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Bioökonomie ja – Baustoff-Bashing nein!

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Die von der Bundesregierung geplante Bioökonomie-Strategie wirft dunkle Schatten voraus. Wenn es nach den Verfechtern einer grünen, politisch korrekten, aber realitätsfremden Vision einer zukünftigen Wirtschaft geht, darf bald nur mehr mit nachwachsenden Rohstoffen produziert und mit erneuerbaren Energieträgern die Wirtschaft befeuert werden.

Der Grundgedanke der Bioökonomie ist verlockend positiv aufgeladen. Laut Definition der EU-Strategie wird Bioökonomie als Summe jener Sektoren und Systeme verstanden, die auf biologischen Ressourcen basieren. Im »Mission-Statement Bioökonomie« haben gleich drei Ministerien die Grundzüge der kommenden österreichischen Entwicklungen vorgezeichnet. Hier wird eine bewusste Besserstellung biobasierter Produkte und der Ersatz fossiler Ressourcen (Rohstoffe und Energieträger) gefordert.

Als Begründung wird eine positive Klimarelevanz angeführt, ohne diese näher zu begründen. Bioökonomie kann als Wirtschaftskonzept zur bewussteren Nutzung von Rohstoffen, nachhaltiger Produktion und besseren Vernetzung der Sektoren nur dann erfolgreich sein, wenn faire Wettbewerbsbedingungen, basierend auf anerkannten Nachhaltigkeitskriterien – Stichwort Lebenszyklusmodell unter Berücksichtigung des ökologischen Fußabdrucks – herrschen.

Es kann daher nicht sein, dass klassische Nutzer nicht-nachwachsender Rohstoffe – oder wie im Fall mineralischer Rohstoffe nur langsam nachwachsend – systematisch angeschwärzt und aufgrund ihrer Produktionsprozesse als Umweltsünder dargestellt werden. Immerhin leisten Produkte mineralischen Ursprungs unverzichtbare Beiträge für das Leben auf unserem Planeten. Man stelle sich unseren Alltag ohne Kläranlagen, Brücken, Gleisschotter, Straßen, Tunnel oder massive Gebäude vor, von den Beiträgen zur Pharma- und Kosmetikbranche ganz abgesehen. Zweifelsohne lassen sich Gebäude auch in Holz errichten.

Aber kommt wirklich das dafür verwendete Holz aus der Region mit kurzen Transportweiten? Ist es im Sinne einer Bioökonomie-Strategie, wenn der Ursprung des verwendeten »nachwachsenden Rohstoffs« einige tausend Kilometer entfernt ist, in Ländern, die nicht einmal an Österreich grenzen?

Eine Herkunftsbezeichnung für Roh- und Baustoffe ist daher ein Muss für den Wirtschaftsstandort. Nur so kann gesichert werden, dass sich Importe mit langen Transportweiten nicht hinter dem Siegel »Ökobaustoff, Ökorohstoff« verstecken. Das wäre ganz im Sinne einer bioökonomischen Strategie und würde pauschalen Verunglimpfungen den Garaus machen. Man muss nur endlich wollen!

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