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Was lange währt, wird endlich Orange

Von Daniel AJ Sokolov

One wird Orange. Endlich hat österreichs drittgrößter Mobilfunk-Netzbetreiber eine neue Eigentümerstruktur, der Energiekonzern E.ON ist ausgestiegen. Seit Jahren schwirrten immer wieder Gerüchte über einen mehr oder weniger unmittelbar bevorstehenden Verkauf von One durch den Blätterwald. Doch zwei Faktoren verhinderten die längste Zeit den Deal: Zunächst war da ein verkorkster Gesellschaftervertrag. Klar war, dass E.ON verkaufen wollte - aber jeder der Minderheitseigentümer Orange (France Telecom), Telenor und TDC hatte ein Vorkaufsrecht. Jeder wollte entweder verkaufen oder eine Mehrheit.

Eine Einigung darüber, wer wen um wie viel auskauft, wollte nicht und nicht zustande kommen. Daran war auch der zweite Faktor schuld: Der zwischenzeitliche Verfall der am internationalen Markt erzielbaren Preise für europäische Mobilfunknetzbetreiber. Natürlich wollte keiner mehr als den Marktpreis bieten und fast ebenso natürlich war das den anderen zu wenig.

Nachdem sich 2005 die Preise für Mobilfunknetze erholt hatten, kam vor einem Jahr zum ersten Mal echte Bewegung in die Sache. Die zuvor erfolgte übernahme des Konkurrenten tele.ring durch T-Mobile Austria hatte den Wert von One zusätzlich steigen lassen, denn es bestand Aussicht auf ein Nachlassen des Wettbewerbs und damit höhere Margen. France Telecom erkämpfte sich einen exklusiven Verkaufsprozess - nur France Telecom, zusammen mit dem Finanzpartner Carlyle Group, sollte kaufen dürfen. Man schritt zur Due Diligence Prüfung, brach diese jedoch ab. über die Ursachen dieses Scheiterns gibt es diverse Gerüchte, doch im Endeffekt wird es ums liebe Geld gegangen sein.

One-Verkaufsprozess startete im Februar
Erst im Februar dieses Jahres ging es weiter. Ein neuer Verkaufsprozess wurde gestartet, diesmal aber nicht exklusiv. France Telecom kreuzte mit Mid Europa Partners als Finanzpartner auf. Neben der niederländischen KPN sollen unbestätigten Informationen zu folge auch die russische Alfa Group und die ägyptische Orascom Telecom Interesse gezeigt haben. Beim Showdown im Juni setzten sich France Telecom und Mid Europa Partners gegen KPN durch.

Für 1,4 Milliarden Euro steigen E.ON, Telenor und TDC aus. Reich sind sie mit One nicht geworden, haben sie doch wesentlich mehr Geld investiert. Alleine bis Ende 2005 waren es 1,88 Milliarden Euro. Finanzielles Trostpflaster sind die aus den Eigentümerdarlehen über die Jahre lukrierten Zinseinnahmen. France Telecom verdoppelt den Anteil von 17,45 auf 35 Prozent und kann das aus der Ablöse des Eigentümerdarlehens finanzieren. Mid Europa Partners muss für ihren 65-Prozent-Anteil hingegen Bargeld aufbringen.

Besonders profitabel war One nie. 2003, fünf Jahre nach dem Eintritt in den Markt, gab es mit 8,4 Millionen Euro den ersten Reingewinn. Im Jahr darauf waren es sogar 17,9 Millionen. Beide Resultate waren wesentlich begünstigt durch Einmaleffekte, etwa aus dem Outsourcing des Mobilfunknetzes an Alcatel. 2005 wurde eine schwarze Null erreicht (600.000 Euro). 2006 gab es mit 3,4 Millionen Euro wieder nennenswerten Reingewinn. Umgelegt auf die im One-Netz telefonierenden Kunden ergibt das aber auch nur etwa einen halben Cent pro Nutzer und Tag.

