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Nostalgie für unterwegs

Handys müssen nicht unbedingt klein und leicht sein. Das beweist jetzt das US-Unternehmen SparkFun Electronics. Die Firma verkauft ein klassisches schwarzes Telefon mit Wählscheibe für den mobilen Einsatz. Eines ist den Besitzern des drahtlosen Wählscheiben-Telefons sicher: Aufmerksamkeit. Denn während sich Mobiltelefonierer längst an Handys in kleinen handlichen Dimensionen gewöhnt haben, so ist das Portable Rotary Phone alles andere als handlich. Es hat ziemlich genau die Größe eines alten Festnetztelefons und wiegt rund ein Kilogramm - nicht gerade ein Leichtgewicht.

Das drahtlose Wählscheiben-Telefon wird laut Hersteller für die Kunden in Einzelanfertigung hergestellt. Wartezeit liegt bei ungefähr drei Wochen. Vertrieben wird das \"Portable Rotary Phone\" zum Preis von 399 Dollar. Das Oldie-Handy verfügt über eine Batterielaufzeit von fünf bis sechs Stunden. Das Liebhaberstück soll laut Angaben von SparFun überdoll dort funktionieren, wo es Mobilfunknetze im 900MHz/1800MHz bzw. 1900MHz-Bereich gibt, für den Einsatz in Europa ist eine eigene Antenne notwendig. SparFun Electronics ist vor drei Jahren von Studenten in Colorado gegründet worden.

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Stufen und Sünden

Die Vielfalt der Gefahrenherde für Unternehmen durch interne und externe Angriffe auf die Unternehmens-IT und damit sensible Daten ist groß - sie reicht von Hacking, Phising und Virenangriffen bis hin zu unauthorisiertem externen Datenzugriff und Konkurrenzspionage. Regelmäßig treten bei IT-Schadensfällen Datenverlust, Imageschäden, Wertschöpfungsverluste, hohe Kosten, verminderte Produktivität und vor allem rechtliche Probleme, die sich durch die Verletzung geltender Gesetze ergeben, auf. \"Nach wie wird das Thema IT-Security nicht als Chefsache behandelt und an IT-Administratoren delegiert. Vergessen wird dabei aber oft, dass die Entscheidung über die Ausgestaltung der IT-Security im Unternehmen ein wesentlicher Teil der Gesamtunternehmensstrategie dar stellt: Die Konzeption der IT-Security ist für die Gestaltung der Arbeitsabläufe sowie der Unternehmenskultur entscheidend.“, meint IT-Security-Spezialist Andreas Bergler, Geschäftsführer des IT-Consulters Comnet.

\"Beim Streben nach mehr Sicherheit sind daher die Top-Manager im Unternehmen gefordert. Während IT-Administratoren bei ihrer Arbeit Vorgaben benötigen, müssen Entscheidungen und Richtlinien von diesen getroffen werden, denn IT-Sicherheit ist Chefsache“, ist Bergler überzeugt. Einig sind sich Experten, dass nur das Zusammenwirken der vier Sicherheitsstufen \"maximale Sicherheit bei gleichzeitig größtmöglicher Nutzung der Funktionalitäten“ ermöglicht. Diese da wären:

  1. Entscheidungen auf Managementebene (Security Policy). Sicherheitsrichtlinien müssen vom Management festgelegt und \"top down“ so kommuniziert werden, dass sie von Mitarbeitern verstanden werden. Die richtige Kommunikation entscheidet ob die Mitarbeiter mit Verständnis oder Protest auf subjektive Einschränkungen reagieren.

  2. Berücksichtigung der rechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Auch Sicherheitsvisionen haben ihre Grenzen, nämlich dort wo Datenschutz-, Urheberrecht-, Arbeitsrecht- und Telekommunikationsgesetze greifen. Ob Mitarbeiter oder Manager: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

  3. Einschätzung der Gefahrenpotenziale. Das hohe Gefahrenpotenzial im IT-Bereich wird häufig von den verantwortlichen Managern unterschätzt, was dramatische Konsequenzen zur Folge haben kann. Nur das perfekte Zusammenspiel von Strategie und konkreten Maßnahmen minimiert die Bedrohung durch interne und externe Gefahrenquellen. Dieses Setting ermöglicht dem Unternehmen das \"richtige Maß“ an IT-Sicherheit zu finden, denn: 100 Prozent Sicherheit bedeutet null Prozent Freiheit - und umgekehrt.

  4. Umsetzung der Ziele durch Installierung und laufende Adaptierung geeigneter Infrastruktur. IT-Security wird selbst heute noch von mittleren und großen Unternehmen stiefmütterlich behandelt. Verantwortlich Manager empfinden IT-Security als organisatorische und finanzielle Last, notwendige Entscheidungen werden nicht getroffen. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass die Schadenshöhe häufig ein Vielfaches der Investitionskosten ist, die zur Vermeidung des Schadens erforderlich gewesen wären. Durch Intelligente Netzwerklösungen und laufende Adaptierungsprozesse können Manager ihr Unternehmen und sich selbst schon im Vorfeld vor unangenehmen überraschungen und hohen Kosten schützen.
10 Todsünden der IT-Sicherheit.
  1. Fehlende oder ungenügend konfigurierte Firewall
  2. Fehlender oder veralteter Virenschutz
  3. Fehlendes Gefahrenbewusstsein
  4. Keine klar definierte IT Politik
  5. Einsatz nicht lizenzierter Software
  6. Unachtsamer Umgang mit Passwörtern
  7. Unachtsamer unkritischer Umgang mit Emails
  8. Keine oder unzureichende Ausbildung von Schlüsselkräften
  9. Zu geringe IT Budgets
  10. Im Schadensfall wird aufgrund Managemententscheidung oftkeine Anzeige durchgeführt. Dies verhindert unter anderem die Verfolgung der Täter und vorbeugende Maßnahmen bei noch nicht betroffenen Unternehmen.
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Hubert tut was!

