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Rückenwind für die Sonne

Auf der Intersolar 2009 in München präsentierte sich mit der Photovoltaikindustrie eine Branche, die trotz Wirtschaftskrise noch immer wächst und für die es noch erhebliches Potenzial gibt.


Auch wenn die Krise das Wachstum ein wenig bremst: Die Solarbranche boomt. Den Veranstaltern der Ende Mai in München abgeschlossenen »Intersolar«, der Fachmesse für Solartechnik, zufolge kamen heuer 60.000 Besucher ins Münchner Messezentrum – um 10.000 mehr als im Jahr davor. Auch die Zahl der Aussteller  war heuer größer: 1.417 Unternehmen waren angemeldet, im Vorjahr waren es rund 800. Der flächenmäßige Zu­wachs­ der Messe von 37 Prozent auf rund 100.000 m2 wurde vor allem durch die Übersiedlung der Veranstaltung von Freiburg nach München möglich.
Auch Österreich war gut vertreten: 26 Aussteller waren­ ­Mitgliedsunternehmen des heimischen Bundesverbands Photovoltaik – von Siemens­ und voestalpine über Sharp oder Ertex Solar bis zu Unternehmen wie Dehn, Solon, Kioto, Fronius oder Rusol.

Intersolar Award
Im Rahmen der Messe wurden sechs besonders innovative Unternehmen mit dem Intersolar Award in den Sparten Photovoltaik und Solarthermie vergeben. In der Kategorie Photovoltaik ging die Auszeichnung an die deutsche Aerowest für eine neue Software zu Ermittlung des Einstrahlungspotenzials auf Dachflächen, an die deutsche Solon für PV-Module, die Dachsteine und -ziegel ersetzen, sowie an die amerikanische National Semiconductor Corp. für ein Gerät, das umweltbedingte Energieverluste von PV-Anlagen minimiert. Gewinner in der Kategorie Solarthermie wurden die deutsche Resol für die Entwicklung eines Reglers, der den Betrieb eines Solarsystems ohne Kollektor- und Speichersensor ermöglicht, die ebenfalls deutsche Ritter Energie- und Umwelttechnik für eine Weiterentwicklung der bisherigen Solarspeicher sowie der australische Reflektorenhersteller NEP Solar für ein innovatives Parabolrinnensystem unter Einsatz von polymeren Materialien.

PV Industry Forum
Als Rahmenveranstaltung fand zum fünften Mal das »PV Industry Forum« statt. Im Mittelpunkt des zweitägigen Kongresses standen aktuelle und zukünftige Entwicklungen auf den internationalen Märkten wie den USA, Eu­ropa und Japan. Rund 400 Teilnehmer, zwei Drittel davon internationale, nahmen daran teil. Der zweite Themenkomplex widmete sich der Netzparität, also dem Zeitpunkt, ab dem der aus einer PV-Anlage gewonnene Strom ohne Stützungen zum gleichen Endkundenpreis wie konventionell erzeugter Strom verkauft werden kann. Die Erwartung der Branche lag dabei bei wenigen Jahren, vor allem in Regionen mit besonders hoher Sonneneinstrahlung und gleichzeitig hohen Strompreisen. »Die Netzparität wird einen signifikanten Aufschwung für die Solarindustrie bedeuten, sie allein wird aber nicht genug sein«, meinte Murray Cameron, der Vizepräsident des Europäischen Photovoltaikverbandes EPIA.

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