One vs. tele.ring
Der Vergleich zum vor etwas über einem Jahr über die Bühne gegangenen tele.ring-Verkauf drängt sich auf. Die deutlich kleinere tele.ring war von T-Mobile für 1,3 Milliarden Euro gekauft worden. Pro Kunde gerechnet war One mit nicht ganz 700 Euro also wesentlich billiger, als tele.ring (1.263 Euro pro Mobilfunkkunde). Diese Differenz ist nicht unberechtigt, ist doch dich Kundenstruktur sehr unterschiedlich. Tele.ring hatte zu etwa vier Fünfteln Postpaid-Kunden und nur zu einem Fünftel tendenziell umsatzschwache Prepaid-User. Bei One sieht das ganz anders aus. Von den 1,3 Millionen direkten One-Kunden sind mindestens zwei Fünftel Prepaid. Dazu kommen über ein halbe Million Nutzer der Diskontmarke Yesss, deren Marge nicht üppig sein dürfte. Die weiteren Untermieter im One-Netz, Tele2 samt C-Cube sowie eety, und tragen kaum etwas zum Umsatz bei. C-Cube und eety stellen vernachlässigbar kleine Kundengruppen, der ARPU (Umsatz pro Kunden und Monat) der Tele2mobil-User liegt deutlich unter fünf Euro.

Zieht man das Vielfache des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zum Vergleich heran, war One sogar etwas teurer, als die damals schon überraschend hochpreisig gehandelte tele.ring: Der Kaufpreis von tele.ring entspricht dem 8,07-fachen Vorjahres-EBITDA, jener von One dem 8,7-fachen.

Offenbar haben die neuen Eigentümer Mid Europa Partners und France Telecom eine Vorstellung davon, wie sie die Kosten bei One senken können. Im Vergleich One mit tele.ring fortfahrend und dabei jeweils das Jahr vor dem Verkauf betrachtend, sieht man die Kostenschere deutlich. Der Mobilfunkumsatz von One liegt um mehr als 100 Millionen Euro über jenem von tele.ring. Beim EBITDA liegen die beiden Unternehmen aber genau gleich auf. Daraus lässt sich ableiten, dass One operativ deutlich höhere Kosten hat, denn die Differenz lässt sich nur zu einem geringen Teil auf höhere Interconnect-Aufwendungen zurückführen.

One muss Kosten senken
One nachhaltig profitabel zu machen ist zweifelsohne das Ziel von Mid Europa Partners und France Telecom. Dazu müssen also die Kosten gesenkt werden. So einen radikalen Schnitt beim Personalstand wie 2004 wird es dabei voraussichtlich nicht geben. Aber die optimistischen äußerungen von Gewerkschaftsseite, wonach es zu gar keinem Personalabbau kommen werde, sind wohl ein frommer Wunsch. Ob die berühmte \"natürliche Fluktuation\" ausreichen kann, bleibt abzuwarten.

Als Erste dran glauben werden wohl die Aufsichtsräte (mit Ausnahme der France-Telecom-Vertreter) und das Topmanagement müssen. CEO Jørgen Bang-Jensen und CTO Peter Pedersen haben TDC in ihrem Stammbaum stehen, CFO Holger Püchert die E.ON. Wie es um den einzigen österreicher im Bunde, CCO Michael Fried, bestellt ist, wird sich zeigen. Doch in der Regel will ein neuer CEO auch seine Mannschaft neu aufstellen.

Dieser neue CEO soll gerüchteweise der alte tele.ring-CEO Michael Krammer werden. Eine durchaus plausible Option. Krammer kennt den österreichischen Markt wie seine Westentasche und hat Erfahrung im Senken von Kosten: \"Price based costing\" lautete einer seiner Wahlsprüche zu tele.ring-Zeiten. Das Geheimnis um den neuen Chef wird bald gelüftet werden.

One wird Orange
Bereits von France Telecom angekündigt ist der Markenwechsel. \"One\" wird \"Orange\" weichen müssen, obwohl France Telecom nach wie vor Minderheitseigentümer ist. Doch wenn alles ungefähr so läuft, wie sich die Beteiligten das vorstellen, wird Mid Europa Partners seine Anteile eines Tages an France Telecom verkaufen. Der Sinn dieser Konstruktion ist schnell erklärt: France Telecom muss jetzt kein frisches Geld in die Hand nehmen und die Bilanz wird vorerst nicht oder nur zu 35 Prozent von den durchwachsenen One-Resultaten berührt. Dazu lastet das unternehmerische Risiko zu 65 Prozent auf den Schultern des Finanzinvestors, der im Gegenzug auf einen lukrativen Verkauf der Anteile zu einem späteren Zeitpunkt hoffen darf.

