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Tausendfüssler aus der IBM Forschung

Die extreme Dichte von einem Terabit pro Quadratzoll - genug, um 25 Millionen Buchseiten oder den Inhalt von 25 DVDs auf der Fläche einer Briefmarke zu speichern - wurde im Rahmen des Projektes "Millipede" (Tausendfüssler) am IBM-Forschungslabor Zürich erzielt. In dieser Entwicklung spielt Nanomechanik anstelle von herkömmlicher magnetischer oder elektronischer Speichertechnologie die zentrale Rolle: Mit Tausenden von feinsten Spitzen "schreibt" Millipede winzige Vertiefungen, die einzelne Bits repräsentieren, in einen dünnen Film aus Kunststoff.

Das Resultat ist mit einer althergebrachten Lochkarte vergleichbar, allerdings auf der Skala von Nanometern (Millionstel-Millimetern), und die Bits lassen sich auch löschen und überschreiben.

Die Terabit-Dichte wurde mit einer einzelnen Silizium-Spitze erreicht, die Vertiefungen mit einem Durchmesser von nur gerade 10 Nanometern erzeugt - 50.000mal kleiner als der Punkt am Ende dieses Satzes. Die Technologie kann aber noch zu weit höheren Speicherdichten führen. "Da nanometer-scharfe Spitzen einzelne Atome adressieren können, sind Verbesserungen weit über den Terabit-Meilenstein hinaus möglich", sagt Nobelpreisträger Gerd Binnig, eine treibende Kraft hinter dem Millipede-Projekt. "Während die heute eingesetzten Speichertechnologien allmählich an fundamentale Grenzen stossen, steht unser nanomechanischer Ansatz erst am Anfang und hat ein Entwicklungspotential für tausendfach höhere Speicherdichte."

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