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Wie man Veränderung sieht

\"'DieDer Büroinfrastrukturanbieter Regus hat eine Studie zum Thema \"flexibler Arbeitsplatz\" präsentiert. Garry Gürtler, Vice President Central & Eastern Europe, spricht im E-Mail-Interview über Chancen durch die vergangene Rezession und warum Videokommunikation auch die Welt der Miet-Büroflächen verändern wird.


Report: Wie ist das Kalenderjahr 2010 bei Regus gelaufen? Welche Erwartungen haben Sie für heuer?
Garry Gürtler:
Regus konnte mit 1,04 Mrd. GBP (1,18 Mrd. EUR) annähernd den Umsatz des Jahres 2009 erzielen. Die an die Aktionäre ausgeschüttete Dividende ist sogar um acht Prozent gestiegen. Es wurden knapp 70 Mio. GBP (80 Mio. EUR) investiert und damit 125 neue Bürozentren mit insgesamt über 20.100 Computerarbeitsplätzen errichtet. Die globale Präsenz wurde auf 87 Länder gesteigert. 540.000 Personen wurden 2010 Mitglied in der Regus Business World und haben damit weltweit jederzeit Zugang zu einem professionell ausgestatteten Büro. Das ist ein Anstieg um 69 Prozent verglichen mit 2009. Für 2011 erwarten wir eine weiterhin positive Entwicklung mit steigendem Umsatz.

Report: Ist die Krise endgültig vorbei, oder war sie in Österreich ohnehin kein großes Thema?
Gürtler:
Der Rezession konnte sich niemand entziehen, auch wir nicht, weder weltweit noch in Österreich. Aber ob man solche Krisen als schlecht oder gut betrachtet, hängt davon ab, ob man Veränderung generell als etwas Gutes oder Schlechtes ansieht. Wir haben die Krise positiv genutzt, um uns für die Zukunft besser aufzustellen und gehen daher gestärkt aus diesem globalen Veränderungsprozess hervor. Auch wenn die Rezession vorerst überstanden scheint - die Weltwirtschaft wird 2011 weiterhin von Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit geprägt sein.

Report:  Welchen Bedarf haben Kunden, die auf Ihre Dienstleistungen setzen? Wie sieht ein typischer Regus-Kunde aus?
Gürtler:
Es gibt keinen typischen Regus-Kunden. Wir haben eine sehr diversifizierte Kundenstruktur hinsichtlich Größe, Branche, Nutzungsverhalten und geografischer Kriterien. Unsere Kundengruppe reicht von den größten weltumspannenden Konzernen bis zum jungen Startup-Unternehmen. Es gibt keine Branche, die nicht unter unseren Kunden vertreten ist, ob Pharma oder IT, Anwälte oder Handelsfirmen, Produzenten oder Regierungsorganisationen. Was sie alle vereint: Sie schätzen es, mit Regus ihre Risiken besser managen zu können, ihre finanziellen Ressourcen zu maximieren und ihre Flexibilität zu steigern, auf Wachstum und die dynamischen Marktveränderungen zu reagieren. Dazu kommt die Möglichkeit, als Mitglied der Regus Business World jederzeit weltweit über einen Büroarbeitsplatz zu verfügen.

Report: Sie bieten auch Videokonferenzräume zur Benutzung an. Welche Strömungen bzw. Trends sehen Sie hierbei?
Gürtler:
Die Unternehmen haben in der Krise gelernt, verstärkt auf ihre Kosten zu achten. Der Ersatz von Flugreisen durch Videokommunikation ist da ein wichtiger Aspekt – ganz zu schweigen von den persönlichen Vorteilen für die Mitarbeiter, die sich Jetlag und gegebenenfalls lange Abwesenheit von der Familie ersparen. Wir sehen jedenfalls eine steigende Tendenz zum Ersatz von Flugreisen durch Videokommunikation. Noch dazu, wo die Qualität der Videokommunikation ständig steigt, während jene der Flugreisen mehr oder weniger gleich bleibt. Wir sehen eine starke Nachfrage nach Videokommunikation. Gartner hat kürzlich 17 Prozent Wachstum für Videokommunikation pro Jahr über die nächsten fünf Jahre vorausgesagt – das stimmt mit unseren Erkenntnissen überein.



Studie zum Thema \"flexibler Arbeitsplatz\"

Regus hat gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Unwired eine weltweit durchgeführte Umfrage zum Thema Arbeitsplatz mit dem Titel „VWork: Winning Strategies at Work“ veröffentlicht.

Knapp 60 Prozent der Befragten, die in einem großen Unternehmen arbeiten, sind demnach der Ansicht, dass aufgrund eines neuen Arbeitsstils der Bedarf an Büroräumen in Zukunft sinken wird, wogegen sieben Prozent glauben, dass mehr Büroräume benötigt werden. Über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) prognostizieren, dass Büros nur noch gelegentlich genutzt werden werden.

„Da die Auslastung eines Büros heute normalerweise nur 45 Prozent beträgt, sind fixe Schreibtische nicht weiter sinnvoll – in einer Welt, in der mobiles und flexibles Arbeiten allgemein als die effektivste und zukunftsfähigste Methode der Leistungserbringung angesehen wird“, heißt es bei Regus dazu.

Ein neuer Arbeitsstil
- 62,5 Prozent der befragten Großunternehmen haben bereits einen neuen Arbeitsstil eingeführt.
- 59 Prozent der Befragten gaben an, keine Probleme damit zu haben, auch außerhalb des Arbeitsplatzes effektiv zu arbeiten.

Arbeitsplatz in der Nähe
- Nur ein Teil von 12,3 Prozent der Büroangestellten möchte zuhause arbeiten
- 63,5 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die ideale Pendelzeit zum Arbeitsplatz unter 20 Minuten beträgt, und 25,2 Prozent möchten nur weniger als 10 Minuten pendeln.
- Derzeit pendeln 32 Prozent der Befragten, die in einem Großunternehmen arbeiten, täglich zwischen 41 Minuten; 27 Prozent benötigen länger als eine Stunde.

Technologie am Arbeitsplatz
- 79 Prozent der Befragten sind zufrieden mit der technischen Unterstützung, die ihnen am Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Sie erhalten auch zunehmend technische Hilfsmittel, um ortsunabhägig produktiv arbeiten zu können.
- Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten haben technisch gesehen alles was sie brauchen. 42 Prozent verfügen nur über einige Tools und gaben an, dass die technische Ausstattung besser sein könnte.

Blick auf die Generationen
- 70,9 Prozent der Befragten glauben, dass Arbeitnehmer, die in den 1980er bis Mitte der 90er Jahre geboren sind, virtuelles Arbeiten besser annehmen und traditionelle Büros eher ablehnen werden. Dies gilt ebenso für die Generation, die aktuell noch in die Schule geht.

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