMA- und die GSM-Welt geteilt ist und wir den GSM-Markt eben erst betreten haben, wird das starke Wachstum auch anhalten.Was macht Sie da so sicher? Der Speed der Entwicklung ist in Korea einfach unheimlich schnell. Ich glaube, dass eine one-finger-SMS-society einfach eher prädestiniert für dieses Geschäft ist. Prinzipiell sind die Funktionen in einem Handy bei allen Marken durchweg ja kaum verschieden. Was wirklich den Unterschied ausmachen wird, ist das Display. Und damit sind wir die Alternative zu Nokia.
Das Outsourcing der Handy-Produktion ist bei den meisten Top-Marken längst vollzogen. Wie viele Manufakturen können überleben auf längere Sicht? Fünf bis sechs sind 2005 realistisch. In Fernost werden sich China, Japan und Korea als dominierende Produktionsstätten behaupten, wobei der technologisch intensive Fight zwischen letzteren stattfindet, aufgrund des sehr niedrigen Lohnniveaus China die arbeitsintensiven Fabriken betreiben wird.
Korea hat von staatlicher Seite den Breitband-Boom massiv mitgefördert. Wie würden Sie die DSL-Aktivitäten in Korea beschreiben? A dynamite market. Very busy, vivid activity. In Korea haben sich eigene Gaming-Profis etabliert - vergleichbar der Fußball-Bundesliga hier. Dafür wurde sogar eigenes Broadcasting installiert. Daneben haben sich so genannte Grey Journals im Netz entwickelt, die wirklich alles aufs Korn nehmen. Alles in allem wirklich agil.
Es wäre wohl nicht LG, würde man nicht auch hier mitnaschen? Wir haben hier eine Reihe an Aktivitäten entwickelt. Alles in allem sind wir der einzige Hardware-Hersteller und Service Provider in einem: Mit LG Telecom sind wir Nummer Zwei in einem 20-Millionen-Mobilfunkkunden-Markt. Am DSL-Geschäft sind wir über eine Mehrheit am Provider Dacom dran. In Sachen E-Commerce laufen Kooperationen mit IBM für Amerika, am Heimatmarkt sorgt LG Homeshopping für Entsprechendes.
Das stark wachsende Konsolen-Business geht mir noch ab? Wir haben es versucht, sind aber gescheitert. Man muss einsehen, dass eine Hardware-Kultur nicht für das Gaming geschaffen ist. Das ist Sache von Sega und Dreamcast.
Brown Goods, White Goods, IT und Telekom. Partnerschaften mit Sun, Compaq, GE, Hitachi, Microsoft, Sony, Oracle, Sharp, Philips und IBM. Ist all das eigentlich auf Dauer noch überschaubar? Es stimmt, das Sortiment ist tatsächlich enorm. Mitunter werden auch Aufzüge hergestellt, Kompressoren für Waschmaschinen produziert, die OEM-Herstellung in Sachen Rechner und DECT-Geräte gedeiht - das reicht hin bis zu Zielfernrohren für Missiles. Vielleicht sollten Sie das aber nicht schreiben. Aber das hat historische Wurzeln: Der Consumer-Markt war in Korea immer schon sehr stark. Die restlichen Elektronik-Sparten haben sich Samsung und LG eben aufgeteilt.
Welches Zielt hat sich LG letztlich für österreich gesteckt? Nummer Drei in allen Sparten. Starke Ansage. Noch ein letztes Wort zu Korea. Was unterscheidet Seoul von Wien, was meinen Sie? Beide Länder haben eine lange Tradition. Korea wurde in den letzen 2000 Jahren 936 Mal in einen Krieg verwickelt. Das prägt. Generell ist Korea aber wirklich crowdy, zum Vergleich kommt einem in österreich dagegen alles sehr langsam und bedächtig vor. Aber ich genieße es…
Report: Für ein österreichisches Büro ist es nicht selbstverständlich, mit Größen wie Norman Foster und Ben van Berkel zu arbeiten. Sehen Sie sich als Starstatiker?
Erich Handel: Statiker eignen sich nicht zum Star, sie arbeiten im Verborgenen.
Günther Zenkner: Wir sehen uns als Statiker ausgefallener, interessanter Ingenieur- und Architekturbauwerke mit ausgefallenen, leichten Konstruktionen, hohem Innovationsgehalt und den momentan im Trend liegenden Materialien wie Glas, Seil und textilen Membranen.
