Ein gutes Jahr
- Written by Martin Szelgrad
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Nach der Übernahme durch die deutsche KCS.net prägt die vormalige Ecosol-Mannschaft stärker denn je den Business-Software-Markt.
Gegründet wurde der oberösterreichische IT-Lösungsanbieter Ecosol im Jahr 1988. Im April des Vorjahres wurde das Traditionsunternehmen von KCS.net übernommen. Dennoch verantwortet Ecosol-Gründer Siegfried Schachl weiterhin das Geschäft des Windows-Dynamics-Spezialisten am heimischen Markt. Schachl sieht sich mit neuer Eigentümerstruktur auf der Gewinnerseite.
»Mit unserer Marktgröße in den vergangenen Jahren veränderte sich auch die Zusammenarbeit mit den Kunden. Heute ist bei IT-Lösungen gefordert, unterschiedliche Standorte auch in verschiedenen Ländern abzudecken – inklusive Partnernetzwerken, die ebenfalls eingebunden sind.« Die Oberösterreicher hatten sich auf die Warenwirtschaft und Geschäftsprozesse mit Enterprise-Ressource-Planning-Lösungen (ERP) in Branchen wie der Fertigungsindustrie sowie dem Handel fokussiert. Man war bereits mit eigenen Filialen in Deutschland vertreten, als die Hochzeit mit dem deutschen ERP-Anbieter verkündet wurde. Mit einem Schlag wurde der Mitarbeiterstand von 40 auf 160 vervierfacht. Auch das Portfolio konnte dadurch um einige weitere Branchenlösungen vergrößert werden. Die beiden heimischen Geschäftsstellen in Vöcklabruck und Wien bekamen weitere Schwesterfilialen in Deutschland und der Schweiz hinzu.
Auf über 400 Geschäftslösungen kann KCS.net heute mit seinem bevorzugten Unternehmenswerkzeug Microsoft Dynamics AX verweisen. Der Businessspezialist gilt als einer der größten ERP- und Business-Intelligence-Anbieter im AX-Umfeld im deutschsprachigen Raum. Schachl betont den Mehrwert durch den Zusammenschluss für seine Kunden. »Unsere Mannschaft ist bei der Übernahme vollständig geblieben. Diese Beständigkeit und das Vertrauen der Kunden in unsere Leistungen und Expertise haben die vergangenen Monate für uns positiv geprägt.«
In den vergangenen Jahren hat sich auch die IT-Branche in ihrem Selbstverständnis gehörig verändert. EDV wird heute nicht mehr als reiner Kostenfaktor in Unternehmen gesehen, sondern ist als Hebel für den Geschäftserfolg anerkannt. Microsoft ist nach dem Branchenprimus SAP im Business-Lösungsbereich die Nummer zwei in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) – und wächst stetig. Der Vorteil: Die Oberfläche der Softwarelösungen des Windows-Erfinders sind bereits aus dem weit verbreiteten Officepaket bekannt, dessen Produkte erscheinen wie aus einem Guss. Das bedeutet eine hohe Nutzerfreundlichkeit von der ersten Minute an, wenn neue Systeme bei den Kunden installiert werden. »Microsoft deckt seit einigen Jahren mit seinen Produkten die gesamte IT-Infrastruktur am Büroarbeitsplatz ab – von Outlook bis hin zu ERP-Lösungen und auch Kundenmanagement«, argumentiert Schachl für durchgängige IT-Lösungen. Er kann jetzt mit neuer Vertriebspower auch Kunden in angrenzenden Ländern gut bedienen.
»Der heimische ERP-Markt hat ja irgendwo Grenzen. Wir haben seit jeher kritisch betrachtet, wohin sich unsere Kunden bewegen und wohin auch Microsoft geht.« Und wie sieht die Wirtschaftslage derzeit bei den Kunden aus? Schachl glaubt, dass der Mittelstand in Österreich trotz Diskussionen rund um Währungsturbulenzen und Budgetdefizite in Europa nach wie vor optimistisch für weitere Investitionen eingestellt ist. »Man merkt aber, dass die Menschen vorsichtig geworden sind. Investiert wird nur, wenn die Lösungen schnelle Ergebnisse bringen.« Mit dem nun erweiterten Portfolio will KCS.net diese Resultate liefern können. »Wir werden auch heuer wieder ein gutes Jahr einfahren.«