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Auslösmomente

Kärntens Landesenergieversorger Kelag plant eine Preiserhöhung beim Strom mit Anfang 2006. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh entstünden dadurch Mehrkosten von 3,9 Prozent oder rund 23 Euro pro Jahr. Auslösendes Moment für die Preiserhöhung seien massiv gestiegene Kosten für Strom auf dem Markt, behauptet das Unternehmen. »Wir müssen etwa 40 Prozent des Bedarfs unserer Kunden zukaufen, die Kosten dafür sind im Laufe des Jahres 2005 um rund 42 Prozent gestiegen«, erklärt Hermann Egger, Vorstandsdirektor der Kelag. »Diese Kostensteigerungen können wir nicht mehr vollständig unternehmensintern ausgleichen, wir müssen sie nun teilweise an unsere Kunden weitergeben.« Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider ortet unterdessen »sinkende Strombeschaffungskosten« und 23 Millionen Euro Gewinn, den die Kelag mit dem Handel von Strom aus Speicherkraftwerken im laufenden Jahr macht und will die Preiserhöhung verhindern. Sein Plan: Der Aufsichtsratsvorsitzende der Kelag, Günther Pöschl, soll eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen und das Management davon überzeugen, dass teurer Strom die Position des BZö und der Wirtschaft nicht verbessert. Glücklich darüber ist der als Energierebell bekannte Wirtschaftskammer-Chef Kärntens, Franz Pacher, der die Erhöhung »inakzeptabel« findet.

Kelag-Vorstandsdirektor Hermann Egger konterte: »Wir haben uns das sehr genau überlegt, das Jahr 2005 ist durch extreme Strompreissteigerungen auf der Beschaffungsseite gekennzeichnet.« Diese seien für die Kelag bei einem durchschnittlichen Haushaltskunden mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch um 54 Euro gestiegen. »Wir sind gezwungen, einen Teil davon weiterzugeben«, betonte der Kelag-Vorstand. Das Argument, die Kelag mache Millionengewinne, ist für Egger nicht nachvollziehbar: »Die Kelag hat das Geschäftsjahr noch nicht abgeschlossen, daher wissen wir das Ergebnis noch nicht.« Dieses muss erst festgestellt werden. Als Vorstand einer Aktiengesellschaft wisse er ganz genau, welche Verantwortung und Verpflichtung er habe, betonte Egger.

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