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Der Erste seiner Art

Der neue Merkmalserver soll BIM-Projekte wie das IMP Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Zukunft deutlich erleichtern.  (Quelle: iStock) Der neue Merkmalserver soll BIM-Projekte wie das IMP Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Zukunft deutlich erleichtern. (Quelle: iStock)

Ein von vielen ersehnter frei zugänglicher BIM-Merkmalserver ist zum Greifen nah. Letzte Hürde ist das liebe Geld. Jetzt liegt es an den Stakeholdern, die Scheckbücher zu zücken und ein auch international einzigartiges Projekt Realität werden zu lassen. 2,4 Millionen Euro sollen der Aufbau und Betrieb für drei Jahre kosten.

Zwar wird Österreich in Sachen Digitalisierung und BIM gerne als Nachzügler bezeichnet, mit der Definition einer eigenen BIM-Norm im Jahr 2015 war man aber zweifellos ein Vorreiter in Kontinentaleuropa. Jetzt steht der nächste große Schritt unmittelbar bevor. Aufbauend auf dieser Norm und den Vorleistungen des Merkmalservers der Universität Innsbruck soll ein kostenloser und frei zugänglicher Generischer Property Server für BIM vulgo Merkmalserver geschaffen werden. Dieser BIM-Server soll von einer durch die öffentliche Hand anerkannten und dauerhaft abgesicherten Institution getragen werden. Treibende Kraft hinter der Idee ist TU-Professor und BIM-Pionier Christoph Achammer. Erste Gespräche über den Aufbau einer neutralen Trägerorganisation hat Achamer schon vor einigen Monaten mit dem Austrian Standards Institute (ASI) geführt. Dabei hat sich das ASI in einem Letter of Intent bereit erklärt, als neutralen Träger für die Errichtung und den Betrieb eine 100%-Tochtergesellschaft zu gründen. Geplant ist eine gemeinnützige GmbH, die aus einem »Bestellerbeirat« und einem »wissenschaftlichen Beirat« besteht. Der Bestellerbeirat soll vierteljährlich zusammentreten, um die Anforderungsprofile an den BIM-Server festzulegen. Der wissenschaftliche Beirat wird die Anforderungsprofile und Entwicklungswünsche der Besteller kuratieren und für die Qualitätssicherung sorgen. »Damit stellen wir sicher, dass das Projekt kein Firmenserver wird, sondern die Erfahrungen und Bedürfnisse aller Stakeholder berücksichtigt werden«, erklärt Achammer.

Standardisiert, öffentlich und erweiterbar
»Dieser Schritt war längst notwendig, denn ein frei zugänglicher Property Server ist eine große Chance für die ganze Branche«, ist Achammer überzeugt. Die geplante Datenbank ist einzigartig und existiert in dieser Form noch in keinem anderen Land. (Inhaltliche Details zum Merkmalserver siehe BIM-Tagebuch von Klaus Lengauer.) »Erstmals werden sich Bauherrn und alle Planungsbeteiligten, ausführende Firmen und Baumaterialhersteller bis hin zu Betreiberorganisationen einer standardisierten und öffentlichen digitalen Infrastruktur bedienen können.«
Konzipiert ist der Server so, dass er in gleicher Systematik länderspezifisch erweitert werden kann. Dies wird u.a dadurch gewährleistet, dass ein kontinuierlicher, redaktioneller bSDD-Abgleich und die Abbildung der vollständigen IFC-Struktur Grundlage des Serverbetriebes ist.

Das liebe Geld
Aktuell geht es noch darum, das nötige Kleingeld einzusammeln. Insgesamt 2,4 Millionen Euro sind für Aufbau und Betrieb des Servers veranschlagt, davon entfallen 600.000  Euro auf die Aufbauphase und 1,8 Millionen Euro auf eine dreijährige Betriebsphase. In zwei Funding-Runden wurden all jene Stakeholder kontaktiert, die im Vorfeld in inoffiziellen Gesprächen Interesse am Server gezeigt und signalisiert haben, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Dazu zählen laut Achammer »die acht großen Bauunternehmen, acht große Bauherrnvertreter, acht Architektur- und Ingenieurbüros sowie je drei große Betreiberfirmen und Softwarehersteller«. Ob es gelungen ist, die Geldbörsen der Stakeholder weit genug zu öffnen, um das Projekt zu verwirklichen, wird sich laut Achammer bis Ende Jänner zeigen.   

Weitere Details zum Merkmalserver finden Sie hier

Last modified onDonnerstag, 03 Januar 2019 11:48
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