So war Mid Europa Partners an der Orange Slovensko beteiligt und verkaufte 2005 an France Telecom. überhaupt ist der Investor im Telekombereich erfahren. Im Januar wurde von TDC der in Lettland und Litauen tätige Mobilfunk-Netzbetreiber Bité erworben. In der Vergangenheit wurden Anteile an Oskar (heute Vodafone Czech Republic), Connex (heute Vodafone Romania) und eben Orange Slovensko gehalten. Der ungarische Festnetzbetreiber Invitel wurde Anfang 2007 an die TDC-Tochter HTCC veräußert.

Markenwechsel sind immer eine riskante Sache, da ist auch der übergang von \"One\" zu \"Orange\" keine Ausnahme. Eine gute Vorbereitung ist unabdingbar. In den Aufbau von One wurden viele Millionen Euro gesteckt. Das Ergebnis ist ein cooles Image, das vor allem in den Städten zieht. Die Lücke im ländlichen Bereich hätte der Untermieter Tele2mobil schließen sollen, nicht zuletzt durch Haus-zu-Haus-Vertrieb, vulgo Haustürkeiler. Aufgegangen ist dieser Plan nicht. Mit dem Umstieg auf Orange wird zwar ein Millionenwert über Nacht weggeworfen, doch die Möglichkeit für einen erfolgreichen Neustart auf dem \"flachen Land\" gewonnen. Mit dem Aufbau der Orange-Marke hat France Telecom in zahlreichen Ländern bereits viel Erfahrung sammeln können. Die Chance lebt auch in österreich.

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Krankenhäuser im Ausnahmezustand

Ein defekter Trafo löst einen Brand im Wiener Wilhelminenspital aus. Ein Wasserrohrbruch legt die Intensivstation am Landeskrankenhaus Graz lahm. Das Krankenhaus St. Pölten muss den Operationsbetrieb wegen starken Rauchentwicklung im Zuge von Schweißarbeiten einstellen und das Landeskrankenhaus Leoben nach einer anonymen Bombendrohung evakuiert werden. Auch außerhalb der Grenzen österreichs häufen sich die Ausnahmezustände in Krankenhäusern. In Kanada mussten vier Krankenhäuser wegen eines verunglückten Gefahrenguttransporter evakuiert werden, in Dresden zwangen Wassermassen zur Räumung eines Krankenhauses und in Italien führte die irrtümliche Verwendung von Stickstoff anstelle von Sauerstoff zu mehreren Todesfällen. Bedrohungs­szenarien gibt es viele, darunter Brände, Explosionen, Radioaktivität, Erdbeben, überschwemmungen, Anschläge, Bombendrohungen oder auch Streiks. Diese Szenarien haben oft dramatische Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb, nicht zuletzt deswegen, weil sie in der Regel auch noch den überraschungseffekt auf ihrer Seite haben.
»Man weiß zwar, dass Brände, überschwemmungen oder Erdbeben eintreten können, aber wenn es so weit ist, kommt es doch überraschend«, sagt der Präsident des Primarärzteverbandes, Reinhart Waneck, im Rahmen der Schladminger Gesundheitsgespräche. Man könne diese Ereignisse nicht verhindern, man könne aber gewappnet sein. Etwa mit einem Organisationsplan für externe und interne Großereignisse und Katastrophen, kurz OGK. Wer Katastrophenpläne für Krankenhäuser als selbstverständlich erachtet, irrt gewaltig. Eine Umfrage in Deutland hat ergeben, dass nur rund 26 Prozent der Krankenhäuser auf unvorgesehene Ereignisse vorbereitet sind, regelmäßige übungen führt nicht einmal die Hälfte dieser Krankenhäuser durch. In öster­reich und der Schweiz soll der Anteil an adäquat vorbereiteten Krankenhäusern laut Risikomanagement-Berater Bruno Hersche sogar noch geringer sein.