Sehr viele Ihrer Projekte machen Sie im Ausland. Wie sieht die Umsatzverteilung Ihres Unternehmens aus?
Z.: Unser Schwerpunkt liegt im Ausland, wo wir in etwa 70 Prozent unseres Umsatzes von rund einer Million Euro machen.
Was prägt die Arbeit mit den ausländischen Architekturgrößen?
Z.: Die eigentliche Arbeit passiert nicht mit den jeweiligen Stars - mit denen gibt es irgendwann einen Handshake und eine kurze Vorstellung, der Rest wird mit den betreffenden
Teams gemacht.
H.: Bei internationalen Pro
jekten ist die Projektabwicklung durch die straffe Organisation manchmal einfacher. In ganz gezielten Treffen werden die offenen Probleme wirklich abgehakt; es gelingt besser, die Dinge straffer zu halten. Dazu muss man aber anmerken, dass bei internationalen Projekten in der Regel mehr Vorbereitungsaufwand geleistet wird und dass die Dinge professioneller vorbereitet werden. Damit ist natürlich auch der Schutz vor Nachforderungen viel präziser vorbereitet. Die bekannten überraschungen von Baukostenüberschreitungen von über 50 Prozent sind ein typisch österreichisches Leiden aufgrund mangelnder Vorbereitung. Kurz gesagt: Man spart in der Vorbereitung und gibt es dann im Bereich der Nachforderungen aus.
Z.: Dazu kommt, dass der Begriff des Tragwerkplaners im angelsächsischen Raum viel klarer definiert ist. Dort gibt es die glückliche Aufteilung zwischen Tragwerkplaner, Auftraggeber, ausführender Kontrolle und der immer begleitenden Kostenkontrolle. Es gibt wunderbare Beispiele, wo man ohne Generalunternehmer-Vermischung und durch Trennung der Aufgaben und Planerleistungen das Optimum erreicht hat.
Gibt es in Ihrem Beruf die Kategorie Angst?
z.: Angst haben wir vor dem, an das wir nicht gedacht haben. Die Gefahr liegt also in jenen Gedanken, die man nicht gedacht, nicht ergriffen und verfolgt hat.
Das heißt: Alles, was man bedacht hat, lässt sich wegrechnen?
H.: Ja, da kann man sicher sein, dass es richtig ist. Im Grunde haben alle Unfälle mit Vergessen zu tun.
Sie machen auch einen Teil der Statik beim Projekt Murinsel, einem der Leitprojekte der Inszenierung Kulturhauptstadt Graz. Denken Sie, dass der jetzt stattfindende architektonische Aufbruch über die Zeit nach 2003 hinweg anhält?
z.: Wir glauben und hoffen, dass sich die Entwicklung der letzten fünf bis zehn Jahre, die mit dem generellen Aufschwung im Süden zusammenhängt, fortführen lässt und man nicht nur auf die Autoindustrie setzt.
H.: Ich denke, dass die nun gebauten Dinge bleibende Zeichen in Graz hinterlassen. Wenn sich die Sache Kulturhauptstadt nicht in einem einjährigen Tourismus erschöpft und von der Bevölkerung angenommen und weitergetragen wird und die Bauten bleibend beseelt werden, besteht absolut Hoffnung für eine positive Entwicklung.
Wie stehen die Chancen, dass die Murinsel rechtzeitig fertig wird?
H.: Wir hoffen, dass es sich ausgeht, befürchten aber, dass es sich nicht ausgeht. Wenn alles nach Zeitplan klappt und keine unvorhersehbaren Zwischenfälle passieren und alle am Projekt Beteiligten an einem Strang ziehen und in der Ausführungsphase die wichtigen Entscheidungen richtig getrofffen werden, gibt es die realistische Chance, dass die Insel Ende des Jahres 2002 fertig ist.
Auf welches Projekt sind Sie global betrachtet besonders stolz?
Z.: Ein British Museum London oder ein Sony Center Berlin kann man nicht wiederholen, so etwas bekommt man nur einmal im Leben.
Wie sieht es mit dem technischen Horizont aus? Sind die Grenzen der Materialien Glas und textile Membranen ausgereizt?
Z.: Wir sind sicher nicht am Ende. Eigentlich sind es gesetzliche Hürden, die verhindern, dass man diese Materialien weiter ausreizt. Die Verklebung von Glas etwa darf nur dann erfolgen, wenn zugleich eine mechanische Sicherung vorhanden ist, die Gleiches leistet, womit die Verklebung ad absurdum geführt wird. österreich und Deutschland sind in dieser Hinsicht sehr restriktiv.
