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Biss in den sauren Apfel

Von Rainer Sigl

Seltsame Zeiten: Während Microsoft, das von fantasievollen Kritikern gern mit dem bösen Imperium aus »Star Wars« oder gar den noch böseren Borg aus »Star Trek« verglichen wurde, sowohl von europäischen Kartellrichtern als auch den nicht enden wollenden Geburtswehen von Windows Vista gebeutelt wird, erhebt sich in den letzten Jahren Apple wie ein Phönix aus der Asche. Der iPod, von der amerikanischen Zeitschrift Wired kürzlich in einer Leserumfrage gar zum wichtigsten Gadget aller Zeiten erkoren, hat sich als ultimatives Lifestyle-Accessoire durchgesetzt und zugleich den allgemeinen Umgang mit Musik für immer verändert. Mit der Umstellung der Apple-Computerhardware auf Intel-basierte Prozessoren und einer neuen Preispolitik haben sich iBooks und iMacs als virensichere, leistbare und »coole« Alternative zu Windows durchgesetzt. Und mit dem iPhone will der kalifornische Konzern nun auch den Mobilfunk-Endgerätemarkt gehörig umkrempeln. Die Chancen, dass das pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in Europa eintreffende Handy mit Mehrwert auch den Umgang mit dem Mobiltelefon revolutionieren wird, stehen nicht so schlecht, denn Apple hat einiges, was allen Konkurrenten in den jeweiligen Branchen zu fehlen scheint: ein untrügerisches Gefühl für Design und Stil, eine Konzentration auf das Wesentliche und Funktionalität und - als wichtigstes Alleinstellungsmerkmal - eine Aura des Individualismus, die Apple in unzähligen Werbekampagnen bereits seit Jahrzehnten kultiviert.

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