Menu
A+ A A-

Aus, Ende und vorbei

Ende September 2006 stellte BenQ die Zahlungen an die Handytochter BenQ Mobile in Deutschland ein. Kurz darauf ging die vormalige Siemenssparte insolvent. Nun hat Insolvenzverwalter Martin Prager bekanntgegeben, dass 91 Prozent der Mitarbeiter von BenQ Mobile das Angebot eines übertritts in eine von Siemens mitfinanzierten Transfergesellschaft angenommen haben. Mit dem Betriebsrat hat Prager einen Interessensausgleich vereinbart, der die Schließung des Betriebs und die Errichtung der bereits vorgestellten Transfergesellschaften zu Folge habe. \"Ohne einen Investor ist dieses Unternehmen nicht weiterzuführen, denn es ist unter Vollkosten nicht profitabel. Damit würden wir auf Kosten der Gläubiger Verluste produzieren und das dürfen wir nicht\", so Prager.

Trotz intensiver Bemühungen habe sich bisher kein Investor gefunden, so Prager. Die Aufgabe des Insolvenzverwalters sei es nunmehr, das vorhandene Vermögen im Interesse der Gläubiger zum bestmöglichen Preis zu verwerten. Diese Verwertung könne jedoch auch im Verkauf des gesamten Betriebsvermögens \"im Paket\" an einen Investor bestehen, der auf dieser Basis ein neues Geschäft starten könnte.

Nachdem ein Großteil der Mitarbeiter in die Transfergesellschaftengewechselt sei, könne ein potenzieller Investor ohne arbeitsrechtliche Altlasten Mitarbeiter aus der Transfergesellschaft für einen Neustart des Geschäftes rekrutieren. \"Allerdings wird ein solcher Neustart zunehmend schwieriger, je länger die Produktion stillsteht\", betont Prager. Die verbliebenen Mitarbeiter, die weder in die Transfergesellschaften übergetreten sind noch gekündigt haben, werden umgehend freigestellt. Prager werde diese im Laufe des Januars kündigen müssen, danach erhalten sie noch maximal bis Ende April ihr Gehalt aus der zur Verfügung stehenden Insolvenzmasse.

Prager berichtete, er habe seit Anfang Oktober mit über 100 Kaufinteressenten aus dem In- und Ausland Gespräche geführt, sie zum Teil auch aktiv angesprochen. Viele Interessenten hätten sich nach dem Erstgespräch und Sichtung der Informationsunterlagen zurückgezogen, mit 31 Interessenten wurden intensive Verhandlungen geführt. \"Das größte Problem ausInvestorensicht war die Frage, welchen Umsatz man künftig erzielen könnte\", so Prager. Dieser sei im Zuge des Insolvenzantrags und des massiven Imageverlusts der Marken BenQ und BenQ Siemens stark eingebrochen, im vierten Quartal lag der Umsatz bei 51 statt der ursprünglich geplanten 391 Mio. Euro.

back to top