Wenn wir die letzten Tage und Wochen betrachten, so gibt es doch zwei Einschnitte in unserem täglichen Leben, die wir durchaus mal kritisch hinterfragen sollten. So war es einerseits der Hackerangriff auf unsere Medienfreiheit und andererseits die Industrie 4.0 welche uns auf der Hannover Messe so plastisch dargestellt wird. Was bedeuten diese zwei Anlässe? Wie hängen sie zusammen? Die wesentliche Verknüpfung ist die uns durchaus aus anderen Bereichen schon bekannte Abhängigkeit von elektronischen Systemen. Eine Vernetzung, die uns zeigt, wie verwundbar wir eigentlich durch die Systemabhängigkeit sind. Es ist unbestritten, dass sie uns auch viele Vorteile gebracht hat und noch bringen wird. Tatsache ist aber auch, dass wir unserer Gutgläubigkeit an das Wohl des Menschen vergessen, dass es in unserem Umfeld Wesen gibt, die unser Verhalten ausnutzen. Dabei muss uns bewusst sein, dass wir dem „Bösen“ immer hinterher laufen und eine hundert prozentige Sicherheit es nie geben wird.
Der zweite Einschnitt die Industrie 4.0 stellt uns aber vor neuen Herausforderungen, denen wir uns aber sehr rasch stellen müssen. Wie gehen wir mit dem Verlust an Arbeitsplätzen um? Der Personalvorstand von Volkswagen hat dies ja öffentlich schon kundgetan. Die Hoffnung, dass die Geburtenschwachen Jahrgänge hier eine Erleichterung bringen ist aber nur sehr kurzsichtig gedacht. Wir müssen Überlegungen anstellen, die nicht nur längerfristig ausgerichtet sind sondern auch das Fallen der Grenzen betrachtet. Soziale Verunsicherung und Ängste sind auch in Europa bereits deutlich erkennbar. Die notwendigen politischen Akzente aber nicht. Das immer stärker werdende sich zurückziehen auf nationale Interessen und die Radikalisierung von Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft fühlen kann man nicht einfach mit „Schönredereien“ abtun. Was bei der IT-Landschaft die Kacker sind, sind im gesellschaftlichen Umfeld die politischen Populisten. Auch sie nützen die Schwachpunkte unseres Systems aus um eigenes Machtstreben zu verwirklichen.
Was können wir tun, um mit den Herausforderungen fertig zu werden? Wir müssen an uns selbst arbeiten. Neben dem Einsatz von gesundem Menschenverstand ist es der Bereich der Bildung. Diese darf sich aber nicht nur auf die leidige Diskussion um Schultypen beschränken. Damit lösen wir das Problem nicht. Wir brauchen ein umfassendes Vorgehen, welches auch durchaus wohl erworbene Gegebenheiten in Frage stellt. Die Lösung einzelner Probleme muss in der Gesamtheit betrachtet werden. Als Beispiel kann ich die Neue Mittelschule immer in Frage stellen, wenn ich sie alleine betrachte. Wie sieht es aber aus mit der Vorbildung der Kinder? Sind sie schon mit elementaren Grundkenntnissen ausgestattet bevor sie in die NMS kommen? Auf der anderen Seite die Frage, welche Absolventen einer NMS brauchen wir? Und wie sieht der weitere Bildungsweg aus? Schaffen wir in den jungen Jahren schon die Potentiale, die unsere Gesellschaft in der Zukunft braucht?
Nur wenn wir uns diesen Fragen auch ernsthaft stellen haben wir eine Chance die anfangs erwähnten Problemstellungen auch einer Lösung nahe bringen. Die Sicherheit im Umgang mit elektronischen Kommunikationsmitteln hängt nicht nur von der Technik alleine ab, es liegt auch an uns den Umgang damit zu lernen. Industrie 4.0 positiv für die Menschen einzusetzen bedarf auch eines Lernprozesses der uns die Möglichkeiten aufzeigt die Vorteile auch wirklich zu nutzen und uns als Motor der Entwicklung die Sicherheit gibt, die wir brauchen um unser Leben auch in Zukunft auf einem hohen Standard zu halten. Es ist der Mensch, der die Maschine entwickelt und auch beherrschen muss und nicht umgekehrt.
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