Infrastrukturminister Hubert Gorbach, Vizekanzler mit Ablaufdatum, ist mit seiner Freizügigkeit in Bedrängnis geraten. Zuerst bestätigte er den Medien, dass er seine Zeit als Minister nutzt, um für die Zeit danach vorzusorgen. Wenige Tage danach forderte er eine Volksabstimmung zum Thema Neutralität, und nebenbei stellte er gleich auch noch die Sinnfrage zum Thema Heer. Kurzum, Gorbach spielte einen Sonntag lang starker Vizekanzler. Am Mittwoch danach las er an der Seite von Kanzler Wolfgang Schüssel seine Richtigstellung zur Neutralität vor. Am Donnerstag lud Gorbach wieder zu einem Infrastrukturgipfel. Um jene Projekte zu erläutern, die schon anlässlich des Jobgipfels am 1. Mai verkündet wurden. »300 Millionen Euro für dreißig kleinere Sanierungs- und Erweiterungsprojekte für die Straße und die Schiene in den Bundesländern«, lautet der Slogan. Und es sind tatsächlich viele kleine Vorhaben. Genaugenommen 76 Stück. Addiert man die veranschlagten Kosten für die Projekte, ergibt sich eine Summe von 272,9 Millionen.
Man hat sich in ministerieller Penibilität sichtlich bemüht, genug Projekte zu finden. Ein Infopoint am Westbahnhof, der als »Reinvestition Hochbau« definiert ist, wiegt gerade einmal 100.000 Euro. Die Nachrüstung eines Blindenleitsystems am Bahnsteig in Kufstein ist mit 200.000 Euro veranschlagt. Aber es sind auch dicke Brummer unter den Projekten, die zweite Röhre des Roppener Tunnels in Tirol ist mit 23 Millionen veranschlagt. Von so was kann die SP-Domäne Wien bloß träumen. In der Bundeshauptstadt sind die Projekte mit einem Gesamtvolumen von 4,4 Millionen schnell addiert. Niederösterreichs Schienenprojekte werden mit 49,7 Millionen beziffert. Dazu kommen noch die sieben Millionen für die Generalerneuerung der A 22 in Stockerau. Die Steiermark wird mit 12,7 Millionen Schienengeld und knapp 22 Millionen für Straße und Lärmschutz bedient. Größtes Projekt ist die Erneuerung der Betondecke und Brücken Laßnitzhöhe - Graz Ost um zehn Millionen. Vorarlberg erhält in Summe 17 Millionen, wobei die Vorziehung der zweiten Röhre des Pfändertunnels mit zwölf Millionen veranschlagt ist. Das Burgenland darf um neun Millionen den Knoten Wulkaprodersdorf an der S 31 voll ausbauen. In Oberösterreich werden Schienenprojekte um 28,2 Millionen realisiert. Das größte Projekt ist die Gleiserneuerung zwischen Schärding und Taufkirchen um knapp 13 Millionen. Weitere 34,5 Millionen fließen in Straßenprojekte. Größter Brocken: Tunnelsicherheit für die A 9-Tunnelkette zwischen Klaus und St. Pankratz mit zwanzig Millionen. In Tirol wird sich die zweite Röhre des Roppener Tunnels mit 23 Millionen zu Buche schlagen. In die Bahn fließen 5,7 Millionen. Kärnten kriegt knapp vier Millionen für die Schiene und 15 Millionen für die »Forcierung der Umweltentlastungsmaßnahmen« an der A 10.
Eines muss man dem Vizekanzler schon lassen: Bei aller Zeit, die er für Bewerbungen und Neutralitätsgedanken vertandelt, ist er dennoch supereffizient. Er weiß immerhin, was die öBB tun wird. Die Bahncompany selbst, die immerhin demnächst die Hälfte der 273 Ministermillionen verbauen soll, weiß von alldem nichts. »Die Liste der Projekte wird bis Ende Juni erarbeitet«, erklärt der Sprecher von öBB-Chef Martin Huber. Dass die vom Minister vorgelegten Schieneninfrastrukturprojekte also tatsächlich realisiert werden, bleibt bis dahin wohl offen. »Wenn zwei das Gleiche wollen, dann hat einer nicht nachgedacht«, kommentierte Gorbach kürzlich aufgetretene politische Widersprüche.
Ob die genannten Infrastrukturprojekte realisiert werden, ist auch gar nicht wirklich wichtig. Relevant ist, ob fragwürdige Großvorhaben, wie etwa der Koralmtunnel, gebaut werden. Das wird aber erst gar nicht diskutiert, weil scheinbar ohnehin alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Koralmfans nach der nächsten Wahl sich im schwarzen Loch auflösen. Dann ist der Weg frei und das Geld vorhanden für den von Niederösterreich so heiß ersehnten neuen Semmering-Tunnel.
Martin Huber, Chef der öBB-Holding, hat unterdessen ganz andere Sorgen. Bis vor seinem Wechsel zur Bahn saß er hoch oben im Büroturm der Porr. Vergleichsweise kläglich ist sein Dasein dagegen in den verstaubten, wenig repräsentativen Büros im 1. Bezirk. Wie sollte damit bei der Bahn was weitergehen? Kurzum, eine neue Zentrale muss her. Geduld ist Hubers Tugend nicht, weshalb die schnelle Lösung kommen soll. Warum auch nicht, Leerstand gibt es zur Genüge, die Preise sind inflationär. Rund 500 Mitarbeiter will Huber in seiner Nähe haben, logischerweise jene der Holding, der Dienstleistungs GmbH und jene der Immobilien GmbH. Infrage kommen mehrere Objekte, die sich nach Mietern sehnen. Gut schwitzen lässt es sich dem Vernehmen nach in den Twin Towers, wo bekanntlich bei der Haustechnik gespart wurde. Gute Partys steigen im IZD-Tower in der Wagramer Straße, wo laufend mittels Events um Alt- und Neumieter gebuhlt wird. Die Dresdner Straße lockt das Big Biz. Weiters steht das ehemalige Universale-Bürohaus am Hietzinger Kai auf Hubers Shortlist. Egal wohin Huber geht, er kann sich’s nur verbessern. An Argumenten für einen Standortwechsel fehlt es nicht. Derzeit sei die öBB allein in Wien auf zwanzig Standorte verteilt, heißt es. Es spricht für den Immobilienprofi Huber, dass er die Ineffizienz prompt erkannt hat. Geht die öBB-Holding in die Twin Towers, hat der öBB-Aufsichtsratschef Wolfgang Reithofer zumindest einen guten Riecher gehabt. Wienerberger stieg erst Ende 2004 aus der Twin-Tower-Projektgesellschaft aus. Einer möglichen Unvereinbarkeit hat der Wienerberger-Chef somit schon vorab den Wind aus den Segeln genommen. Dazu kommt, dass es sich beim Umzug der öBB-Holding ja eher um eine temporäre Sache handeln dürfte, da gerüchteweise parallel zum Umzugsmanagement bereits Neubaupläne ausgeheckt werden. Dem Vernehmen nach sollte die öBB-Chefetage spätestens 2008 in ein Bürogebäude am Wiener Westbahnhof übersiedeln. »Es gibt keinen Auftrag für die Planung einer neuen Unternehmenszentrale«, erklärt Hubers Sprecher Gary Pippan. Dass übersiedelungen mit Reibungsverlusten verbunden sind, ist kein Geheimnis. Symptomatisch ist die zentrale Rufnummer der öBB. Wählen Sie 93000, bekommen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu hören, dass im Augenblick alle Leitungen besetzt sind. Eine Bahn ist sozusagen außer Haus.
Fix ist unterdessen, dass kein zweiter Geschäftsführer für die öBB Immobilien GmbH bestellt wird. »Sollte kein geeigneter Kandidat dabei sein, werden wir den Posten nicht nachbesetzen«, gab öBB-Chef Huber kürzlich der APA zu Protokoll. Was erstens ein Beweis dafür ist, dass Hubers Vertrauen in Personalberater nicht besonders ausgeprägt ist. Und zweitens doch deutliche Zweifel ausdrückt, dass der zweite Chefsitz in der Immobiliengesellschaft wirklich benötigt wird.
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Forscherin des Monats Juni