Der Plan
»Die oftmals vertretene Meinung, man müsse nur Personal und Material aufstocken, um die medizinische Versorgung sicherzustellen, ist kurz und bündig gesagt falsch«, sagt Bernd Mayer, Präsident der österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin. Ein ernstzunehmender Katastrophenplan setzt bei der Organisation an. Er unterscheidet zwischen externen Ereignissen und internen Ereignissen. »Sinn und Zweck eines OGK ist der Schutz von Patienten, Beschäftigten und Einsatzkräften, die Gewährleistung einer raschen Einsatzbereitschaft, die Schaffung einer flexiblen und direkten Führung und die Koordination der internen und externen Kräfte und Mittel«, sagt Hersche.
Ein Katastrophenplan soll so einfach wie möglich und so umfassend wie nötig sein. Er soll auf der bestehenden Organisation aufbauen, denn jede Umstrukturierung birgt Friktionen. Doch selbst der beste OGK bleibt relativ zahnlos ohne regelmäßige Schulungen und Einsatz­übungen. Das Allgemeine Krankenhaus Linz hat bereits im Jahr 2004 seinen damals neuen OGK-Plan auf seine Praxisfähigkeit hin getestet. Angenommen wurde ein Zugsunglück mit einem Rangierzug, der hochgiftiges Phenol mitführt: 25 schwer und 37 leicht Verletzte sowie drei beim Unfall kontaminierte Personen werden in das Krankenhaus eingeliefert. Erschwert wird die Situation durch einen Stromausfall und den Ausfall des Magnet­resonanztomografen. Ziel der übung war es, den OGK-Plan auf seine Praxistauglichkeit hin zu überprüfen, die Mitglieder des Krisenstabes mit dem neuen Krisenmanagement vertraut zu machen, die Zusammenarbeit mit den Behörden zu vertiefen und die Krisenkommunikation mit den Behörden, Betroffenen und Angehörigen sowie den Medien zu üben.

Mangelnde Kontrolle
Die Vorgangsweise in Linz ist vorbildhaft, entspricht aber nicht der Regel. Laut Gesetz muss jedes Krankenhaus über einen Katastropheneinsatzplan verfügen. Die Kontrolle obliegt den Bundesländern, wird aber nur am Rande wahrgenommen. »Es gibt viel zu wenig einschlägig geschulte Kontrolleure«, kritisiert Hersche. »Zudem zählen Spitalskatastrophenpläne nicht unbedingt zum Kerngeschäft von Krankenhäusern.« Wenn der notorisch klamme Gesundheitsapparat Geld in die Hand nimmt, will er auch Ergebnisse sehen. Erst langsam beginnt sich der Gedanke des Risikomanagements durchzusetzen. Kleinere Zwischenfälle können den Verantwortlichen willkommene Denkanstöße liefern. Die Bombendrohung in Leoben hat auch in anderen Krankenhäusern zu einem Umdenken geführt und die Nachfrage nach Katastropheneinsatzplänen enorm ansteigen lassen. Ganz leichtes Spiel haben Risikomanagement-Consulter wie Bruno Hersche nach echten Katastrophen. »Der 11. September und die Flutkatastrophe von New Orleans haben in den USA zu einem völlig neuen Sicherheitsbewusstsein geführt. Dort sind funktionierende Spitalskatastrophenpläne inklusive regelmäßigen Einsatzübungen die Regel und nicht, wie bei uns, die Ausnahme.«

Gefahrenpotenzial Euro 2008
Bernd Mayer, Präsident der österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin, fordert schon in der Planungsphase die Durchführung einer »Risikoanalyse in Hinblick auf eventuelle Ereignisse, die eine medizinische Intervention größeren Ausmaßes erfordern«. Neben den Massenansammlungen in den Stadien, der teilweise bekannten Gewaltbereitschaft von kleinen Fangruppen, den psychosozialen Massenphänomen und kriminellen oder terroristischen Aktivitäten seien noch zahlreiche weitere Gefahrenpotenziale zu berücksichtigen. Speziell die Public-Viewing-Events sind Mayer aus medizinischer Sicht ein Dorn im Auge. »Generell wird es wichtig sein, die medizinische Versorgung sicherzustellen, ohne die ärzte zu gefährden«, sagt Mayer. Das beginnt bei der Organisationsstruktur und endet bei konkreten Maßnahmen wie der Installation von Kontaminationseinheiten. »Hier ist uns die Schweiz derzeit noch deutlich voraus«, sagt Mayer.

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Schwund der Kaufkraft

Milliardenwerte jener europäischen Bürger wurden so aus reiner Willkür vernichtet, die die Supergagen der Damen und Herren im EZB-Direktorium bezahlen.

