Ein Gastkommentar zum Thema IoT von Oliver Bendig, CEO bei Matrix42
McKinsey prognostiziert, dass das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) bis 2025 einen weltweiten, wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 11 Billionen Dollar oder rund 11 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung schaffen kann. Die überwiegende Mehrheit (72 Prozent) der Mitglieder des deutschen VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) ist, den Ergebnissen des VDE Trendreports 20161 entsprechend, überzeugt, dass das Internet der Dinge in zehn Jahren konkret da ist. Auch, wenn momentan häufig eher die Auswirkungen dieses Entwicklungsschubs auf die Industrie- und Produktionsunternehmen im Fokus der Diskussion stehen – eins ist klar: Das Internet der Dinge wird auch den Büro-Arbeitsplatz gravierend verändern.
Gefahr oder Zuwachs an Arbeitsqualität?
Die Art, wie wir arbeiten, verändert sich derzeit massiv – getrieben durch die internationale Zusammenarbeit, die Mobilität der Mitarbeiter und deren Anspruch auf mehr Flexibilität sowie durch die damit einhergehende Veränderung der organisatorischen Strukturen und der Unternehmensprozesse. Die Angst, das Internet of Things würde den Arbeitsplatz so verändern, dass Mitarbeiter gezwungenermaßen ihre gewohnte Arbeitsweise anpassen müssten, ist aus meiner Sicht unbegründet. Diese Anpassung passiert längst – die Mitarbeiter selbst sind einer der zentralen Motoren dafür, weil sie die technologischen Möglichkeiten nicht nur privat, sondern auch beruflich nutzen möchten. Die Möglichkeiten, die das Internet of Things eröffnet, führen eher dazu, dass der Arbeitsplatz sich künftig besser an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausrichtet. IoT wird es Mitarbeitern ermöglichen, ihren Workspace noch individueller und flexibler zu gestalten und durch automatisierte Prozesse Zeit zu sparen und so auch Produktivität zu gewinnen.
Heizung, Beleuchtung, Konferenzsysteme, Bürostuhl, etc.
Konkrete Beispiele für diese Erleichterungen sind etwa die Möglichkeit, sich in Echtzeit einen Überblick über aktuell genutzte Meetingräume und Arbeitsplätze verschaffen zu können, automatisch eingestellte Heizungen und angehende Beleuchtung, sobald das Büro betreten wird. Auch ein Bürostuhl, der sich nach der Erfassung der Körpermaße automatisch ergonomisch passend ausrichtet, ist keine unvorstellbare Zukunftsmusik. Genauso wenig wie eine automatisierte Rolladensteuerung, Telefonanlagen, die alle Konferenzteilnehmer selbst anwählen und in den Call holen, sobald der Termin ansteht oder Beamer, die sich zu Präsentationsbeginn selbst aktivieren und einrichten. Und natürlich geht es auch darum, dass die mit Sensoren und Aktoren ausgestatteten und über das Internet vernetzten Geräte im Sinne einer Predictive Maintenance selbst bekannt geben, wenn sie gewartet werden müssen, Ersatzteile benötigen oder Material, z. B. Druckertoner, nachgefüllt werden soll.
Das Smart Office ist überall
Weiter gefasst, nicht nur die klassischen Büroräumlichkeiten selbst betrachtet, sind künftig prinzipiell sämtliche Geräte mit Display als Arbeitsgeräte nutzbar, vom Fernseher über das Display im Auto bis hin zum Bildschirm am Kühlschrank und an der vernetzten Kleidung (Stichwort Smart Clothing, Wearables). Das Internet of Things wird den Arbeitsplatz also noch deutlich stärker erweitern als es mit heutigen Mobilgeräten sowieso schon möglich ist.
Erhöhung der Effizienz und Produktivität
Für die Mitarbeiter geht mit den Möglichkeiten des Internet of Things mehr Flexibilität und Produktivität einher. Unternehmen, die die Daten der vernetzten Geräte auswerten, können durch gezielte Veränderungen Effizienzsteigerungen, z. B. bei der Auslastung von Meetingräumen, herbeiführen und so die Kosten senken. Sie können die Nutzung der Geräte erfassen und damit den Ressourceneinsatz besser steuern.