Margit Sára hat an der Universität für Bodenkultur Lebensmittel- und Biotechnologie studiert. Im Jahr 1989, mit nur 32 Jahren, habilitierte sie sich für das Fachgebiet Allgemeine Mikrobiologie, und übernahm kurz darauf die Leitung der Arbeitsgruppe \"Nanoengineering\" am heutigen Zentrum für NanoBiotechnologie und die Leitung des Erwin-Schrödinger-Institutes für Molekulare Nanobiotechnologie. Bereits während des Studiums der Lebensmittel- und Biotechnologie kristallisierte sich ihr Interesse für die Nanobiotechnologie heraus, welche in den frühen 80er Jahren nach der Entwicklung des Atomkraftmikroskops als neues Forschungsfeld entstand.

Herzlichen Glückwunsch!

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Auf der Flucht

In gewisser Weise erinnert die Diskussion über den Brain Drain, der \"Austrocknung\" eines Landes infolge einer konzentrierten Abwanderung der \"klugen\" Köpfe, an eine pseudo-religiöse Auseinandersetzung. Während die eine Seite fest von seiner Existenz überzeugt ist, gibt sich die Gegenseite atheistisch, leugnet sein Vorhandensein und spricht von einer - medial aufgeheizten - Massenhysterie. Das altbekannte Problem: Es fehlen die Beweise. Das spärlich vorhandene Zahlenmaterial besteht aus Schätzungen und Hochrechnungen, die auf eben jenen Schätzungen basieren. Und dennoch, wie es sich für eine Religion gehört, bewegt das Thema die Menschen - die Gläubigen wie die Ungläubigen.
Zu ersteren zählt sich Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni, der Kraft seines Amtes eng mit der Thematik verbunden ist: \"Einen Brain Drain gibt es sicher. Die Abwanderung von Forschern, speziell im naturwissenschaftlichen Bereich, ist für mich ein Faktum.\" Aus eigener Erfahrung kennt Peter Skalicky, Rektor der TU Wien, das Phänomen Brain Drain: \"Aufgrund schlechter Rahmenbedingungen verlieren wir immer wieder herausragende Studenten und Professoren ans Ausland.\"
überraschenderweise im Lager der Ungläubigen angesiedelt sind zahlreiche Vertreter der Wirtschaft. Harald Kaszonits von der Wirtschaftskammer sieht \"im Brain Drain momentan kein Problem für die Wirtschaft\". Unterstützung erhält Kaszonits von Firmen wie Siemens, Fronius, Böhler-Uddeholm und Berndorf, die sich vom Brain Drain nicht betroffen fühlen.

Eine Bestandsaufnahme
Derzeit leben rund 355.000 registrierte und 500.000 geschätzte österreicher im Ausland, davon etwa 180.000 in Deutschland, 25.000 in der Schweiz, 15.000 in Australien und überraschenderweise nur knapp 10.000 in den USA. Wie bereits erwähnt gibt es kein statistisches Zahlenmaterial zu im Ausland tätigen österreichischen Forschern, ebenso wenig existieren Daten zu Universitätsabsolventen, die österreich nach Beendigung ihres Studium verlassen. Seriöse Rückschlüsse lassen derzeit nur die Daten der Ascina (Austrian Scientists and Scholars in North America) zu. Man geht davon aus, dass ein Großteil der Forscher, die österreich verlassen haben, in Nordamerika ihre neue berufliche Heimat gefunden haben. In den letzten Jahren machte immer wieder die Zahl 1.500 Forschern in Nordamerika die Runde. Diese Zahl stellt aber vermutlich eine deutliche Unterschätzung dar: Alleine der Verein Ascina umfasst etwa 600 Mitglieder, wobei ein Großteil von ihnen in den gebieten Life Sciences, Mathematik und IT tätig ist. Geht man von einer deutlich besseren Verteilung auf die unterschiedlicheren Forschungsgebieten aus, ist die Zahl 1.500 nicht lange haltbar. Zudem gibt es zahlreiche Forscher, die im industriellen und damit viel schlechter vernetzten Umfeld tätig sind und wahrscheinlich nie statistisch erfasst wurden. Diese Zahlen an sich sind wenig beunruhigend, man muss sich allerdings die Frage stellen, ob der F&E-Standort österreich diese Abwanderung verkraften kann.