Doch deren Begründung ist wenig stichhaltig. Denn die beschworene Inflationsgefahr gibt es in Wahrheit nicht. Schon 2006, im Jahr der Hochkonjunktur und der Rohstoffpreisexplosion, verfehlte die moderate Inflation mit unter 2 % nur knapp das Inflationsziel der EZB. Inzwischen schwächt sich die Konjunktur in den USA und Eu­ropa ohnedies bereits ab und der Inflationsdruck lässt automatisch nach, da die hohen Rohstoffpreise die Kaufkraft in den Industrieländern erodieren. Und die Zinserhöhungen bedeuten letztlich die Umverteilung von privatem Vermögen zu den Banken, die durch Erhöhung der Kreditzinsen ohne Leistung mehr vereinnahmen.
Letztlich aber kommt die EZB gehorsam der Forderung einer fremden Macht, nämlich der USA, nach, die Währungsaufwertungen auch von China und Japan fordern, um auf diese Weise das »Zwillingsdefizit« aus Leistungsbilanz- und Budgetdefizit durch fremde Hilfe verringern zu können. Durch den Höhenflug des Euro wird nämlich die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft auf den europäischen Märkten erhöht, jene der europäischen Exporteure auf dem US-Markt beeinträchtigt. Gleichzeitig werden die Forderungen europäischer Dollar-Gläubiger wie z. B. der Exporteure oder auch der Staaten, die durch den Kauf von US-Anleihen die USA mitfinanzieren, automatisch entwertet. Unter dem Deckmantel der Inflation lässt sich eben viel verstecken!

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Beschleunigter Schaltkreis

Zweitausendundsieben werden seit vielen Jahren wieder einmal Weichenstellungen für die E-Wirtschaft in Europa getroffen. Wie die genau aussehen könnten, präsentierte kürzlich Heinz Hilbrecht, Direktor für konventionelle Energiereserven in der EU-Kommission, auf Einladung der E-Control. Hilbrecht findet, dass unter den EU-Kommissaren Dimas und Piebalgs erstmals der Brückenschlag zwischen Klimaschutz und Energie stattgefunden habe und dies auch im vor rund einem Jahr erschienenen Grünbuch zum Ausdruck komme. Darin festgehalten seien die drei wesentlichen Pfeiler Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit - die kompatibel seien, wie Hilbrecht meint. »Wenn die Politik nicht mit einem Technologiewechsel reagiert, werden wir in 20 Jahren nicht mehr wissen, wie und wo wir öl und Kohle herkriegen und bezahlen«, warnt er vor einer drohenden Technologiefalle, die schon 2020 zuschlagen könnte. Europa müsse Technologieführer bleiben, dies sei nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance, die gar nicht einmal so viel koste: »Alle Studien bestätigen, dass die Kosten zwischen 0,5 und einem Prozent des Bruttosozialproduktes liegen«, weiß Hilbrecht. Um die Vorgabe der Reduktion des CO2-Ausstoßes um 20 Prozent bis 2020 zu erzielen und trotzdem die Energieversorgung aufrechtzuerhalten, hat die Kommission einen Handlungskatalog mit sieben Schwerpunkten entworfen. Ein wichtiger Punkt ist die Stärkung des einheitlichen Energiemarktes, der nach wie vor erhebliche Schwachstellen aufweist. Es gäbe strukturelle Probleme, die eine Nachjustierung in der Gesetzgebung erfordern. »Die Verbraucherpreise für Strom und Gas sind in Europa noch immer sehr unterschiedlich, das ist Beleg dafür, dass der einheitliche Markt nicht funktioniert«, meint Hilbrecht und fügt hinzu: »Wir sehen, dass die Regulierungsbehörden in einigen Ländern nur unzureichend funktionieren«, womit er vermutlich nicht den Gastgeber gemeint hat. Hilbrecht jedenfalls möchte künftig der ERGEG (European Regulators Group for Electricity and Gas) eine Funktion als Behörde auf europäischer Ebene zuweisen - nicht als Ersatz für die nationalen Regulatoren, sondern als Ergänzung. Zum vielfach heiß diskutierten Thema des Ownership Unbundling, also der eigentumsrechtlichen Trennung zwischen Energieerzeugung und dem Netzbetrieb, stellte Hilbrecht unmissverständlich klar: »Jedes andere Unbundling-Modell erfordert eine starke Regulation.« Er selbst sei dafür, ein »ausbalanciertes Modell« zu finden.
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Wieder frei atmen

