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Günstiger plaudern, teurer anmelden

Handytarife - sie sind kurzlebig, und es gibt viele. Eine Analyse der Arbeiterkammer von 2004 bis 2007 bei acht Handyanbietern und 167 Tarifmodellen zeigt: kein Durchhalten eines Tarifes alle drei Jahre hindurch, um ein Fünftel teurere Anmeldekosten, größere Preisspannen bei den Grundentgelten, etwas günstigere Gesprächspreise. \"Für Verbraucher ist es schwer, im Angebotsdschungel den Durchblick zu bewahren“, sagt Konsumentenschützer Harald Glatz. \"Die stark beworbenen Aktionstarife gelten in erster Linie für Neuanmeldungen. Wer den Tarif wechseln will, zahlt teuer drauf oder kann es teilweise gar nicht tun.“

Zwischen März 2004 und Dezember 2007 hat die AK 167 Vertragshandy- und Wertkartenhandy-Tarife für PrivatkundInnen von acht Anbietern ausgewertet: A1, T-Mobile, One, Tele.Ring, Drei, Yess, Bob, Tele2. Die vier größten Anbieter - A1, T-Mobile, One, Tele.Ring - führten zwischen 2001 und 2004 56 Tarife für PrivatkundInnen. Zwischen 2004 und 2007 waren es schon mehr als doppelt so viele (120). Insgesamt kommen alle acht sogar auf 167 verschiedene Tarife.

Anmelden für Vertragshandys kostete in den letzten drei Jahren um bis zu 20 Prozent mehr bei A1, T-Mobile, One, Tele.Ring, Drei. Seit 2001 stiegen die Anmeldepreise sogar um bis zu 93 Prozent. Bei Wertkartenhandys gibt’s im Regelfall keine Anmeldekosten. \"Höhere Preisspannen gibt es nun bei den monatlichen Grundentgelten“, sagt Glatz. \"So kosteten die Grundentgelte für Vertragshandys etwa bei A1 im Jahr 2004 zehn bis 35 Euro, 2007 zehn bis 80 Euro, bei T-Mobile sieben bis 34 Euro (2004) und 2007 sieben bis 75 Euro.“ Kein Grundentgelt gibt es meist in Kombination mit monatlichen Mindestumsätzen.

Die Gesprächskosten für Vertragshandys sind für Anrufe ins Festnetz in der Geschäftszeit um rund 24 Prozent und in andere Handynetze um rund ein Drittel gesunken. Rufe ins eigene Netz und Mobilboxabfragen blieben in etwa gleich. SMS sind teilweise etwas teurer geworden. Bei den Wertkartenhandys wurde Telefonieren stark billiger: ins eigene Netz um rund 68 Prozent, ins Festnetz um 60 Prozent, in Fremdnetze um 55 Prozent. SMS und Anrufe zur Mobilbox sind um bis zu einem Fünftel billiger geworden.

Dick im Kommen sind bei Vertragshandys Tarife mit Freiminuten - auffällig: Wird das Kontingent überschritten, wird es teuer. Die Minutenpreise sind im Vergleich zu anderen Tarifen sehr hoch. Haupt- und Nebenzeiten verlieren an Bedeutung - Telefonieren ist nun unabhängig von der Tageszeit. Tückisch: Die halbminütige Verrechnung wurde überwiegend länger und ungünstiger. Die erste Minute wird jetzt für gewöhnlich voll verrechnet, auch wenn man nur kurz spricht, danach halbminütig oder jede Minute.

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