Die Wirtschaft
Wie bereits eingangs erwähnt, spielt der Brain Drain bei großen, weltweit etablierten Unternehmen eine eher untergeordnete Rolle. Siemens, Magna, Fronius oder Infineon verfügen über einen Bekanntheitsgrad und ein Arbeitsumfeld, das jungen Forschern interessante und herausfordernde Perspektiven bietet. Deutlich schwieriger wird es für Firmen aus der zweiten Reihe. \"Hochspezialisierte Unternehmen von Weltruf wie AVL List werden immer bestens qualifizierte Leute bekommen\", ist Walter Hanus, CEO beim Technologie-Dienstleister IVM, überzeugt. \"Jeder TU-Absolvent bewirbt sich mit einer Blindbewerbung bei der Firma Siemens, aber nicht bei uns. Wenn die Absolventen dann keinen Job bei den leuchtenden Flaggschiffen der österreichischen Wirtschaft bekommen, gehen sie oft Ausland.\" Das Problem sei aber nicht, dass die Absolventen nicht für Firmen aus der zweiten Reihe arbeiten wollen, sondern vielmehr, dass diese Firmen einfach zu wenig bekannt seien. \"Die Universitäten halten die Daten ihrer Absolventen unter Verschluss. Dadurch ist es auch für uns sehr schwierig, an sie heranzutreten.\" Hanus ist fest davon überzeugt, dass österreich auf große Probleme zusteuert, wenn das Problem Brain Drain nicht rasch angegangen wird. Dafür müssen die Rahmenbedingungen an die veränderte globale Wettbewerbssituation angepasst werden. Ein erster Schritt wurde vom Finanzministerium mit der Novellierung des Paragraph 103 des Einkommenssteuergesetzes vollzogen. Demnach zahlen ausländische Forscher in österreich künftig den gleichen Steuersatz, den sie auch im Herkunftsland entrichten mussten. Neben dem Steuergesetz gibt es aber auch noch Probleme mit dem Pensionsrecht. Jemand der im Alter von 45 nach österreich kommt bzw. zurückkommt, würde aufgrund der geringen Anzahl an Beitragsmonaten eine dementsprechende niedrige Pension erhalten. \"An diesem Problem arbeiten wir im Moment\", erklärt Mainoni und hofft auf die Möglichkeit, die im Herkunftsland verfallende Pension nach österreich transferieren zu können. Ob die Ursprungsländer bei diesem Plan mitspielen, darf bezweifelt werden.

Eine weitere wichtige Säule im Kampf um bessere Rahmenbedingungen ist die Höhe der nationalen Forschungsquote. Drei Prozent des BIP soll sie im Jahr 2010 betragen, sagt die Lissabon Strategie. 2004 lag die Forschungsquote bei 2,27 Prozent. Für 2005 waren 2,35 Prozent prognostiziert, 2006 sollen es 2,5 Prozent sein. Eine Politik der kleinen Schritte, dennoch sieht Staatssekretär Mainoni Grund zur Freude: \"Berechnungen des Instituts für Höhere Studien haben ergeben, dass durch die Forschungsoffensive 2005, bei der 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, die Forschungsquote von prognostizierten 2,35 Prozent des BIP auf 2,39 Prozent des BIP ansteigen wird. Somit ergibt sich nach dieser Berechnung für das Jahr 2006 eine Forschungsquote von über 2,5 Prozent.\" Das Institut für Höhere Studien weist aber auch darauf hin, dass zur weiteren Erhöhung der F&E-Quote ein entsprechendes Arbeitskräfteangebot zur Verfügung stehen müsse. Die oftmals kolportierte Forschungslücke von 1.000 Forschern pro Jahr sei zwar zu hoch gegriffen, dennoch sei der Arbeitsmarkt für qualifiziertes Forschungspersonal schon jetzt weitestgehend ausgetrocknet. Um den Forscherbedarf auch in Zukunft stillen zu können, müssen jetzt in der Ausbildung die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. \"Investitionen in Humankapital müssen einen längeren Horizont haben, bis es zur Pay-off-Periode kommt, in der ausgebildete Menschen auch tatsächlich forschen können\", so Bernhard Felderer vom Institut für Höhere Studien.