Im Bereich der pneumologischen Rehabilitation sind Atemübungen ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Insbesondere das Zwerchfell ist gut trainierbar. Mit dem Inspiratory Muscle Training Device, kurz Respifit S, kann lungenkranken Patienten mit speziellen Atemübungen geholfen werden, ihre Atemmuskulatur wieder aufzubauen und das richtige Atmen zu lernen. Dies erfolgt mittels Kraft- und Ausdauertraining. Bei der Kraftübung atmet der Patient gegen einen fast verschlossenen Widerstand aus. Bei der Ausdauerübung wird das Atemvolumen/Minute verändert, die Atemfrequenz soll sich dabei nicht von der Ruhefrequenz unterscheiden. Von dieser Art der Rehabilitation profitieren vor allem Patienten mit \"Raucherlunge\" oder neuromuskulären Erkrankungen. Klinische Studien haben eine signifikante Verbesserung der Atemmuskelfunktion sowie eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten gezeigt.Jetzt wurde das Gerät um eine weitere Bedienfunktion erweitert. BEKO Engineering Wien hat im Auftrag von Eumedics eine Software entwickelt, die mittels Kartenleser die Smart-Card einliest und dem behandelnden Arzt sämtliche Trainings- und Patientendaten zur Verfügung stellt und verwaltet. Für die Anbindung an einen handelsüblichen, weil kostengünstigen Kartenleser wurde eine eigene Schnittstelle entwickelt. Die Software kann mehrsprachig eingesetzt werden und wurde nach ersten Probeläufen bei Kunden von Eumedics bereits mit weiteren Funktionen ergänzt.
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Test-Gewinn

über welche Bonität verfügt Ihre Hausverwaltung? Beschäftigt sie mehrere Juristen und verfügt sie über eine 24-Stunden-Hotline? Mit diesen Fragen präsentierte die Zeitschrift Gewinn gemeinsam mit der Constantia-Tochter IMV einen Hausverwaltungstest. Gleich vorweg: Wenn obige Fragen nicht mit »Ja« beantwortet werden können, kann Ihre Hausverwaltung nur schlecht abschneiden. Der Test ist nämlich maßgeschneidert und kann von höchstens fünf Verwaltungen im ganzen Land positiv absolviert werden. Dass die IMV eine davon ist, versteht sich von selbst und macht andere Verwalter ziemlich böse. »Der Test ist nicht in Ordnung, wir haben uns bereits an den Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb gewandt«, erklärt der Geschäftsführer des Fachverbandes der Wiener Fachgruppe Immobilien Andreas Berger. Er sieht im Gewinn den übeltäter. Nicht öffentlich, sondern intern klären will den Fall der öVI. »Uns wurde versichert, dass wesentliche Teile redaktioneller Herkunft sind«, erklärt öVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel. Im Gewinn liest sich das ein wenig anders: »Hausverwalter Wolfgang Macho hat den Test ausgearbeitet«, steht unter dem Bild des Machers zu lesen.
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Immer im Einsatz

Logitech stellt die neue Logitech V220 Cordless Optical Mouse für Notebooks vor. Sie ist für Links- und Rechtshänder ergonomisch geformt und dank hochauflösender Optik wesentlich präziser als eine herkömmliche optische Maus. Die V220 ist an beiden Seiten mit weichen Gummigriffflächen ausgestattet. So soll die Hand auch an langen, intensiven Arbeitstagenkomfortabel auf der Maus liegen. Aufgrund des praktischen Miniempfängers, der sich einfach im hinteren Teil der Maus verstauen lässt, eignet sich die kabellose V220 sowohl für den mobilen Einsatz als auch für zuhause. Dank einer Batterielebensdauer von bis zu sechs Monaten ist ein Batteriewechsel nur selten nötig. Eine Ladeanzeige warnt den Anwender zudem rechtzeitig vor unangenehmen überraschungen. Die V220 Maus ist aufgrund des hochauflösenden 1.000 dpi-Sensors zweieinhalb Mal so reaktionsschnell wie gewöhnliche optische Mäuse. Logitechs neues Eingabegerät ist sowohl mit einem PC als auch mit einem Mac kompatibel.

Die V220 Cordless Optical Mouse für Notebooks wird ab Anfang August 2007 zu einem Preis von 29,99 Euro verfügbar sein.