Wer am Immobilienmarkt konkurrenzfähig sein will, der kann alles, was sich unter einer Kategorie-5-e-Verkabelung abspielt, getrost vergessen. Eine übertragungsrate von 100 Megabit pro Sekunde, die damit erreicht wird, ist unabdinglich, wenn nicht nur Telefongespräche, sondern auch größere Datenpakete per E-Mail und Internet übertragen werden müssen. Eine solche Verkabelung, die der Spezifikationsklasse D mit einer übertragungsfrequenz von 100 Megahertz entspricht, kann man pro Arbeitsplatz mit rund 200 bis 300 Euro kalkulieren.
Report: Sie sind als Messepräsident derzeit sozusagen Herr einer Großbaustelle. Ist mit der Fertigstellung der Stadthalle Graz das Ausbauprogramm der Messe abgeschlossen?
Guido Held: Das Ausbauprogramm der neuen Messe Graz hat mit dem Stadthallenbau erst begonnen. Um die Stadthalle herum werden auf dem Messegelände auf einer Fläche von 160.000 Quadratmetern eine Hallenerweiterung und ein Messetagungszentrum errichtet werden. Die Messe war bislang klassischer Aussteller, die Messe der Zukunft wird künftig drei Bereiche abdecken: den Ausstellungsbereich mit 40.000 Quadratmetern, daneben das Tagungszentrum für Seminare und als dritte Schiene den Eventbereich. Komplettiert werden soll die Messe durch zwei dem Messegelände vorgelagerte Großimmobilien, in denen messenahe Betriebe angesiedelt werden sollen. Geplant ist ein Hotel mit 200 Zimmern. Die Vorgänge befinden sich im Stadium der Vorbereitung eines Planerwettbewerbes, der im Juni zur Ausschreibung gelangen wird, dessen Ergebnis dem von der Stadt Graz gesetzten Kostenrahmen entspricht. Bis Ende des Jahres, so hoffe ich, werden die Vergabegrundlagen für einen Totalunternehmer vorliegen. Im Mai nächsten Jahres sollte mit dem Bau der ersten von drei weiteren Hallen begonnen werden.
Wie viel wird letztlich investiert werden?
Die Investition der Baustufe eins im Messegelände wird mit 80 Millionen Euro veranschlagt. Wir müssen alles unternehmen, diesen Rahmen einzuhalten. Wir werden Projekte, die diesen Kostenrahmen nicht halten, ausscheiden. Wenn man die der Messe vorgelagerten Bauten wie das Hotel und ähnliches hinzurechnet, gehe ich von einer Gesamtinvestition in der Höhe von 220 Millionen Euro aus.
Zwei Städte haben in österreich das Zeug dazu, am Stellenwert der Bundeshauptstadt zu knabbern. Hat nicht Linz mit seinem wirtschaftlich potenten Großraum deutlich bessere Karten, sich als Zweitmetropole zu positionieren?
Es geht immer um die Frage, wer das Zeug dazu hat, mit Wien in Konkurrenz zu treten. Linz hat mit all seinen Verkehrsträgern eine Idealposition auf dem Weg zwischen München und Wien. Ich sehe Graz als klassischen Mittelpunkt für die Region südlich der Alpen. Wir haben kulturelle, klimatische und atmosphärische Bindungen zum Süden, eine Nähe zu Italien, Slowenien, Kärnten, Kroatien und Ungarn ist vorgegeben. Genau darin sehe ich auch in ökonomischer Sicht unsere wirklichen Stärken. Die Vernetzung unseres Landes mit unseren Nachbarn erzeugt eine unheimliche Aufbruchsstimmung in Graz, die sich vordergründig in einer Reihe von Großbauvorhaben artikuliert. Man hat erkannt, dass es auf Sicht zu wenig ist, sich in einem wunderschönen Gebiet aufzuhalten, und dass es einfach zum Zug der Zeit gehört, die vorhandenen ökonomischen Potenziale zu nutzen. Diese Aufbruchsstimmung war höchst notwendig und ein Reflex auf eine gewisse Lethargie in der Nachkriegszeit, in der man glaubte, mit der verstaatlichten Industrie hätte man das alleinige Auslangen für ewige Zeiten. Und eines muss man dem hinzufügen: Durch den Niedergang dieser Industrie ist in Graz eine Reihe von neuen Arbeitsplätzen entstanden.
