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Bukarest – eine Stadt blüht auf

Gegenwart: Das Einkaufszentrum Sun Plaza (+13 % Besucher im Jahr 2014) und die zu 95 % vermieteten Sun Offices. Die Zukunft: Das neue Prestigeprojekt The Mark soll rund 60 Millionen Euro kosten und 2017 fertig werden (Bild). Gegenwart: Das Einkaufszentrum Sun Plaza (+13 % Besucher im Jahr 2014) und die zu 95 % vermieteten Sun Offices. Die Zukunft: Das neue Prestigeprojekt The Mark soll rund 60 Millionen Euro kosten und 2017 fertig werden (Bild). Foto: S Immo

Nach Jahren der Vorsicht nimmt die S Immo in ­Bukarest wieder Fahrt auf und endlich das Großprojekt The Mark in Angriff. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich deutlich verbessert. Rumänien und vor allem Bukarest punkten mit hervorragenden Kennzahlen.

Rumänien galt viele Jahre lang neben Bulgarien als das größte Sorgenkind der EU. Die Arbeitslosigkeit war hoch, das Wachstum gering und ausländische Investoren machten einen großen Bogen um das Land. Besonders stark betroffen war die Bauwirtschaft und mit ihr auch zahlreiche heimische Unternehmen. Die Bautätigkeit kam fast gänzlich zum Erliegen. Wer noch vor wenigen Jahren durch das Land reiste, stolperte über zahlreiche verlassene Baustellen. Halbfertige Einkaufszentren, verstreut über das ganze Land, wurden zum Symbol der Wirtschaftskrise. Auch die Hauptstadt blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Zahlreiche Bauvorhaben wurden eingestellt oder auf unbestimmt Zeit verschoben – darunter mit The Mark auch ein Prestigeprojekt der S Immo. Seit 2012 in der Pipeline, wurde der Projektstart immer wieder verzögert. Erst wenn ein deutlicher Wirtschaftsaufschwung absehbar sei, wollte man das 15-stöckige Büroprojekt in Angriff nehmen.

Dieser Aufschwung ist jetzt nicht nur absehbar, Rumänien und vor allem Bukarest stecken schon mitten drinnen. Das Bruttoinlandsprodukt ist 2014 um 2,9 % gestiegen, für 2015 wird ein Wachstum von 3,1 % erwartet. Das Investitionsvolumen in Rumänien ist 2014 um 254 Prozent auf 1,2 Milliarden  Euro gestiegen, das ist der höchste Wert seit 2007. Die Arbeitslosenrate liegt aktuell bei 6,4 %. In Bukarest liegt die Arbeitslosenquote gar bei nur 2 %, vor allem der Automobil- und IT-Sektor verzeichnen einen enormen Boom. Dort ist die Nachfrage nach Arbeitskräften so groß, dass verstärkt Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden.

Unter diesen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fällt nun der Startschuss für The Mark. »Bis Herbst sollten wir die Baugenehmigung haben«, ist S-Immo-Vorstand Friedrich Wachernig überzeugt. Dann wird auf einem 12.500 m² großen Grundstück innerhalb von 18 Monaten ein Bürokomplex mit einer Bruttogeschoßfläche von 28.000 m² entstehen. Angestrebt wird eine Zertifizierung BREEAM Excellent, die veranschlagten Kosten liegen bei rund 60 Millionen Euro.

Das Umfeld für ein derartiges Großprojekt scheint aktuell tatsächlich freundlich zu sein. In den nächsten Jahren laufen die Mietverträge zahlreicher internationaler Unternehmen in Bukarest aus. »Die sind schon jetzt auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und zeigen an Projekten, die internationale Standards erfüllen großes Interesse«, sagt Wachernig.

Sorgenkinder und Höhenflüge
Auch aus Bulgarien gibt es erstmals seit langer Zeit wieder ermutigende Signale. »In Sofia mussten wir in den letzten Jahren massiv abwerten. Aber jetzt steigen die Mieten wieder«, zeigt sich Wachernig optimistisch, dass es mit einem weiteren Sorgenkind bergauf gehen könnte. Das Einkaufszentrum Serdika Center ist voll vermietet und die Umsätze ziehen kontinuierlich an. Und auch die dazugehörigen Serdika Offices sind laut Wachernig voll ausgelastet. Der Zeitpunkt, an dem an einen Verkauf der Immobilien gedacht werden kann, liegt aber nach wie vor in weiter Ferne. Der herausforderndste Markt für die S Immo bleibt Budapest. Dort waren die Mieten vor der Krise extrem hoch. Davon ist man noch weit entfernt. »Aktuell sind wir bei 50 % bis maximal 70 % des Vorkrisenniveaus«, berichtet Wachernig. Dass die S Immo trotzdem auf ein hervorragendes Ergebnis 2014 blicken kann, liegt zu einem Gutteil am nach wie vor boomenden Berliner Markt. Das EBIT wurde um rund 45 % auf 138,7 Millionen Euro erhöht, der Jahresüberschuss stieg von 28,1 Millionen Euro auf 33,8 Millionen Euro.

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