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Vision in Flash

SAP und Adobe haben ihre Zusammenarbeit bei dem Produkt »SAP Enterprise Learning Environment« weiter ausgebaut. Dabei handelt es sich um eine Lösung für Onlineschulungen, mit der Unternehmen ihre Mitarbeiter aus- und weiterbilden können. Dazu wurden die Funktionen für Onlinemeetings und ein virtueller Klassenraum aus »Acrobat Connect Professional« mit einer SAP-Lösung für Human-Capital-Management kombiniert. So entsteht laut SAP eine kostengünstige Lernumgebung, in der Mitarbeiter mit Kursleitern und anderen Kursteilnehmern in einem virtuellen Klassenzimmer kommunizieren können. Damit sei es für die Mitarbeiter künftig einfacher, die Lernangebote auszuwählen und sich für die Schulungen anzumelden. Diese basieren im übrigen auf der Flash-Technik, was einen sicheren Zugang zum virtuellen Klassenzimmer ohne Unterbrechungen oder lästige Downloads ermög­licht. Der Grund: Auf fast allen PCs ist das erforderliche Plug-in meist bereits installiert. Für Adobe bietet der technologische Handshake eine Riesenvertriebschance. »Wir wollen den Usern eine aufregende Erfahrung bieten. Wir wissen, dass die Menschen kreative Komponenten nutzen wollen, wenn sie angeboten werden«, heißt es bei der Kreativschmiede.

Erfahrung. In der Vergangenheit haben SAP und Adobe bereits mehrfach zusammengearbeitet. Seit dem Jahr 2002 läuft eine Kooperation zwischen SAP-Gründer Hasso Plattner und Adobe-CEO Bruce Chizen. Fritz Fleischmann, Geschäftsführer Central Europe Adobe, weiß um die Win-win-Situation für die beiden Partner. Der Hintergrund von SAP bei Unternehmenssoftware und Adobes Stärke am Desktop hätten eine »interessante Kombination« gebracht. »SAP hat sich mit seinen Werkzeugen immer schon an den Userschnittstellen schwergetan. Hier können wir mit unseren sehr benutzerfreundlichen Technologien aushelfen«, sagt Fleischmann. So etwa bei der Entwicklung der SAP-Benutzeroberflächen auf Basis von Adobes Präsentationstechnologie Flex oder »SAP Interactive Forms by Adobe«, mit denen Anwender Papier durch elektronische Formulare auf der Grundlage des PDF-Formats ersetzen können. Diese Verbindung der verschiedenen Welten wurde kürzlich noch ausgeweitet: Die Interactive Forms werden nun aufgrund von Kundenwünschen auf der SAP-Plattform Netweaver integriert. Fleischmann geht selbst ­dies noch nicht weit genug: Er sieht die Businesswelt bald gesamt auf die SAP-Server mittels dem frei erhältlichen Acrobate Reader zugreifen. »Warum sollte der Gratis-Reader nicht Basis für die SAP-Applikationen werden können?«, fragt sich der Adobe-Manager. Der Vorteil einer solchen Unterstützung läge auf der Hand: Spezielle Clientsoftware wäre bei den Nutzern nicht mehr nötig. »Der Reader übernimmt mit seinen Möglichkeiten einfach das Handling der SAP-Welt.«