Der Flughafen Graz wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, zur deutlichen Verbesserung des internationalen Güterverkehrs wird der Güterterminal Werndorf führen. Eine rasche Verbindung zum Süden ist damit garantiert. Wir Grazer sind nun auch über alle Parteigrenzen hinweg darüber einig, dass die Stadt nicht, wie in früheren Konzepten vorgesehen, zu einer Fußgängerzone wird. Derzeit sind zwei große innerstädtische Tiefgaragenprojekte in Bau, sodass der Besucher zu seinen Interessen ortsnah heranfahren kann. Es ist eine Illusion zu glauben, dass ein Besucher sein Auto am Stadtrand stehen lässt, um dann mit der Straßenbahn zum Ort des Geschehens zu fahren.
Welchen Stellenwert hat für die Grazer Messe die EU-Erweiterung? Gibt es schon jetzt Anzeichen dafür, dass sich Graz als Tor zum Süden hin etablieren kann? Schlägt sich das in Aussteller- und Besucherzahlen nieder?
Nein. Ich muss selbstkritisch zugeben, dass die totale Umstrukturierung der Messe, die übrigens von Roland Berger consultet wurde, einen Tiefpunkt erreicht hatte. Die letzten zwei Messen haben aber gezeigt, dass es massive positive Trends geben wird. Wir müssen weg von der bloßen Masse der Besucher hin zum richtigen Aussteller, gekoppelt mit dem richtigen Besucher. Das wird in absoluten Zahlen zu einer deutlichen Reduktion der Besucherzahlen führen, aber nur Gratiseintritt und Freibier sind keine Zielsetzungen für ein Unternehmen, dessen Aufgabe es ist, die Wirtschaft zu fördern.
Die baulichen Maßnahmen am Messegelände sind nur ein Teil der Aktivitäten in Graz. Sehr viel wird auch in Kulturbauten investiert. Sehen Sie das Verhältnis zwischen diesen beiden Polen als ausgewogen an?
Ich glaube, dass beide Baumaßnahmen notwendig sind. Seit Jahrzehnten ringt Graz um ein repräsentatives Kunsthaus. Kleinliche Politdebatten haben verhindert, dass die zeitgemäße Darstellung von Kunstformen wie Malerei und Installation in Graz erfüllt werden konnte. Wien hatte dieses Defizit übrigens auch sehr lange. Das Problem von Graz in den Achtzigerjahren bestand darin, dass man etwas zu lange wertkonservative Stadtpolitik betrieben hat, indem man der Meinung war, dass das, was vorhanden ist, reicht - und darüber hinaus wird sich die Bevölkerung schon selbst das organisieren, was sie braucht. Man hat auch etwas zu sehr das Auto, den Verkehr dämonisiert. Die Konsequenz waren Betriebsabsiedelungen, eine Entvölkerung der Innenstadt. Man hat aber erkannt, dass dieser Weg nicht zielführend ist, und sehr konstruktiv die entsprechenden Maßnahmen gesetzt.
Wo hat die Stadt ihre größten Probleme? Reichen Ihrer Ansicht nach die Bemühungen, den ausufernden Individualverkehr in den Griff zu bekommen, aus?
Wir können Graz nicht zu München oder Manhattan machen. Klar ist, dass Graz sich eine U-Bahn nicht leisten kann. Es ist aber möglich, mit einer entsprechenden Konzentration der Entscheidungen die Parkraumbewirtschaftung etwa im Sinn der Wienlösungen herbeizuführen. Gelingt es uns, sinnlose Verkehrsbelastung durch Parkraumsuche zu vermeiden, ist schon sehr viel gemacht. Die zweite Maßnahme sehe ich im Ausbau der Straßenbahn, des für uns zugeschnittenen Verkehrsmittels. Der Gemeinderat hat erst kürzlich eine Verlängerung der Linie 4 in Richtung Liebenau beschlossen. Ich bin überzeugt, dass Graz auch ohne
U-Bahn eine regionale Bedeutung für den südlichen Raum zugemessen wird.
Was wünschen Sie Graz in den kommenden fünf Jahren? Womit könnte die Entwicklung der Stadt vorangetrieben werden?
