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Immo-Showtime

Franz Beckenbauer trat am Stand der Postbank zum lockeren Business-Talk an. Der stets fröhliche Komiker Wigald Boning berieselte am Gemeinschaftsstand Thüringen. Und wer sich nach 18 Uhr in den Hallen der Expo Real München seinen Weg durch die Hallen bahnte, konnte Zeuge ausgelassener Feten samt Caipirinha-Ausschank werden. Entertainment und gute Laune waren auf der 9. Internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien in München Ende Oktober angesagt. »Es ist so unglaublich viel Geld im Markt, die Stimmung war hervorragend«, zieht der CEO der Credo Real Estate AG, Erwin Krause, Bilanz. Dementsprechend das Resümee des Veranstalters: Mit 21.000 Besuchern erzielte man ein Plus von 20 Prozent, die Aussteller wuchsen um 15 Prozent auf 1638 und sie buchten 25 Prozent mehr Fläche. Besonders auffällig war der verstärkte Auftritt der Osteuropäer und des Emirates Dubai. Moskau präsentierte sich prächtig und hatte als Ehrengast seinen Bürgermeister zur Hand. Dubai glänzte nicht das erste Mal mit pompösen Bauwerken, denen man die fulminanten Erlöse aus dem ölgeschäft von weitem ansieht. SOLIDE UND GUT BESUCHT. Da schwarzes Gold hierzulande nicht sprudelt und die Immobilienszene ihre vergleichsweise unaufregenden Geschäfte unaufgeregt erledigt, ist österreich kein Messeknaller. Bescheiden, solide, gut besucht und fast schon ein wenig verzwickt präsentierten sich österreichs führende Immobiliengrößen auf dem Gemeinsschaftsstand in der Halle B2, Stand 110. Nur wenige Schritte trennten Immofinanz, BIG, Porr Solutions, öBB und B.A.I. Dort präsentierten auch der Flughafen Wien und die PTI ihre neuesten Projekte. Manfred Kirchebner, Leiter des Geschäftsfeldes Planen und Bauen der Post & Telekom Immobiliengesellschaft m.b.H und Herbert Schuler, Geschäftsführer der PTI-Tochter Immobilien.gelb, waren sichtlich bemüht die Stellung zu halten. Trotzdem ließ es sich nicht verbergen, dass die PTI derzeit etwas führungslos dasteht. Der bisherige PTI-Chef Martin Kutschera hat das Unternehmen verlassen und entwickelt Grüchten zufolge derzeit mit der Lion Immobilien-Gruppe Projekte. Für den Flughafen Wien traten die Immobilienspezialisten Werner Hackenberg und Karl Wagner in München an. Sie stellten eine baldiges Aufstocken beim Office-Park in Aussicht, da die bestehenden Büros nun zu 90 Prozent ausgelastet sind. Jetzt geht man aktiv in die Vorverwertung für einen neuen Bauabschnitt, mit dem der Office-Park um weitere 50.000 Quadratmeter wachsen soll. Weiteres Wachstum ist auch auf der Donauplatte angesagt. Neben den beiden Perrault-Türmen zeigte die WED (developed by B.A.I. und neuerdings vermarktet durch die neugegründete bareal Immobilientreuhand) in München erstmals, wie der dazwischenliegende Wohnbau des niederländischen Architekten Winnie Maas vielleicht aussehen könnte. Mit im Gepäck war auch der Bahnhof Wien-Mitte, wo die Baugenehmigung für Anfang 2007 erwartet wird. Nachdem eine hohe Bebauung aufgrund des Weltkulturerbes abgelehnt wurde, kriegt das mit 350 Millionen Euro veranschlagte Projekt nun einen schiefen Turm, der sich zum City-Tower hinlehnt, wie aus neueren Visualisierungen ersichtlich ist. Nicht eingereiht in den Auftritt der heimischen Messeallianz hat sich der auf Immobilienbewertung spezialisierte Unternehmer Alfons Metzger. Er und sein Team wolllten bewusst Flagge zeigen und den Gang nach Osteuropa klar kommunizieren. Das hat Metzger mit einem eigenen Stand nicht ungeschickt gleich neben den österreichern getan. Einen besonderen Zugang zur Messe hatte Thomas Jakoubek, Vorstand von WED und B.A.I - er schwänzte. Obwohl er und seine 400 Mitarbeiter mit 700.000 Quadratmetern mehr Entwicklungsfläche in Arbeit haben als die meisten anderen Projektentwickler Europas. »Die Investoren kommen zu uns, ich glaube nicht, dass mir etwas Wichtiges entgangen ist«, verrät er. Ganz anders Immofinanz-Boss Karl Petricovics: Er traf in der Relaxzone des österreich-Stands im Stundentakt Geschäftspartner. DIE MESSE. Mit 1638 Ausstellern aus 40 Ländern war so gut wie die gesamte Bandbreite der Immobilienbranche in München vertreten. Dass der Markt weiterhin boomt, zeigen die Zuwächse bei Ausstellern (15 Prozent). Ein Drittel der Ausstellungsfläche wurde von ausländischen Anbietern belegt. Insbesondere auch die Märkte Ost- und Südosteuropas nutzten den Immobilienmarktplatz, um Inves-toren für ihre neue Wirtschaftskraft zu finden. Ganz klar Flagge zeigten heuer auch die Handelsketten, was sicher ein Hinweis darauf ist, dass in gesättigten Märkten mehr Augenmerk auf die Standortqualität gelegt wird.
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