Grüne Stromleitungen
- Written by Martin Szelgrad
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Die heimische Energiewirtschaft gab sich anlässlich eines Branchenkongresses in Linz ein großes Stelldichein. Man präsentierte »Ideen für die Zukunft«, referierte über die Roadmaps und Investitionsnöte der Branche und gab sich optimistisch.
»Österreichs E-Wirtschaft blickt nach vorne und präsentiert Strategien, wie die Klimaziele und die Vorgaben zum Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden sollen«, erklärte Wolfgang Anzengruber, Vorsitzender des Verbundes und Präsident von Oesterreichs Energie. »In den vergangenen Jahren haben wir das Haus der E-Wirtschaft modernisiert und fit gemacht. Jetzt stehen wir vor einer neuen Herausforderung. Die Zeit, über Potenziale im erneuerbaren Energiebereich zu sprechen, ist vorbei. Jetzt muss die Konzeption einer nachhaltigen Gesamtarchitektur des Energiesystems der Zukunft in den Fokus rücken«, sagt Anzengruber.
Gemeinsam will die Branche eine umweltfreundliche Energieversorgung im europäischen Kontext sicherstellen. Das soll Österreich in die Lage versetzen, vor allem dank seiner Pumpspeicher zu Europas grüner Strombatterie zu werden. Anzengruber plädiert für einen Rundum-Schulterschluss von E-Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Industrie und Stromkunden: »Die E-Wirtschaft braucht die Menschen und die Politik als Partner für die Gestaltung der Zukunft, damit wir gemeinsam die Ziele erreichen können«, weiß er. Dies bedeute aber auch, »dass manche Menschen vielleicht eine neue Stromleitung in ihrer Umgebung haben werden, oder einen Windpark«. Nach einem Jahrzehnt der Liberalisierung, wo kaum in neue Infrastruktur investiert wurde, komme jetzt eine Ära der großen Projekte. Der Ausbau der neuen Infrastruktur kostet viel Geld. Die Wirtschaft fordert deshalb vor allem von der Politik, auf neue Energiesteuern zu verzichten. Denn diese würden schließlich die teuren Investitionen in die Netzinfrastruktur der Zukunft gefährden.