„To recognize our responsibilities as industrialists, to foster progress, to promote the general welfare of society and to devote ourselves to the further development of world culture.“
Diese Aussage ist schon bemerkenswert wenn man bedenkt, dass sie aus dem Jahre 1932 stammt. Formuliert von Konoske Matsushita, dem Gründer von Panasonic. Die Fortsetzung dieser Aussage spiegelt sich in den sieben Grundprinzipien des Unternehmens wider. Sie waren der Zeit damals weit voraus. Beachtlich ist auch, dass die Managementprinzipien des Unternehmens aus dieser Zeit nach wie vor gültig sind. Was lernen wir daraus?
„Corporate Social Responsibility“ (CSR) also „Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung“ umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung. Diese geht über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinaus. Das bedeutet, dass CSR ein verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit, über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern) verlangt.
Nun haben sich natürlich vielen Unternehmen diesem Bestreben nach einer „gesellschaftlichen“ Verantwortung gewidmet. Organisationsstrukturen wurden geschaffen, in Arbeitskreisen entwickelte umfangreiche Programme veröffentlicht. Damit entsteht das Gefühl der Verantwortung genügen getan zu haben. Fakt ist, dass es damit bei weitem nicht getan ist. CSR muss gelebt werden. Dies gilt nicht nur für Unternehmen sondern für jede Organisation. Dieses „erleben“ ist zeitaufwendig und stellt hohe Ansprüche an die Geduld der Beteiligten. Die Programme einfach auf der Homepage zu veröffentlichen oder in den Jahresberichten immer zu wiederholen ist zu wenig.
Es gilt das Verständnis für CSR zu entwickeln. Dies muss unabhängig von der zugeteilten Rolle erfolgen, was innerhalb des Unternehmens, der Organisation noch mit Hilfe von Trainings und wiederholten Auffrischungen noch eher gelingt. Schwierig wird es bei den Eigentümern. Solange sie selbst das Risiko und Verantwortung tragen und realwirtschaftliche Gedanken vermitteln geht das. Der „klassische“ Unternehmer wird sich immer der CSR bewusst sein. Anders sieht es bei börsennotierten oder der Finanzwirtschaft zugeordneten Unternehmen aus. Hier geht es einfach um den Gewinn und die sich daraus resultierenden erfolgsorientierten Gehälter der Verantwortlichen.
Je kurzfristiger die Betrachtungsperioden und je einflussreicher die Spekulationskomponenten sind umso weniger wird ernsthaft mit der „Corporate Social Responsibility“ der „Unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung“ umgegangen. Es bleibt dann bei Lippenbekenntnissen. Wäre man mit der CSR in der Vergangenheit bewusster umgegangen hätte sich der europäische Wirtschaftsraum positiver entwickeln können. In Unternehmen wo CSR ernsthaft verfolgt wird zeigt sich auch der längerfristige Erfolg. Dies bedarf aber starker Führung mit gesundem Menschenverstand und auch einer entsprechenden Kommunikation mit Analysten, denen sehr oft die eingehende Kenntnis der betrachteten Unternehmen fremd ist. Das ausschließliche Vergleichen von Zahlen und Ergebnissen lässt nur wenig Einblick auf die tatsächliche Leistung eines Unternehmens oder einer Organisation zu.
Erfolge ergeben sich nur ganz selten „über Nacht“, sie sind ein Ergebnis eingehender Analysen, harter Arbeit und letztendlich auch einer großen Portion Geduld. Letztere ist uns in der schnelllebigen Zeit verloren gegangen. Wir erwarten schon Antworten ehe die Frage überhaupt formuliert wurde. Dies gilt sowohl für Wirtschaft aber in besonderem Maße auch für die Politik.
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