Herausforderungen: Management und Sicherheit
Damit einher geht die Frage nach der Verwaltung all der vernetzten Geräte und der Sicherheit. Jedes dieser Geräte läuft mit einem Betriebssystem, muss gemäß den Unternehmensanforderungen organisiert und verwaltet sowie mit Updates versorgt werden, muss den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechen und vor allem auch (Daten-) Sicherheit gewährleisten. Für den Endbenutzer stellt sich die Frage der Verwaltung genauso wie für die IT. Wie verbinden sich all die Geräte mit dem User? Die Antwort ist wiederum ein mobiles Gerät, z. B. ein Tablet, das als „Fernbedienung“ dient. Die IT wiederum benötigt ein Managementtool bzw. ein Workflow-Modellierungstool, um diesen erweiterten Workspace für die Mitarbeiter bereitstellen zu können. Und nicht zuletzt ist das Thema der Sicherheit die wichtigste zu beantwortende Frage. Neun von zehn deutschen Unternehmen sehen laut VDE Trendreport die IT-Sicherheit als erfolgskritisch für IoT und Industrie 4.0 und damit auch als größte Barriere für die Ausbreitung des Internets der Dinge.
Standardisierung nötig
Voraussetzung, um Verwaltung und Sicherheit zufriedenstellend lösen zu können, ist ein Standard für das Internet of Things. Derzeit nimmt zwar die Anzahl der Internet of Things Lösungen in den verschiedensten Bereichen – Office, Industrie, Home, Health Care, etc. – ständig zu, ein Standard für die Kommunikation und den übergreifenden Datenaustausch fehlt aber noch. Der Internet of Things Council, ein Gremium aus Forschern, Beratern und Schulungsanbietern, setzt für die Entwicklung eines innovativen, technischen Standards auf einen kollaborativen Weg, wie er etwa im Open Source Bereich schon erfolgreich ist.
Es gibt also noch viel Diskussions-, Entscheidungs- und Handlungsbedarf - auch bei Matrix42 -, sollen die Vorteile des Internet of Things ausgeschöpft werden.
Über den Autor
Oliver Bendig trägt als Chief Executive Office (CEO) die Gesamtverantwortung für die Matrix42 AG. In seine Zuständigkeit fallen die Bereiche Produktion, Marketing, Sales-, Pre-Sales-, Channel-Aktivitäten, Professional Services, Support sowie IT- bzw. Cloud-Operations. Er besitzt mehr als 15 Jahre Erfahrung im Arbeitsplatzmanagement und gilt als Vorausdenker in der Branche.
Über Matrix42
Matrix42 ist einer der Top-Anbieter von Software für das Arbeitsplatzmanagement. Unter dem Motto „Smarter Workspace – Better Life“ bietet das Unternehmen zukunftsorientierte Lösungen für moderne Arbeitsumgebungen. Mehr als 3.000 Kunden – darunter BMW, Infineon und Carl Zeiss – verwalten mit den Workspace Management Lösungen von Matrix42 über 3 Millionen Arbeitsplätze weltweit.
Matrix42 ist in acht Ländern erfolgreich aktiv – Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Australien und Vereinigte Staaten von Amerika. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Frankfurt am Main, Deutschland. Die Produkte und Lösungen der Matrix42 sind darauf ausgerichtet, moderne Arbeitsumgebungen – physische, virtuelle oder mobile Arbeitsbereiche – einfach und effizient bereit zu stellen und zu verwalten.
Matrix42 fokussiert auf Anwenderorientierung, Automatisierung und Prozessoptimierung. Mit den Lösungen des Unternehmens werden sowohl die Anforderungen moderner Mitarbeiter in Unternehmen, die ortsungebunden und mit verschiedensten Endgeräten arbeiten wollen, als auch der IT-Organisation und des Unternehmens selbst optimal erfüllt.
Matrix42 bietet seine Lösungen branchenübergreifend Organisationen an, die Wert auf ein zukunftsorientiertes und effizientes Arbeitsplatzmanagement legen. Dabei arbeitet das Unternehmen auch erfolgreich mit Partnern zusammen, die die Matrix42 Kunden vor Ort beraten und betreuen; zu den führenden Partnern zählen TAP.DE Solutions GmbH, Consulting4IT GmbH und DSP IT Service GmbH. Weitere Informationen unter: www.matrix42.com
1 https://www.vde.com/de/Verband/Pressecenter/Pressemeldungen/Fach-und-Wirtschaftspresse/2016/Seiten/20-2016.aspx
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