Die Universitäten
Die Situation an den heimischen Universitäten, allen voran den technischen Unis, erscheint aber - gelinde gesagt - äußerst trist. Nicht nur die amerikanischen Eliteuniversitäten, die immer wieder als leuchtendes Beispiel herangezogen werden, lassen die heimischen Universitäten relativ alt aussehen. Auch Zürich, München und Stockholm verfügen mittlerweile über bessere Rahmenbedingungen als Wien und Graz. \"Die TU-Wien hat immer wieder hochkarätige Bewerbungen für Professuren, die Infrastruktur ist aber derartig mangelhaft, dass viele Bewerber Engagements im Ausland vorziehen\", erklärt Rektor Skalicky. Um die weltweit renommierte Physikerin Ulrike Diebold nach Wien zu lotsen, war die TU Wien bereit, die laut Skalicky enorme Summe von einer Million Euro zu investieren. Im Gegenzug wurden von ihrer amerikanischen Stammuniversität, der Tulane University in New Orleans, 30 Millionen Euro für Forschung und Infrastruktur zugesagt. \"Da können wir einfach nicht mit\", erklärt Skalicky resignierend. Aus dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hört man zu der prekären Situation lediglich, dass \"die Universitäten, wenn sie bessere Leute haben wollen, halt weniger Computer kaufen sollen\". Eine Aussage, die nicht nur Skalicky verärgert. Er sieht darin ein weiteres Indiz für das \"Unverständnis im Ministerium\". Viel wichtiger als die Gehälter der Professoren sei die Ausstattung, vor allem im technischen Bereich. \"Wenn jemand von einer ausländischen Uni nach Wien kommen soll, dann erwartet er sich zumindest eine gleichwertige Ausstattung. Die können wir aufgrund budgetärer Engpässe aber oft nicht bieten. Wenn es nach dem Ministerium geht, sollten wir bei immer kleiner werdenden Budgets eine immer bessere Ausstattung liefern. Tut mir leid, aber das geht einfach nicht.\" Auf der letzten Rektorenkonferenz sei festgestellt worden, dass für alle österreichischen Universitäten ein Nachholbedarf von rund 200 Millionen Euro bestünde. Unterstützung erhält Skalicky vom sozialdemokratischen Wissenschaftssprecher Josef Broukal: \"Im Jahr 1999 standen den Unis 1,22 Prozent des BIP zur Verfügung, im Budget 2006 bekommen sie nur mehr 0,98 Prozent, also um ein Fünftel weniger.\" Alleine um den bestehenden Betrieb aufrechterhalten zu können, wäre aber laut Broukal eine Erhöhung von 3,5 Prozent pro Jahr erforderlich. Neben mangelhaften Rahmenbedingungen fehlen in österreich oftmals aber auch die beruflichen Perspektiven, erklärt Christoph Badelt, Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien. Verkrustete Personalstrukturen würden dafür sorgen, dass hervorragende junge Mitarbeiter auf Jahre hinaus keine Chance auf eine Stelle an einer heimischen Universität hätten. Zwar wäre es durch die Autonomie der Universitäten möglich, neue Professuren zu schaffen, aber dafür fehle schlicht und einfach das Geld. Dem Problem der fehlenden Perspektive junger Absolventen hat sich Staatssekretär Mainoni angenommen und gemeinsam mit österreichs Paradephysiker Anton Zeilinger das AIST, Austrian Institute for Science and Technology, zu seinem Lieblingsthema erhoben. Diese \"University of Excellence\", landläufig und etwas irreführend als Elite-Universität ein Begriff, soll, so Mainoni, postgradual besonders begabten Menschen die Möglichkeit geben, nach dem Abschluss ihres Studiums, an einer Spitzenuniversität ihre Forschung weiterzuführen. Um die Auswanderung von Wissenschaftern zu verhindern und um die Forscherquote zu erhöhen, hat sich selbst die SPö - trotz der ideologischen Problematik des Elitebegriffs - dafür ausgesprochen, eine Elite-Uni in österreich zu etablieren. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die öffentlichen Universitäten nicht (weiter) ausgehungert werden. \"Die bestehenden Unis sind seit Jahren unterfinanziert. Um für Lehrende und Studierende erträgliche Verhältnisse zu schaffen, muss die Finanzierung dieser Unis absolute Priorität haben\", so Broukal.

Rückholaktion
Im Frühjahr 2004 wurden im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie die Zeichen der Zeit erkannt und groß angelegte Rückholaktionen angekündigt. Zwar mehren sich die Vorwürfe, dass bislang noch nicht wirklich viel passiert ist, erste Ansätze sind aber erkennbar. Mit \"brainpower austria\" soll österreichischen Forschern gezielt die Möglichkeit geboten werden, in die Heimat zurückzukehren. über die Internetplattform www.brainpower-austria.at werden Jobangebote und Jobnachfragen koordiniert. Interessierten Forschern werden finanzielle Unterstützung für anstehende Bewerbungsgespräche (Flug- und Nächtigungskosten) sowie organisatorische Hilfe etwa für die Wohnungssuche angeboten. Derzeit sind 171 aktive Jobsucher und 173 Jobangebote registriert. Die Vermittlung gestaltet sich aber mitunter als schwierig. \"Der Austausch findet auf einem sehr hohen Level statt\", weiß Staatssekretär Mainoni, \"nicht jeder Bewerber kommt für die angebotenen Jobs in Frage.\" Dennoch sieht er die Initiative als (kursiv)eine(kursiv) wichtige Gegenmaßnahme zum Brain Drain. Ein weiterer Punkt ist die Headquarter-Strategie: \"Wenn wir es schaffen, die Headquarter großer Konzerne nach österreich zu bringen, kommt die F&E-Abteilung zwangsläufig mit. Bei Infineon waren wir bereits erfolgreich. Der Umzug von München nach Wien war ein wichtiges Signal. Mit weiteren Konzernen sind wir im Gespräch.\" Das Paradebeispiel für eine geglückte Rückholaktion ist Josef Penninger, Forscher von Weltrang und als künftiger Nobelpreisträger gehandelt. Nach Jahren in Kanada ist er nach österreich zurückgekehrt, wo er als Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Molekulare Biotechnologie seine Forschungsarbeit fortsetzt. Wollen wir hoffen, dass es nicht bei dem einen Aushängeschild bleibt.

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Dynamischer Port

\"Wir sind keine Cisco\", stellt Steve Vogelsang, Mitbegründer des Netzwerk-Underdogs Laurel Networks einmal mehr fest. Man könne zwar ähnliche Wachstumszahlen wie der kalifornische Netzwerkhersteller nachweisen, doch auf anderem Niveau: \"We are still a small company\". Daraufhin wurde Laurel, das sich seit geraumer Zeit dem Breitband-Routing-Markt verschrieben hat, vom Mitbewerber ECI Telecom akquiriert. \"Beide Unternehmen sind davon überzeugt, dass dies ein sehr guter Schritt ist, ihre jeweiligen technologischen Kompetenzen und ihre Erfolge weiter zu steigern\", hieß es vor wenigen Wochen in einer Aussendung. Man möchte nun gemeinsam europäische Carrier stärker unterstützen und ihre Kunden mit Triple-Play-Services versorgen.

Für diese Versorgung mit Sprach-, Video- und Datenpaketen stellt nun Laurel/ECI eine Lösung zur Vermittlung von Videoservices über das Internet-Protokoll (IP) vor. Laurels \"ST200 Breitband Service Router\" liefert die Basistechnologie für die unternehmenseigenen Video-Interfacekarten, die für Betreiber von DSL-Zugangsnetzen konzipiert wurden. \"Der Breitbandmarkt ist äußerst potent und gesund\", weiß Vogelsang. Video-over-DSL sei typischerweise Thema für kleinere Provider. Diese seien (ebenso wie der größer aufgestellte Mitbewerb) nahezu gezwungen, in IP-Plattformen zu investieren.

