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Martin Szelgrad ist Chefredakteur der Fachmagazine "Telekom & IT Report" und "Energie Report", der Plattform "eAward" sowie ständiger Autor im Wirtschaftsmagazin "Report (+) Plus". Geboren 1973, ist er zwischen zwei Welten geraten: Jener des neuen Arbeitens mit all ihren Vorteilen und Herausforderungen dank IT-Werkzeugen und jener der bislang...

Martin Szelgrad ist Chefredakteur der Fachmagazine "Telekom & IT Report" und "Energie Report", der Plattform "eAward" sowie ständiger Autor im Wirtschaftsmagazin "Report (+) Plus". Geboren 1973, ist er zwischen zwei Welten geraten: Jener des neuen Arbeitens mit all ihren Vorteilen und Herausforderungen dank IT-Werkzeugen und jener der bislang traditionellen Unvereinbarkeit von Arbeit und Freizeit. Die Wahrheit liegt freilich dazwischen, Wirtschaft und Gesellschaft verändern sich - zum Positiven.

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Übermorgen in Sicht

Für die vierte Mobilfunkgeneration LTE wurde eine nahtlose Integration von IP-Verkehr aller Art versprochen. Der IT-Fluss sollte grenzüberschreitend vom Festnetz über WLAN bis in die Mobilfunkinfrastruktur verlaufen. Was bislang LTE aus Konsumentensicht wirklich gebracht hat, sind bessere Bandbreiten und Latenzzeiten. Doch die Vereinheitlichung unterschiedlicher Netzstrukturen in den Services wird schon noch kommen, heißt es. Spätestens nach dem Jahr 2020 werden voraussichtlich die 5G-Netze auch über Europa ausgerollt.

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Krisen 2014

Russland legt während der Krim-Krise ein für europäisches Verständnis vergleichsweise rüpelhaftes Verhalten an den Tag. Wir deuten die politischen Rangeleien zwischen Kiew, Sewastopol und Moskau wohl nicht immer ganz korrekt – die militärischen Bewegungen sprechen da schon eine andere Sprache.

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Politik der harten Bretter

»Politik ist immer ein Bohren harter Bretter«, sagte SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Katzian bei einer grandios guten Veranstaltung von Oesterreichs Energie im Vorfeld der Nationalratswahl. Der Verband hatte Ende Juni zu einem Podiumsgespräch der Energiesprecher der größeren wahlwerbenden Parteien geladen. Das Interesse an den Inhalten war groß und die Parteienvertreter enttäuschten auch nicht. Alle – SPÖ, ÖVP, FPÖ, Die Grünen, BZÖ und Team Stronach – waren sich einig: Energieunabhängigkeit für Europa, Ausbau der Netze und Erneuerbaren.

Im Detail gab es bei den politischen Zielen freilich Unterschiede: Die einen setzten auf den gewohnten Konsens auch bei Umweltverträglichkeitsprüfungen und Fördermodellen, die anderen auf den schnelleren Ausbau von Wasserkraft und Netzen. »Ein Biber darf nicht ein Projekt zu Fall bringen«, fomulierte es Robert Lugar, Team Stronach, plakativ. In Acht nehmen sollten sich die Eigentümer der Energieversorger vor dem Wunsch des BZÖ, das mit politisch besetzten Aufsichtsräten und Vorständen Schluss machen will.

Wer weiß, vielleicht ist das aber auch der richtige Weg in einer Landschaft, in der lokale Wählerstimmen mehr zählen als ein größerer Plan für die Energiezukunft unseres Landes. Diese Zukunft, und damit sollten wir zur Wahl nach Deutschland blicken, wird stark von der politischen Linie unseres großen Nachbarn geformt. Was in Deutschland gefördert und umgesetzt wird, bestimmt den Strompreis in Europa – und damit auch das Energiegefüge Österreichs.

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Garant für die hintere Reihe

Alles beim Alten in Europa. Die EU-Kommission diskutiert neue Förderungen für Atomkraftwerke, das Bahnnetz schrumpft weiter und die Autobahnen werden kräftig ausgebaut. Wenn es ums Thema Infrastruktur geht, denken wir zuerst an Wasser und Asphalt. Die Netze der Informations- und Kommunikationstechnologien kommen in den Überlegungen der Politik kaum vor.