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Versprochen ist versprochen

Mit rund 6.000 Besuchern war die europäische SAP-Hausmesse mit dem klingenden Namen »Sapphire« etwa halb so groß wie ihr US-Pendant in Atlanta zwei Wochen zuvor. Bei rund 190 Präsentationen und gut 200 Demo- und Info-Stationen können die Deutschen aber locker mit einer ganzen IT-Leitmesse in österreich mithalten. Die österreichmannschaft war sichtlich stolz, als Gastgeber fungieren zu dürfen. »Die Geschäftswelt wandelt sich heute schneller als je zuvor. Unternehmen können nun mithilfe von Informationstechnologie Innovation und Wachstum vorantreiben«, nennt SAP-Geschäftsführer Wolfgang Schuckert die Dinge beim Namen. Die von SAP-Chef Henning Kagermann in Wien referierten Entwicklungen lassen sich auf folgende Trends in der Wirtschaft zusammenfassen. Erstens: Einzelunternehmen werden es zunehmend schwer haben, mit der steigenden Innovationsgeschwindigkeit der Wirtschaft mithalten zu können. Erfolg gäbe es dagegen für jene, die intern und auch nach außen hin ihre Netzwerke clever nützen. Zweitens: In Paris, beim vergangenen Europameeting mit den Kunden im Vorjahr, fokussierte SAP bereits auf die Erfüllung seiner Enterprise-SOA-Vision. Enterprise SOA ist SAPs Ansatz für serviceoriente Architektur. In Wien wurde die Zielsetzung, bis Ende 2007 das gesamte Softwareportfolio darauf zu basieren, nochmals bekräftigt. Und drittens wollen die Deutschen mit dem bislang hochgestochenen Thema Business Intelligence (BI) nun in die Breite gehen. Auch der Mittelstand sei an BI interessiert, man setzt nun dort stark auf das Konzept der Best-Practices - das Rad muss schließlich ja nicht immer neu erfunden werden. Die Lösungen und Software zu Business Intelligence sollen darüber hinaus so etwas wie eine gemeinsame Sprache in den Unternehmen werden. BI verbindet Dateninseln, konsolidiert Information für den modernen Wissensarbeiter und eröffnet neue Sichtweisen auf die Unternehmensstrategie und Prozesseffizienz.

Neuer Ansatz. Der Massenstart von BI, der systematischen Geschäftsanalyse, ins operative Geschäft birgt aber so manchen Stolperstein, den es noch wegzutreten gilt. »Wir haben bei Business Intelligence derzeit ein Problem, das umgekehrt bei Enterprise Ressource Planning (ERP) in den 90er-Jahren zu finden war«, erklärt Netwaver-Director Lothar Schubert. Damals liebten es die Entwickler, ihre ERP-Systeme möglichst zu automatisieren. Wenn nur wenige User im ERP involviert waren, war das System ein großer Erfolg. »Bei BI ist es genau umgekehrt, da will ich die Daten zu den Menschen bringen, damit die Menschen besser miteinander arbeiten können«, warnt Schubert. Schleichend setzt bei SAP die Ausbreitung der BI-Tools in die Breite ein. Die Mittelstandspalette »All-in-One« arbeitet mit der Netweaver-Plattform, BI-Funktionalitäten sind in den neuen Versionen inbegriffen.

Wiener Projekt. Zu guter Letzt noch ein wenig Praxis: Um den Aufwand für die Bearbeitung der jährlich rund 1,6 Mio. einlangenden Rechnungen zu reduzieren, setzt die Stadt Wien ab sofort auf NetWeaver Exchange Infrastructure und schafft so die Grundlagen für einen elektronischen Rechnungseingang. Alle Dienststellen des Magistrats der Stadt Wien werden bis 2009 dazu »SAP ERP 2005« einführen. SAP stellt ein Toolset zur Verfügung, um neue Schnittstellen zu entwickeln und zu warten.

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Warme Ausdehnung

Im Jahr 2000 wurden laut Fachverband Gas Wärme (FGW) 7500 Gigawattstunden Fernwärme aus KWK-Anlagen erzeugt. Fünf Jahre später waren es bereits rund 9400 GWh. Das sind knapp drei Viertel der Gesamt-Fernwärmeerzeugung. In der Studie »Innovation & Klima« des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO (November 2006) heißt es zu diesem Thema: »Die zunehmende Wärmeproduktion erfolgt nahezu ausschließlich in KWK-Anlagen und hat aufgrund der Substitution der fossilen Raumwärmeerzeugung der privaten Haushalte positive Auswirkungen auf die österreichische Treibhausgasbilanz.«

Laut WIFO-Studie gibt es im Bereich der Fernwärme ein enormes noch realisierbares KWK-Potenzial, die CO2-Emissionen könnten durch Fernwärme-KWK-Anlagen um bis zu 16 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden. »Um dieses Potenzial zu nutzen, ist es wichtig, neben der Errichtung von KWK-Anlagen den Ausbau der Fernwärmenetze voranzutreiben, denn nur dadurch kann die Wärme aus der KWK tatsächlich genützt werden«, erklärt Franz Schindelar, Obmann-Stellvertreter des Fachverbands Gas Wärme. Wenn allein 10 Prozent des Potenzials für Fernwärme gehoben werden, spart das schon 1,6 Millionen Tonnen CO2. Schindelar ist überzeugt, dass die vorhandenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Potenziale in österreich bei weitem nicht ausgeschöpft sind.

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