Es ist schon interessant zu beobachten welche Blüten so mancher Wahlkampf treibt. Die Alternativen und Grünen Gewerkschafter fordern nun allen Ernstes einen „Führerschein für Manager" im Hinblick auf soziale Kompetenz. Sie begründen dies mit falschem Führungsverhalten, demotivieren der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Interessant ist, dass ja die Manager nicht als Manager geboren werden sondern erst in diese Rolle hineinwachsen. Brauchen die „normalen" Menschen keine soziale Kompetenz? Wie gehen wir in unserer heutigen sehr egozentrisch ausgerichteten Gesellschaft miteinander um?
Es beginnt ja bereits in den Schulen. Das Mobbing in den sozialen Netzwerken aber auch persönlich nimmt teilweise nicht nachvollziehbare Ausmaße an. Aber auch hier werden wir gleich Schuldhabende finden. Natürlich die Pädagoginnen und Pädagogen. Wir delegieren halt gerne unsere Verantwortung an andere. In diesem Fall sollte man auch einen Führerschein für Eltern oder Erziehungsberechtigte einfordern. Dies unabhängig von der sozialen Herkunft.
Rücksicht nehmen oder Respekt gegenüber unseren Mitmenschen zu zeigen scheint nirgendwo auf der berühmten Tagesordnung zu stehen. Namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zeigen es uns ja vor, dass man mit diesem Verhalten durchaus Punkte sammeln kann. Beispiele aus dem Parlament oder mediale Auftritte zeigen immer wieder, dass es auch bei diesen Persönlichkeiten an einer entsprechenden sozialen Kompetenz fehlt.
Grundsätzlich kann man an diesem Thema natürlich nicht vorüber gehen. Das mangelhafte Führungsverhalten vieler Manager oder Verantwortlicher zeigt durchaus die Notwendigkeit hier Verbesserungen zu initiieren. Der selbstauferlegte Erfolgsdruck, das Orientieren an Statussymbolen fordert natürlich seinen Tribut. Es ist aber auch der Zwang nach übermäßiger Kontrolle, welcher die Verantwortlichen in einen Richtung leitet, welche den Einsatz der durchaus vorhandenen sozialen Kompetenz verhindert.
Wenn wir in der Lage sind ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Erfolg und Rücksichtnahme auf die Umgebung finden, dann ist es möglich auch das Phänomen des „Burn Out" in den Griff zu bekommen. Letzteres ist auch oft selbst verschuldet. Genügsamkeit und ein sich Zurücknehmen kann hier durchaus ausgleichend wirken. Im Wienerischen gibt es den Spruch: „ Die Gier ist ein Hund". Dieses Verhalten gilt es in den Griff zu bekommen.
Das Streben nach mehr ist durchaus ein menschlicher Zug. Entscheidend dabei ist nur der Umgang mit dem Ego. Wir sind leistungsorientiert, schon von klein auf. Das ist auch gut so. Aber mit einem „Führerschein der sozialen Kompetenz" werden wir es nicht lösen. Dies ist ein Prozess, der schon in frühester Jugend beginnen muss. Man nennt dies Erziehung. Vielleicht sollten wir uns mal an diese Aufgabe und Verantwortung erinnern.
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