Musicload startet, Musikdownload sperrt zu
- Written by Daniel AJ Sokolov
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Musicload startet, Musikdownload sperrt zu. Die Deutsche Telekom betritt einen Markt, der von Telekom Austria verlassen wird.
Der Musikdownload-Shop der Deutschen Telekom (DT), Musicload, zielt ab sofort auch auf österreichische und schweizerische Kundschaft. Mit der Zeit soll dazu das lokale Repertoire ausgeweitet werden. Eigene Websites sind seit Anfang Juli online. Mitte Juli sperrt die Telekom Austria (TA) hingegen ihren 2003 gestarteten Dienst \"Aon Musikdownload\". \"Leider ist uns eine Fortführung dieses Services aufgrund geringer Nutzung nicht mehr möglich\", informierte die TA Mitte Juni ihre Kunden.
Im Unterschied zur DT wird die TA voll auf Musikdateien mit Kopierschutz (DRM, Digital Restriction Management oder Digital Rights Management) gesetzt haben. Die Nachfrage danach bei den Kunden war offenbar gering.
\"MP3 ist das Format, das der Kunde haben möchte\", ist Musicload-Vizepräsident Joachim Franz überzeugt. Sein offenbar florierender Shop bietet derzeit rund drei Millionen Songs, davon 850.000 als kopierschutzfreie MP3-Dateien (256 kbit/s). Der Rest sind Windows Media Dateien mit DRM in 128 kbit/s-Qualität – noch. Denn bis Jahresende soll das gesamte Angebot als kopierschutzfreie MP3-Dateien verfügbar sein.
Hinzu kommen etwa 1.600 Musikvideos (WMV mit DRM, 2 MBit/s, 786x576 Pixel) und zirka 1.500 Hörbücher. Einzelne Musikdateien kosten 0,79 bis 1,99 Euro, komplette Alben 6,95 bis 14,95 Euro. Musikvideos sind ab 1,49 Euro, Hörbücher ab 4,99 Euro erhältlich. Als Zahlungsvarianten werden Visa, Mastercard und Firstgate akzeptiert. Musicload verspricht, die für das Funktionieren der DRM-Dateien erforderlichen Lizenzserver mindestens zwölf Monate ab Kaufdatum zu betreiben.
Franz glaubt, dass bald alle Label ihren Katalog ohne Kopierschutz zur Verfügung stellen werden. Gegenwärtig gibt es bei Musicload MP3-Dateien von diversen Independent Labeln, EMI Music (gesamter Katalog) sowie Universal Music (Jazz und Klassik). Die MP3-Dateien sind im Schnitt etwas teurer, dafür ist die Tonqualität besser und die Nutzung nicht durch DRM eingeschränkt. Daher verkaufen sich MP3-Titel besser, als DRM-geschützte Musik. \"Wir glauben, dass wir, wenn wir MP3 flächendeckend im gesamten Katalog haben, schneller wachsen\", so Franz, \"Die Abschaffung des Digitalen Rechte Managements ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des digitalen Downloads hin zum Massenmarkt. Alle Major Labels kehren zumindest in Teilen bereits vom digitalen Kopierschutz ab.\"
Neben dem Download von Dateien bietet Musicload auch DRM-geschütztes Streaming (128 kbit/s) zum Pauschalpreis unter dem Namen \"Musicload Nonstop\" an. Unbegrenzter Zugriff auf den Großteil des Katalogs kostet 8,95 Euro für 30 Tage oder 25,95 Euro für 90 Tage. Hier dürfte DRM auf absehbare Zeit erhalten bleiben, die Nutzung ist nur mit bestimmten Microsoft-Programmen möglich.
In Deutschland ist Musicload seit Oktober 2003 auf dem Markt. Seither haben sich 3,4 Millionen Kunden registriert. Die gestützte Markenbekanntheit liegt den Angaben zufolge dort bei 79 Prozent. Umsatzzahlen verrät das Unternehmen nicht.
Link: www.musicload.at