Letzte Lücke - in Kürze gefüllt
- Written by Martin Szelgrad
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Eigentlich war ja bereits 2010 das Jahr der Wiederkehr der Tablet-PCs. Mit Apples jüngstem Schachzug wurde auch die Tablet-Welt auf den Kopf gestellt.
Das Nischendasein, das der »Convertible« und der Tablet-PC seit ihrer Erfindung führten, ist zu Ende. Heute hat bereits jeder Hersteller einen eigenes Tablet-Modell auf den Markt gebracht oder plant dies für die kommenden Monate. Die Hardwareindustrie träumt davon, dass sich Tablets bis zum Desktopersatz mausern könnten – von einer Substitution von Netbooks oder Notebooks geht man sowieso aus. Mit einer Dockingstation, einer externen Tastatur und vielleicht einem größeren Bildschirm ausgestattet, könnte der Tablet im Büro tatsächlich bald auch am Schreibtisch genutzt werden. Noch fehlt den mobilen Flachmännern die Rechen- und Speicherpower. Die Handyhersteller haben allerdings vorgemacht, dass auch in noch so kleinenEndgeräten Doppel-Kern-Prozessoren, Acht-Megapixel-Kameras und viel Speicher Platz haben.
Die Meinungen zum Kannibalisierungseffekt durch Tablets gehen derzeit aber noch weit auseinander. Während die einen eher die Ablöse von iPads und iPhones durch die neue Endgeräteklasse sehen, prognostizieren andere ein gutes Drittel weniger verkaufte PCs dank den Tablets. Von gut 55 Millionen am Markt umgesetzten Tablet-PCs geht beispielsweise der Analyst Craig Berger von FBR Capital aus. Dies würde Berger zufolge bedeuten, dass mindestens 20 Millionen PCs deswegen nicht verkauft werden. Wieder andere sprechen von einem Riesenerfolg der Tablets als Zweitgerät.
Der Tablet wird in den kommenden zehn Jahren wohl die letzte Lücke zur vollständig digitalisierten Medienwelt schließen. Wenn unsere Kinder irgendwann ihre Tablet-PCs vom Hofer jeden Tag in die Schultasche stecken – dann wird auch das Begreifen unserer Umwelt und der natürliche Umgang mit Medien völlig digitalisiert, virtualisiert und spielerisch einfach und unterhaltsam aufbereitet sein.