Rühmliche Ausnahme der traditionellen Missachtung des Konjunkturfaktors IKT sind jene 250 Mio. Euro aus den Erlösen der Frequenzversteigerungen im Herbst, die Infrastrukturministerin Doris Bures für den Breitbandausbau versprochen hat. Wenigstens fließt nicht der gesamte Inhalt des Versteigerungstopfes in den Wohnbau, dem der Rest zugesagt ist! Es zeigt sich: Die Bauwirtschaft ist im Lobbying seit jeher um Welten besser aufgestellt.

Was haben die IKT-Branche, und allen voran die Mobilfunker, da falsch gemacht? Zwei Dinge: Zum einen ist der Mobilfunk in den Anfangsjahren der Eroberung des Sprachtelefoniemarktes so erfolgreich gewesen, dass sich die klingelnden Kassen uns allen eingeprägt haben. Dieses Image hält nachhaltig an. Das gegenwärtige Herausapern von Korruptionsfällen und Parteienfinanzierungen rund um die Telekom sind Versatzstücke des Bühnenspiels IKT in Österreich, in dem die Telekom eine Hauptrolle unter den Melkkühen gespielt hat. Doch sind die goldenen Zeiten vorbei.

Heute schlägt die heimische Marktregulierung unter EU-Flagge in die Gegenrichtung aus und dreht so wichtige Einnahmequellen wie das Roaming ab. Derweil ist in der Politik gegenüber der IKT so weit Verständnis aufgekommen, dass bei Branchenevents anwesende Regierungsvertreter gebetsmühlenartig auf die Gefahren und Risiken des Internets verweisen. Das aber ist ebenfalls gefährlich: Sich zu ducken und traditionell österreichisch abzuwarten ist in der immer noch schnell wachsenden IT ein Garant für eine der hinteren Reihen unter den Wirtschaftsstandorten.

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Schaden abwenden!

Den Mobilfunkern geht es in Österreich, im Schlaraffenland der IKT-Verhaltensforscher, so richtig schlecht. Der Strategieberater Booz & Company beziffert den volkswirtschaftlichen GAU, den ausbleibende Investitionen am heimischen Markt verursachen, mit knapp einer Milliarde Euro jährlich.

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Durst nach der gleichen Freiheit

Knapp vier Jahre ist es nun her, dass RIM mit dem „Storm“ die erste Touchscreen-Variante seiner E-Mailing-Machine vorgestellt hatte. Nun, die Songtexte der Handset-Branche sind in der Zwischenzeit komplett umgeschrieben. Heute hat der kanadische Hersteller im Vergleich zur Konkurrenz einiges an innovativen Touch verloren. Die Geräte werden dennoch fleißig genutzt und Kreativdirektorin Alicia Keys singt von „BlackBerry“ nun auch im Firmennamen, den Research in Motion zugunsten seines wichtigsten Produkts spät geändert hat. Der Fokus aufs Wesentliche, das Texten von Mails mithilfe einer physischen Tastatur, ist dennoch gefährdet.

Der jüngste Wurf, der „BlackBerry 10“, basiert in der Touchscreen-Variante Z10 im Look and Feel auf dem De-facto-Standardgerät iPhone. Äußerlich ist die Brombeere kaum noch von den iOS- und Android-Geräten dieser Welt zu unterscheiden. Die User freut das: Sie haben nun endlich für die weiterhin besten Businessprozesse (die saubere Trennung von privat und Büro in Apps und Oberfläche mit einem Wisch (sic!)) eine trendige Verpackung und müssen sich nicht mehr für ihr Endgerät genieren. Für den modernen Arbeiter, dem es in der kolportierten neuen Welt des Arbeitens stets auch nach Freizeit dürstet, liefert der BlackBerry entsprechende Kamera- und Rechenleistung und Social-Media-Verknüpfungen. Wer weiterhin Funktion vor Aussehen wählt, greift nach dem Tastenmodell Q10.

Das ist die neue Freiheit, die wir meinen: unsere Telefone, Rechner, Tablets schauen alle gleich aus. Sie kommen aus den gleichen Fabriken, werden kopiert, und als "beste gleiche" unter ihresgleichen großmundig als neu erfunden verkauft - siehe auch alle bekannten Hersteller aus Asien. Die haben das lückenlos umgesetzt, was Apple vorgemacht hat.

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