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»Es ist spannender geworden«

Report: Wie hat sich das abgelaufene Geschäftsjahr für die Consultingbranche entwickelt?
Gerald Aster: Dies ist relativ einfach zu sagen: Projekte passieren nun wieder. Unsere Kunden - sie sind durchwegs aus dem Großkundenbereich - investieren wieder.

Wie hat sich aus Ihrer Sicht der Beratungsmarkt zuletzt verändert?
Der Unterschied ist nun, dass wir schon sehr früh in die Kundenprojekte involviert sind. Die Investitionsangst ist zwar gewichen, doch sind auch die Planungsphasen länger geworden. Uns kommt zugute, dass nun dezidiert qualitativ hochwertige Leistung gefragt ist. Da wir selbst kein Lösungsintegrator sind, haben wir das Privileg, die Rentabilität von Auslagerungen oder Inhouse-Lösungen neutral betrachten zu können.
Insgesamt ist das Beratungsgeschäft spannender geworden. Die Anforderung beschränken sich nun nicht mehr auf etwa den Bau eines Netzwerkes, sondern betreffen die Unternehmensprozesse selbst. Auf Vorstandsebene beginnt man sich nun zu interessieren, ob sich bestimmte Vorgangsweisen rechnen oder andere Technologien besser wären. Wichtig ist aber stets, dass der Kunde bei Veränderungen auch wirklich mitmachen will. Oft wird bei Projekten zwar alles Nötige offen gelegt, trotzdem scheitern diese mitunter dann. Als Berater braucht man ganz klar einen aktiv mitarbeitenden Kunden.

Welche Trends werden aus Ihrer Sicht die nächsten zwölf Monate bestimmen?
Die Art, wie Projekte abgewickelt werden, wird auch in naher Zukunft zuerst von ihrer Wirtschaftlichkeit abhängen - der Frage, ob sich die Investitionen auch rechnen. Das Rennen um die besten und neuesten Technologien wird weiterhin in den Hintergrund treten. Kein Kunde ist traurig, wenn er nicht die neueste Technik braucht.
Ich sehe auch kein spezifisches Thema technischer Natur, das nun unmittelbar kommen wird. Doch werden sich die Unternehmen zunehmend mit verschiedenen Betreibervarianten beschäftigen. Solche Managed Services werden aber keineswegs Standarddienstleistungen sein, sondern eine starke Customization aufweisen.

Wie groß ist der Preiskampf am Consultingmarkt?
Zwischen den reinen Beratern gibt es eigentlich keinen solchen Kampf, doch passiert dieser bei Standardprodukten sehr wohl. Wenn aber eine gewisse Vertrauensebene erreicht werden kann, ist der Preis wieder nebensächlich.

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