Laurel hat die Plattform auch um ein Ethernet-optimiertes Netzwerkprozessor-Blade mit Durchsatzraten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde erweitert. Eine entsprechende 10-Port-Gigabit-Ethernet-Interfacekarte ist hinzu gekommen. Diese Karte gibt es Vogelsang zufolge um ein Drittel der Kosten zu haben, um die Cisco vergleichbares Equipment veräußert. \"Die großen Carrier und lokalen Anbieter von Kommunikationsdiensten können ihre Umsätze pro Kunden erhöhen, indem sie Multimedia-Dienste über ihre IP-Netzwerke anbieten. Unsere Breitband-Service-Router ermöglichen eine enorme Dienstevielfalt über einen dynamischen IP-Kommunikations-Port,\" erklärt Vogelsang. In Europa hatte Laurel Networks bislang rund fünf Prozent Marktanteil im Segment IP-Netzwerke. Weiteres Wachstum scheint auch unter dem neuen Label vorprogrammiert.

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»Dringender Evaluierungs bedarf«

Report: Herr Hennrich, der Infrastrukturbau floriert und die Rettung der Wohnbauförderung ist gelungen. 2004 erzielten die Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie einen Umsatzzuwachs von mehr als sechs Prozent. Zudem sind viele Firmen erfolgreich auf Expansionskurs in Ost- und Südosteu-ropa. Sind das nicht erfreuliche Zeiten?
Carl Hennrich: Vordergründig sieht es so aus, als ob alles im Lot wäre. Die 6,5 Prozent Wachstum sind die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Aber die Ergebnisse sind etwas verzerrt. Erstens macht sich beim Export, der recht gut floriert, die Euro-Dollar-Relation bemerkbar. Zweitens konnten offenbar jene Kosten, wie Road Pricing, Energiepreis und der Stahlpreis, die wir auch im vergangenen Jahr hatten, in Umsatzzuwächse verwandelt werden. Drittens, und das ist das, was viele übersehen, dass das Jahr 2004 drei Arbeitstage mehr hatte wie 2003. Allein Letzteres macht 1,2 Prozent der 6,5 Prozent aus.

Bleibt immer noch ein ordentliches Wachstum übrig, oder?
Wir liegen mit diesen 6,5 Prozent immer noch einiges unter der Industrieproduktion, die nach den vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria um 9,4 Prozent gestiegen ist. Unser Anteil an der gesamten Industrieproduktion ist damit kleiner geworden. Aber insgesamt gesehen läuft das Geschäft ganz gut, wenn man von den ersten drei Monaten dieses Jahres absieht.

Ist der Finanzfluss abgeebbt?
Nein, nach meinen Informationen fließen heuer 1,4 Milliarden in die Straße und 1,2 Milliarden in die Schiene. Das sind schöne Aufträge für den Tiefbau. Ursache für das zögerliche Anlaufen ist der lange Winter. Allein die Zementindustrie liegt in den ersten vier Monaten 3,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 zurück. Der Hochbau ist insgesamt verhaltener zu beurteilen. Im Vorjahr wurden mit Sicherheit nicht mehr wie 40.000 Wohneinheiten gebaut. Das sind doch rund 5000 weniger, wie wir vertragen könnten, um eine ausgewogene Relation zwischen Angebot und Nachfrage zu erhalten. Unterm Strich ist die Auftragslage gut. Wir brauchen aber jetzt sicher bis Jahresmitte, um den witterungsbedingten Rückstand aufzuholen.

Der Verband hat sich für 2005 vorgenommen, die Harmonisierung der Bauordnungen zu finalisieren. Wie steht es darum?
Das ist über die Bühne. Die sechs Richtlinien, die den Kern der Vereinheitlichung der Bauordnungen darstellen, sind fertiggestellt und befinden sich derzeit im Stadium der Umsetzung bzw. wir warten darauf, dass die Richtlinien von OIB ins Begutachtungsverfahren geschickt werden. Wir rechnen damit, dass die neuen Richtlinien im Lauf des Jahres 2006 von den Ländern in ihren Landesgesetzblättern kundgemacht werden.

Wie entwickelt sich Ihrer Ansicht die Causa mit der Zulassung von Baustoffen und deren überwachung? Da gibt es ja immer wieder Klagen gegen Einzelfälle, die wenig bringen.
Das Problem ist ungelöst. Was die Baustoffzulassung auf österreichischer Ebene betrifft, gibt es einen weitreichenden Kompromiss zwischen den Ländern, vertreten durch das OIB einerseits und das Normungsinstitut andererseits. Die Länder sind jetzt bereit, auch Nichtvertragsparteien für die Baustoffzulassung zu akzeptieren. Umgesetzt ist das noch nicht, wir warten darauf, dass dieser Akt umgesetzt wird. Weit schwieriger ist das Thema Marktüberwachung. Hier gibt es kaum Lösungsansätze, die wirklich greifen. Fest steht aber: Je mehr Normen europaweit harmonisiert werden, desto mehr Fälle gibt es. Mit 1. Juni 2004 sind die harmonisierten Normen für Gesteinskörnungen in Kraft getreten. Seither hat sich die Zahl der Beanstandungen stark erhöht. In diesem Segment sind hunderte Firmen tätig, die sich zum Teil wenig scheren. Daher verlangen wir auch eine Marktüberwachung, weil wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Prüfungs- und überwachungssystem unheimlich teuer ist und jene, die sich an das System halten, geschützt werden müssen. Letztlich gehen wir davon aus, dass die geprüften Baustoffe eine bessere Qualität aufweisen. Dass wir Qualitätsprobleme auf dem Bau haben, wissen wir. Dass es sich dabei nicht immer um Ausführungsprobleme handelt, wissen wir auch.

Sie meinen inländische Unternehmen?
Ja, da sind inländische Unternehmen, also eigene Mitglieder gemeint. Natürlich gibt es im Import auch Verkrampfungen, weil sich die heimischen Verarbeiter ja nach billigem Material umsehen.

