An allen Ecken und Enden
- Written by Redaktion_Report
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Zehn bis 15 Prozent der M-Payment-Transaktionen über Premium-SMS werden von den Netzbetreibern nicht an den Contentpartner ausbezahlt. Dies passiert freilich nicht aus Boshaftigkeit. Es sind die Systeme der Telcos selbst, die dem florierenden Geschäft mit Melodien, Games und Hintergrundbildern die Steine in den Weg legen. So können etwa detaillierte Daten über den Erwerb von Inhalten oder Diensten nicht erfasst werden und somit auch nicht in die Kundenabrechnungen als Einzelnachweis einfließen. \"Oft beschweren sich Eltern dann beim Netzbetreiber über scheinbar dubiose Mehrwertnummern auf der Telefonrechnung, die letztlich aber oft auf Klingeltondownloads der Kinder zurückzuführen sind\", berichtet Pöpperl. Als Kulanz überweist dann der Betreiber oft einen Betrag an den Kunden zurück, der einem Vielfachen des Werts des in Anspruch genommenen Services entspricht. Es sind die Billingsysteme der Telcos: sie sind nicht transparent. Sie liefern bestenfalls ein Datum und einen Produktcode - schaffen aber nicht das von der Branche dringend benötigte \"Billing Cross-Checking\". Und: Zumal können auch die Content-Anbieter selbst nicht über die vollständigen Kundeninformationen verfügen, um diese für CRM-Zwecke zu nutzen und das Umsatzpotenzial voll auszuschöpfen.
\"Das Klingelton-SMS ist ein Margengeschäft\", so die Expertin weiter. In der Regel verbleiben 35 Prozent des erzielten Umsatzes einer Transaktion beim Netzbetreiber. Der Rest wandert in die Taschen des Betreibers der Technikplattform, des Contentlieferanten, gegebenenfalls an eine Verwertungsgesellschaft für Musikrechte oder auch noch an den Künstler selbst. Hier sei leicht vorstellbar, dass bei Umsatzreduktionen wie jenen kolportierten zehn Prozent, der Druck auf die Mobilfunker groß wird. \"Die selbst gebastelten Billinglösungen, wie wir sie bei vielen Betreibern finden, sind bis zu fünf Jahre alt.\" Hier müsse nun eine modernes Abrechnungssystem aufgesetzt werden, sagt die Qpass-Managerin.
Wie der Umsatzentgang beendet werden könnte, zeigt Qpass: das US-Unternehmen bietet eine verbesserte Rückverfolgung beim Management von Premium-SMS-Transaktionen. Dazu wird ein so genannter \"Audit Trail\" erzeugt, der auch sicherstellt, dass ein Kaufvorgang vollständig abgeschlossen wird. \"In den USA managen wir an guten Tagen eine Million Transaktionen\", wirbt Pöpperl für den System-Upgrade auch bei Anbietern in österreich. Diese sind Pöpperl mitunter sehr vertraut: die studierte Kommunikationsexpertin baute für max.mobil (heute T-Mobile) erste M-Commerce-Dienste auf. Ein Kurznachrichtendienst brachte anno dazumal zahlenden Abonnementen die Live-Ergebnisse der max.Bundesliga aufs Handy.