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Anonymität macht stark

Es ist schon beachtenswert wie mutig wir Menschen sind, wenn wir uns hinter Pseudonymen oder Fantasiebegriffen verstecken können. Ist es fehlender Mut? Ist es die Angst vor der Auseinandersetzung? Was ist es eigentlich. Mein Gefühl sagt mir, dass es das nicht vorhanden sein einer ordentlichen Diskussionskultur ist. Natürlich ist es einfach einen bissigen bis blöden Kommentar ins Netz zu stellen, zu wissen, dass sich der oder die Angegriffene eigentlich nicht wehren kann. Mit wem soll sich die betroffene Person auseinandersetzen können? Es bleibt ja nur dieses „Phantom“, welches feige und aber durchaus oft sehr verletzend agiert.

Natürlich ist es durchaus auch notwendig in der weiten Welt des Netzes auch ein bestimmtes Ausmaß an Schutz zu erhalten. Aber dies gilt für beide Seiten. Wenn Anonymität, dann bitte etwas mehr Sachlichkeit in den Kritiken. Nur so aus dem Bauch heraus schießen zeigt mangelnden Respekt vor dem Menschen an sich. Nun liegt es aber auch an den kritisierten Personen sich einer Diskussion zu stellen. Sich einer kritischen Auseinandersetzung zu stellen ist nicht einfach. Man müsste der eigenen Position auch sicher sein. Es ist anstrengend nachzudenken, warum die andere Seite so reagiert. Die eigene Befindlichkeit hintanzustellen ist unbequem und für viele auch mit besonderen Anstrengungen verbunden.

Leider haben wir im öffentlichen Leben viele Beispiele, die es der breiten Masse vorspielen, wie man einer sachlichen Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Klar ist aber auch, dass politisches Krakeelen der Sache nicht dient. In einer ordentlich geführten Diskussion gibt es keinen Verlierer, aber auch keinen Sieger. Standpunkte werden aufgezeigt und klar dargestellt. Ein respektvoller – wünschenswert höflicher - Umgang miteinander ist angezeigt und löst Probleme eher als ein emotionaler Ausbruch. Unsere „Vorbilder“ in der Politik, in den Medien aber auch zu hause sind gefordert die eigene Rolle mal zu überdenken. Gerade die Breite des Netzes erfordert ein besseres Umgehen mit der Kommunikation.

Unser Kommunikationsverhalten ist im Wesentlichen geprägt von einem emotionalen Grundverhalten. Nimmt diese überhand sind Auseinandersetzungen kaum mehr beeinflussbar und die Folgen entsprechend. Das heißt aber nicht, die Emotionen gänzlich aus dem Spiel zu nehmen, es heißt mit diesen sorgsam und wohlüberlegt umzugehen. Zerbrochenes Porzellan lässt sich zwar wieder kitten, aber es ist nicht mehr das was es einmal war. Es ergibt sich auch die Frage des notwendigen Aufwandes. Dieser könnte durchaus sinnvoller eingesetzt werden.

Möglich, dass ich zu viel von uns verlange. Aber wäre es nicht einen Versuch wert? Gesunde Werte wie Respekt – wird ja bei Fußballspielen  gefordert – Höflichkeit und auch Freundlichkeit sind ja nicht gänzlich aus der Mode gekommen. Also lernen wir wieder miteinander kritisch und korrekt umzugehen.

Es lebe das Mittelmaß
Ganz schön krank

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