Es fehlt bislang eine Vernetzung der Leistungen der Ausbildungsstätten zur Wirtschaft, zum Handel und den Konsumenten am Standort Graz. Es fällt auf, dass sich steirische Paradeunternehmen mit ihren Produkten und Leistungen zwar international präsentieren, die Messe Graz sich jedoch bislang damit begnügt hat, durch Reduktionen der Eintrittsgebühren Besucherzahlen zu puschen.
Weiters im Portfolio: das landesweite Facility Management für mehr als 3.500 BTS (Base Transceiver Station), BSC (Base Station Controller) und SDH Knoten (Synchronous Digital Hierarchy).
Zusätzlich wird Alcatel die technische Betreuung und das Ersatzteil-Management für die Alcatel Systeme übernehmen. Der Vertrag beinhaltet auch die übernahme von 42 tele.ring Mitarbeitern in das Service Team von Alcatel.
Das Resultat ist mit einer althergebrachten Lochkarte vergleichbar, allerdings auf der Skala von Nanometern (Millionstel-Millimetern), und die Bits lassen sich auch löschen und überschreiben.
Die Terabit-Dichte wurde mit einer einzelnen Silizium-Spitze erreicht, die Vertiefungen mit einem Durchmesser von nur gerade 10 Nanometern erzeugt - 50.000mal kleiner als der Punkt am Ende dieses Satzes. Die Technologie kann aber noch zu weit höheren Speicherdichten führen. "Da nanometer-scharfe Spitzen einzelne Atome adressieren können, sind Verbesserungen weit über den Terabit-Meilenstein hinaus möglich", sagt Nobelpreisträger Gerd Binnig, eine treibende Kraft hinter dem Millipede-Projekt. "Während die heute eingesetzten Speichertechnologien allmählich an fundamentale Grenzen stossen, steht unser nanomechanischer Ansatz erst am Anfang und hat ein Entwicklungspotential für tausendfach höhere Speicherdichte."
Und er spielt den großen Beschützer seiner Mitarbeiter, die er zuvor mit wilden Spekulationen in eine ziemlich schwierige Lage gebracht hatte. Laut Schmid spiele FT mit den ängsten der Mitarbeiter und die Drohung, MobilCom in die Insolvenz zu schicken sei "als Reaktion auf den gescheiterten Versuch der vergangenen Woche, mich aus dem Unternehmen zu drängen" zu sehen.
Sigrid Lanzerits, 33, gehört seit nahezu zwei Jahren dem österreichischen Team von BroadVision an. Bis zu ihrer jüngsten Ernennung zur Leiterin Marketing Communications für den gesamten zentral- und osteuropäischen Bereich war sie in der selben Funktion für österreich und Osteuropa zuständig.
BroadVision Austria konnte in den vergangenen Jahren Unternehmen wie one, Palmers, OMV, Energieallianz, die Tatra Bank (Slowakei), Raiffeisen Kroatien, PKN Polen, die BGZ Bank in Polen, Siemens WOB (Deutschland) sowie die SOS Kinderdörfer International als Kunden gewinnen.
Vor ihrem Engagement bei BroadVision war Lanzerits in einer Wiener PR-Agentur als Consultant für Kunden wie Eudaptics, Oracle, Sun oder BroadVision tätig. Ihre Affinität zur IT-Branche entwickelte sich sofort nach Abschluss ihrer Ausbildung: Nach ihrer Graduierung war sie bei Hewlett-Packard, Microsoft und Oracle im Sales- und Marketing-Bereich tätig.
Mitbewerber Ages-Konsortium (Vodafone, Aral, Shell) habe laut Bodewig das technisch gleichwertige Angebot abgegeben, letztlich entscheidend sei der Preis gewesen.
Auf den Börsenkurs der Deutschen Telekom hatte aber die Entscheidung keinen Einfluss, der Kurs dümpelt weiter knapp über der Zehn-Euro-Marke herum. Inzwischen wurde aus Konzernkreisen bekannt, dass der Börsengang von T-Mobile für dieses Jahr abgesagt wurde. Den Ausschlag für die interne Entscheidung habe demnach der jüngste Kurssturz der T-Aktie gegeben.
Täubel war vor seinem Wechsel zu SBB Software u.a. als Bereichsleiter Software Tools bei AI Informatics, als Geschäftsführer von Compuware für die Schweiz, österreich und Eastern Europe und zuletzt als Vice President Europe für ICU Europe tätig. Er blickt auf 15 Jahre Vertriebs- und Managementerfahrung im IT-Bereich zurück.