Messe-Waterloo
- Written by Mag. Bernd Affenzeller
- font size decrease font size increase font size
Während sich die Aussteller der Energiesparmesse wieder über mehr als 100.000 Besucher freuen durften, erlebten die Kollegen von der zeitgleich stattfindenden Bausoftwaremesse ihr ganz persönliches Messe-Waterloo. Von der Messeleitung in die hintersten Regionen des Messegeländes verbannt, war die Frequenz an den Besuchertagen mehr als überschaubar. Dabei hatte es am ersten Messetag, dem Fachbesuchertag, noch ganz gut ausgesehen. »Der Donnerstag war sehr erfreulich. Da haben wir uns auf eine richtig gute Messe eingestellt«, erzählt Roswitha Brandstetter, Geschäftsführerin Bau-SU Softwareunternehmen GesmbH, die vor Ort eine Komplettlösung mit einer durchgängigen Datenbankstruktur ohne Schnittstellen und verschiedensten Auswertungen ohne Zeitverlust für das Bauhaupt- und die Baunebengewerbe präsentierten. Auch beim Softwarekonzern Nemetschek, mit den Produkten Allplan, Success, financials und Frilo präsent, war man mit dem ersten Tag durchaus zufrieden. Doch die Ernüchterung folgte auf den Fuß. Am Freitag ließ der Besucherstrom so stark nach, dass die ersten Aussteller ihre Koffer packten und einen leeren Messestand zurückließen. »Die hohen Kosten für die Messe stehen in keiner Relation zum Nutzen«, berichten mehrere spürbar verärgerte Aussteller, die auch den Veranstalter in die Pflicht nehmen. »Schlecht gelegen, schwer zu finden und vor allem kaum beworben«, lauten die häufigsten Vorwürfe. Dass die Vorwürfe nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, zeigt sich auch am Abschlussbericht der Energiesparmesse, in dem die Messe Wels die Bausoftwaremesse mit keinem Wort erwähnt.
Die ersten Unternehmen überlegen schon, ob sie sich den einstigen Pflichttermin bei der nächsten Auflage überhaupt noch antun sollen. Damit ist auch die kritische Größe der Messe in Gefahr. Während in früheren Jahren mehr als 50 Aussteller in Wels präsent waren, sind es jetzt – auch aufgrund der Marktkonsolidierung – gerade einmal 25 Aussteller. Wenn jetzt die ersten Unternehmen ihre Teilnahme für 2014 offen in Frage stellen, könnte dies zu einem Dominoeffekt führen, der für die Bausoftwaremesse nur schwer zu verkraften wäre.