Von Peter Simak, Head of Sales Austria, Orange Business ServicesMarktbeobachter stellen seit Jahren eine zunehmende internationale Verflechtung fest. Der Austausch von Rohstoffen, Produkten, Dienstleistungen, Arbeit und Kapital wächst. Ursachen der Globalisierung sind der technische Fortschritt sowie politische Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels. Die einen verbinden mit Globalisierung steigende Chancen für alle und wirtschaftlichen Aufschwung weltweit. Die anderen fürchten den \"Terror der ökonomie\" und sehen mehr Verlierer als Gewinner.
Chancen nutzen. Die Globalisierung hat das Kräfteverhältnis verschoben. Seit 2005 entfällt mehr als die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandprodukts sowie 40 Prozent der Exporte auf die so genannten Schwellenländer. China, Indien und andere schnell wachsende Wirtschaftsstandorte stehen dabei bereits im direkten Wettbewerb mit den etablierten Industrienationen. Sie öffnen sich aber auch dem internationalem Handel und bieten somit enorme wirtschaftliche Möglichkeiten und Einkommenspotenziale für alle Unternehmen, die ein Stück vom Globalisierungskuchen wollen: Sie können sich von stagnierenden Inlandsnachfragen abkoppeln, neue attraktive Absatzmärkte finden und vor allem den Kostenvorteil bei Auslandsproduktionen nutzen. Unternehmen, die von der Chance dieser Entwicklung profitieren wollen, bleibt nichts übrig, als selbst zu internationalisieren.
Technologischer Brückenschlag. Um die Vorteile der Globalisierung nutzen zu können, benötigen Unternehmen die entsprechende technologische Unterstützung, das heißt eine weltweite IT- und Telekommunikationsinfrastruktur. Und das nicht nur, um in diese neuen Märkte vorzudringen, sondern vor allem, um mit den schnellen Veränderungen Schritt halten zu können. Egal ob es sich um Schwellenländer oder Industrienationen handelt, CIOs stehen überall den gleichen Herausforderungen gegenüber: Das Netzwerk muss sicher, flexibel und ausfallsicher sein.
Aber das kostet Geld: Auf der einen Seite werden in den USA und der EMEA-Region zwischen 2005 und 2009 die IT-Ausgaben jährlich um fünf Prozent ansteigen und in Russland geht man sogar von fast 20 Prozent aus. Außerdem nehmen die Lohn- und Investitionskosten in Brasilien, Russland, Indien und China weiter zu. Auf der anderen Seite müssen die IT-Verantwortlichen aber den wirtschaftlichen Wert der gesamten IT-Investitionen immer detaillierter rechtfertigen. Vor allem Unternehmen der Industrienationen stehen unter dem Druck, einen schnellen und spürbaren Return on Investment zu generieren.
Hilfe mit Know-how. Potenzielle Gewinner dürften die global aufgestellten IT-Services-Riesen sein. Um die freie und flexible Expansion großer Unternehmen unterstützen zu können, weiten Telekommunikationsdienstleister ihre Präsenz und ihr Angebot in den entsprechenden Ländern aus. Dabei ist es nicht nur das Netzwerk allein, das im Zentrum des Interesses steht, sondern vor allem sämtliche geschäftskritische Applikationen, die innerhalb des Netzwerkes laufen. Die Infrastruktur wird durch komplexe und schwer vorhersehbare Anforderungen, wie beispielsweise eine Fusionen oder die Eröffnung einer neuen Zweigstelle, herausgefordert. Aber auch wenn eine zuverlässige Infrastruktur das A und O darstellt, darf eine entsprechende Lösung nicht die lokalen Anforderungen oder das allgemeine Budget sprengen. Deshalb müssen für große Standorte, kleine Niederlassungen oder Zweigstellen sowie für mobile Mitarbeiter entsprechende, individuelle Lösungen angeboten werden.
Sicher ist sicher. Durch die öffnung der globalen Märkte entstehen auch völlig neue Risikofaktoren. International tätige Unternehmen sind für Störungen besonders anfällig. Während die Globalisierung Viren und Online-Kriminalität oftmals den Weg ebnet, gestaltet sich das Security-Management immer komplexer. Aber Sicherheit bedeutet nicht nur, die richtige Firewall im Einsatz zu haben. Größtes Problem für global aufgestellte Konzerne sind oftmals lokale Eigenheiten wie beispielsweise die Markenpiraterie. Bis zu einem Viertel ihres Geschäftsvolumens verlieren ausländische Firmen jährlich durch Produktfälschungen. Weitere Problemfaktoren: Die Gefahr der Wirtschaftsspionage und der Schutz des geistigen Eigentums. So hat zum Beispiel die Wirtschaftsspionage in China gegen US-Unternehmen seit dem Beitritt zur WTO dramatisch zugenommen. Zum Beispiel verklagte Honda einen chinesischen Automobilhersteller, da dessen Fahrzeug fast identisch mit dem CRV Sports Auto von Honda ist.
Erfolgreich expandieren. Der Erfolg globaler Expansion hängt sehr stark von regionalen Modalitäten, international anerkannten Richtlinien und auch von technischen Standards wie ITIL oder Compliance-Richtlinien ab. Deshalb müssen heutzutage globale Telekommunikationsanbieter mehr als nur eine internationale Infrastruktur bieten. Unternehmen benötigen das spezielle Know-how und die Erfahrung von weltweit aufgestellten Service Providern: Technologie soll die wirtschaftliche Expansion nicht nur begleiten, sondern auch tatkräftig unterstützen.