Wie steht es um die Verhandlungen zum Rohstoffplan?
Da wird viel im Hintergrund gearbeitet. Tatsache ist, dass die Montanauniversität einen Auftrag vom Wirtschaftsministerium hat, der erst kürzlich wieder verlängert wurde. Die Causa verursacht aber einen erheblichen Aufwand, da ja hunderte Raumordnungs- und Flächenwidmungspläne in den Rohstoffplan einfließen müssen.

Ein Schlagwort Ihres Verbandes ist die Standortsicherung. Was hat das mit der Stein- und keramischen Industrie zu tun?
Wir haben nicht das Problem der Textilindustrie. Wir erzeugen Baustoffe, deren Transportradius begrenzt ist. Das ist ein natürlicher Schutz gegen die Globalisierung. Das heißt aber nicht, dass wir nicht in Teilbereichen gefährdet sind. Seit dem Fall der Grenzen können sich die Radien für Zement und Ziegel voll entfalten. Daher müssen wir danach trachten, annähernd gleiche Standortbedingungen zu bekommen wie etwa in der Slowakei, wo die Löhne deutlich niedriger sind und die Arbeitszeiten flexibler.

So viel können Sie da aber nicht zu tun haben, das sind ja großteils die eigenen Mitglieder, die dort aktiv sind?
(Lacht.) Es gibt wenig Troubles. Den österreichischen Investoren im Baustoffbereich muss man zweifellos ein großes Kompliment machen. Sie haben die Chancen erkannt und genutzt.

Nur der Baustoffhandel hadert, oder?
Das stimmt. Der Handel war offenbar mit seinen internen Positionskämpfen so sehr beschäftigt, dass für einen Blick über den Zaun keine Zeit war. Ein weiteres Problem sind vermutlich auch die fehlenden Kapazitäten im mittleren Management. Wir würden unsere Baustoffe gerne mit den vertrauten Partnern an den Mann bringen, das geht uns im Osten sicher ab.

Sie fordern eine Erhöhung des Gewichtslimits für Baustofftransporte. Der Geschäftsführer des Verbandes der Zementwerke, Felix Friembichler, hat kürzlich erklärt, dass ein 38-Tonnen-Lkw die Fahrbahn 120.000-mal stärker belastet wie ein Pkw. Wie passt das zusammen?
Ach so. Das ändert freilich nichts daran, dass es unsere Kosten senken würde, wenn wir bei Baustofftransporten das Gewichtslimit auf 44 Tonnen erhöhen könnten, wie es bei Rundholztransporten teilweise möglich ist. Unsere Hauptsorgen sind aber derzeit andere.

Das Thema Emissionszertifikate etwa?
Emissionshandel, Bergbauabfall und das Imissionsschutzgesetz Luft sind sicher wichtige Bereiche auf der Passivseite. Auf der aktiven Seiten Wohnbau und Generalverkehrsplan, der unserer Ansicht nach jährlich evaluiert werden sollte. Es wäre angesichts der Kostenexplosion dringend notwendig, sich mit dem Generalverkehrsplan auseinander zu setzen.

Kann das noch unter Minister Gorbach passieren?
Offenbar fehlt der politische Wille, im Jahr oder Monate vor der Nationalratswahl das zu machen. Die nächsten Monate sind ja finanziert. Wenn es stimmt, dass die Kosten von 7,5 auf zwölf Milliarden hinaufgeschnellt sind, muss man sich dringend fragen, wie es weitergehen soll. Eines ist sicher: Zu einer Erhöhung der Lkw-Maut sollte es aus unserer Sicht nicht kommen, weil wir glauben, dass die jetzigen Tarife die Obergrenze der möglichen Belastungen erreicht haben.

Ohne Mehrerlöse wird die Infrastruktur auf hohem Niveau aber schwierig finanzierbar sein?
Wir haben ja das warnende Beispiel Deutschland, wo die Infrastruktur vernachlässigt wurde, und sich die Situation erst durch die Einführung der Lkw-Maut deutlich bessert.

Höre ich da ein sanftes Plädoyer für die Pkw-Maut?
Die Leute müssen wissen, was sie wollen. Ob sie in Zukunft frei fahren wollen und damit auch mehr bezahlen müssen.

Ist der Verband in der Sache der Emissionszertifikate gespalten? Unternehmen der Ziegelindustrie haben ja den Rechtsweg zur Anfechtung der Verteilung der Zertifikate gewählt, die Zementindustrie setzt auf Konsens?
Das ist nicht schwierig für uns. Wir waren bei den Verhandlungen dabei. Es ist ein Unterscheid zwischen diesen beiden Zweigen. Die Zementindustrie sagt, wir wurden schlecht bedient, und wir setzen unsere Kraft für die Verhandlungen in der zweiten Runde ein. Die Ziegelindustrie hat einen verschwindend geringen Anteil an den Gesamtemissionen und die einzelnen Ziegelunternehmen wurden noch schlechter bedient wie die Zementindustrie. Wir wissen, dass auch die Beamten im Umweltministerium wissen, dass die Ziegelindustrie schlecht behandelt wurde. Die Erfolgsaussichten für ein kleines Ziegelunternehmen oder auch Wienerberger sind größer als die der Zementindustrie. Wir haben aber kein Problem, dass die einen sich wehren und die anderen stillhalten.

Welche Ideen hat ihr Verband zur Gebäuderichtlinie?
Die Geschichte mit dem Energieausweis ist positiv und gehört gemäß den EU-Richtlinien umgesetzt. Wir sollten aber nicht den Fehler machen, gleich zu Beginn übers Ziel zu schießen, wie es der derzeitige Entwurf vorsieht. Ein Energieausweis für alle Gebäude wäre nicht machbar, weil es nicht genug geprüfte Zivilingenieure gibt, die diesen Ausweis ausstellen können. Prinzipiell sehen wir den Energieausweis aber positiv, weil wir im Sektor Raumwärme dringendsten Handlungsbedarf im Hinblick auf das Kioto-Ziel haben.

