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Superrechner in Wien

Wissenschaftsminister Johannes Hahn eröffnete den „Vienna Scientific Cluster“ am Standort TU Wien. Drei Universitäten haben gemeinsam in Österreichs schnellsten Hochleistungsrechner investiert.

Zu seiner feierlichen Eröffnung Ende November nimmt er Platz 156 in der Rangliste der weltweit leistungsfähigsten Supercomputer ein. Der „Vienna Scientific Cluster“ ist das neue Prunkstück des Wissenschaftsstandortes Österreich. Zwei Mio. Euro kostet die Einrichtung den Partnern Technische Universität Wien, Universität Wien und Universität für Bodenkultur. Gemäß vereinbarten Leistungen sollen mit dem „VSC“ insgesamt 12 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden. „Es ist extrem erfreulich, dass drei Universitäten am Standort Wien in kurzer Zeit und maximaler Effizienz Wege der Zusammenarbeit gefunden haben, um eine Investition, die alle dringend brauchen, auf die Reihe zu bekommen“, zollte Wissenschaftsminister Johannes Hahn zur Eröffnung des Rechnerraums an der TU Wien Anerkennung. „Dadurch werden Arbeiten und Erkenntnisse möglich, die dem Wissenschaftsstandort Österreich und Wien alle Ehre machen werden“, ist sich Hahn gewiss.

Der Hochleistungsrechner erschließt mit mehr als 4.000 parallel arbeitenden Prozessorkernen mit über 35 TeraFlops (Billionen Rechenschritte pro Sekunde) neue Rechenwelten. Zum Vergleich: In dem winzigen Sekundenbruchteil, den ein Düsenjet benötigt, um die Strecke von einem Millimeter zurückzulegen, kann der Supercomputer neunzig Millionen Zahlen addieren. Anwendungen wie die Modellierung biochemischer Abläufe und die Entwicklung von Halbleitertechnik, aber auch moderne Astronomie, Physik und Mathematik sind heute zur Überprüfung ihrer Annahmen und Modelle auf Hochleistungscomputer angewiesen. Entsprechend attraktiv sind Standorte, die Forschenden die nötige Rechnerinfrastruktur zur Verfügung stellen können. „Dies ist ein beträchtlicher Schritt für die öffentlichen Universitäten im Wiener Raum“, weiß TU-Rektor Peter Skalicky.

„Für uns als Juniorpartner in diesem Konsortium ist der Zugang zu diesen Rechnerressourcen von höchster Bedeutung“, bestätigt Boku-Rektor Martin Gerzabek. „Aufgrund der zunehmenden Komplexität vieler Wissenschaftsbereiche ist es kaum noch möglich, mit einfachen Computerressourcen Auslangen zu finden.“ Wesentliche Anwendungsgebiete sieht er in den Bereichen Bioinformatik und Molecular Modelling. Gerzabek zählt einige Beispiele auf, die intensive Rechenleistungen erfordern: Proteinmodellierung, Fragen zu Interaktionen organischer Schadstoffe (Umwelttoxikologie) oder die Modellierung von Klimaprognosen bei der Nutzung von Kulturlandschaften.
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