Der Fassaden-Bug
- Written by Redaktion_Report
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Die Vorarlberger Firma Bug Alu Technic wurde nach längeren Verhandlungen im Juni 2006 zur Gänze durch die Strabag übernommen. Zuvor hatte der Baukonzern seinen 25-Prozent-Anteil schon auf eine Mehrheit ausgedehnt. Der Rest war zuletzt in den Händen des Sanierers Erhard Grossnigg. Er hatte Bug erst im April 2005 nach heftigeren Turbulenzen übernommen. Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 30 Millionen Euro hätten die Strabag dazu bewogen, die Mehrheit zu übernehmen, erklärte zu Beginn des Jahres Bug-Alu-Geschäftsführer Bert-ram Renn. Von großer Dauer war das Hoch nicht. Bereits im Oktober fiel der Beschluss, die gesamte Produktion nach Ungarn zu verlegen und rund 100 Bug-Arbeiter zu kündigen. »Man habe damals noch geglaubt, das Ruder herumzureißen«, erklärte Strabag-Vorstand Eduard Dusek im ORF. Für die gekündigten Mitarbeiter sollte ein Sozialplan ausgearbeitet werden. Kaum hatten sich die Wogen geglättet, kam die nächste Hiobsbotschaft. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hatte den Vertrag für die Fassade des Wifi Dornbirn fristlos aufgekündigt. Bug Alu wollte 7500 Arbeitsstunden mehr verrechnen und die Fertigstellung um drei Monate hinausschieben, so die Wirtschaftskammer-Direktion. Diese Mehrbelastung von einer Million Euro sei inakzeptabel, weshalb man neu ausschreiben werde. Was Bug sich nicht einfach gefallen lassen will. Die Mehrkosten seien gerechtfertigt, da der Wifi-Rohbau nicht wie veranschlagt im Juli fertig geworden sei, sondern erst im Februar 2007 beendet werde. Glück am Ende: Die Strabag baut beim Wifi nicht mit.