Kriegen die massiven Baustoffe damit ein Problem?
Tatsache ist, dass die monolithische Bauweise die größten Probleme kriegen wird. Es setzt sich aber ohnedies immer stärker die Systembauweise durch. Es gibt ja seit zwei Jahren die Kooperation zwischen der Ziegelindustrie und der Qualitätsgruppe Vollwärmeschutz. Die Ziegelindustrie hat ja realisiert, dass die hohen Anforderungen beim Wärmeschutz nur mehr in Kombination mit anderen Materialien machbar sind.

Braucht es die vielen Verbände noch, wenn die Realität ohnehin zur Kooperation zwingt?
Ich bin froh, dass es viele Verbände gibt, weil die sich um die Technik, das Marketing und die Normen kümmern.

Also keine Notwendigkeit, Verbände zu reduzieren? Besteht nicht die Gefahr, dass durch viele Verbände das große Gesamte aus dem Auge verloren wird?
Vielleicht. Was ich kritisiere, ist, dass es kein geschlossenes Auftreten der Bauwirtschaft zugunsten des Bauens gibt. Die Mobilfunkbetreiber haben ein gemeinsames Forum. Die Papierindustrie schaut auch, dass ihr Absatz stimmt. Im Bau gibt es so viele Partikularinteressen. Dass man sagt, wir haben enormen Baubedarf in den einzelnen Segmenten, machen wir es gemeinsam und starten wir eine Imagekampagne für das Bauen, das fehlt sicher. Wir in der Baustoffindustrie versuchen aber, die Firmen bei der Stange zu halten, und ich glaube, das gelingt uns nicht so schlecht. Viele Fäden laufen bei uns zusammen.

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Das Ende der Billig-Büros

Gerade hat sich die Baubranche mit der EU-Gebäuderichtlinie abgefunden, die für Gebäude den Nachweis der Energieeffizienz vorschreibt und die ab 2006 gelten soll, schon kommt der nächste Hammer: 2009 soll eine neue Norm in Kraft treten, die die Gebäuderichtlinie in den Schatten stellt. Sie wird, anders als die Richtlinie, nicht nur die Energieeffizienz eines Gebäudes im Betrieb beurteilen, sondern den gesamten Lebenszyklus, von der Produktion der Baumaterialien über die Nutzungsphase bis zur Verwertung nach dem Abriss, bewerten. Dazu gehören auch Kriterien wie Entsorgungskonzepte, Tageslichtgewinnung, Klimatisierung oder Standort. Und der größte Unterschied zur Gebäuderichtlinie: Die Norm wird automatisch für alle Mitgliedsstaaten gelten, ohne dass diese die Möglichkeit hätten, die Ratifizierung und damit das Inkrafttreten der für alle verbindlichen Norm hinauszuzögern, wie es sich im Falle österreichs anbahnt.
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Schaschl forever

Erhard Schaschl, Bernd Wolschner und Manfred Asamer sind die neuen Spitzenrepräsentanten des Fachverbands Stein- und Keramische Industrie. »Wir werden in den nächsten fünf Jahren die Baustoffindustrie auf einen effektiven und wirtschaftlich abgesicherten Kurs bringen. Der bisher eingeschlagene Weg ist dabei keineswegs in Stein gemeiselt«, stellte Erhard Schaschl, 62, anlässlich der Wiederbestellung als Obmann des Fachverbands Stein- und Keramische Industrie der WKö seine Prioritätenliste vor. Schaschl fordert wohl auch im Sinne seiner Aufsichtsratsfunktion im Verbund Wachstumsmöglichkeiten in der Energiebranche. Des Weiteren findet der passionierte Jäger die Einführung der Pkw-Maut »diskutabel«.
Weitere Anliegen: Wohnbau und Bürokratieabbau. Als Obmannstellvertreter wurden Bernd Wolschner, Vorstandsmitglied der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, und Manfred Asamer, Chef der Asamer & Hufnagl Kies- und Betonwerke GesmbH, an die Spitze der österreichischen Baustoffindustrie berufen.
Wolschner wurde außerdem zum Präsident der internationalen Beton- und Fertigteilindustrie gewählt.
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Eleganz und Handykomfort

Moderne Mobilfunktechnik verpackt in schönes Design: Das SL75 von Siemens, das vor kurzem in Hamburg präsentiert wurde, hebt sich durch seine runde Gehäuseform und die edlen Materialien optisch von der Masse ab.

Besonders komfortabel ist der extrem leichtgängige Schiebemechanismus ProSLIDE: Ein sanfter Daumendruck genügt und das große TFT-Display gleitet nach oben. Darunter kommt die Tastatur zum Vorschein. Auf diese Weise lässt sich das SL75 auch jederzeit einhändig bedienen.

Zahlreiche Funktionen
Zusätzlich hat das SL75 laut Hersteller alles, was man für die moderne Multimedia-Kommunikation benötigt: eine 1,3-Megapixelkamera mit integriertem LED-Fotolicht und 5-fach-Digitalzoom ein brillantes Farbdisplay (262.144 Farben, 1,8 Zoll, 132 x 176 Pixel), MMS, einen E-Mail-Client sowie einen Mediaplayer. Dieser soll alle gängigen Audioformate wie MP3, AAC, AAC+ sowie das besonders speicherplatzsparende Format AAC++ unterstützen, die auf dem internen Speicher von 52 MB Platz haben.
Kurze Filmsequenzen soll das SL75 ebenfalls aufnehmen oder per Videostreaming direkt aus dem Internet abspielen können.

über Bluetooth lässt sich das 92 x 48 x 23 mm große Triband-Handy drahtlos per Funk mit optionalen Zubehör verbinden, wie dem Headset Bluetooth HHB-700 oder einer Auto-Freisprechanlage wie dem Car Kit Bluetooth Portable HKW-700. Ein Organizer für Termine, Aufgaben und Notizen ist ebenso an Bord wie ein neu gestaltetes Adressbuch, das SIM- und Telefonspeicher übersichtlich vereint darstellt.

Das SL 75 ist ab Oktober 2005 in schwarz und silber erhältlich und kostet ungefähr 400,- Euro.

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