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Börsengewitter

Von Wolfgang Freisleben

Ableger sollten sich daher gerade jetzt an den Börsen scheu wie Rehe verhalten: flüchten, wenn Gefahr droht. Nicht zu enge persönliche Stop-loss-Grenzen oder -Orders sind die richtigen Instrumente, um Aktien rechtzeitig abzustoßen und Verluste im Portfolio zu vermeiden.

Denn über den Börsen braut sich ein Gewitter zusammen. Und das nicht nur, weil das Frühjahr generell eine überwiegende schwache Börsenzeit ist. Vielmehr macht die Entwicklung am amerikanischen Immobilienmarkt Sorge. Die Preise für Einfamilienhäuser fallen seit vielen Monaten ebenso wie die »Housing starts«, die Anzahl der Baubeginne neuer Objekte. Baufirmen bleiben auf den Häusern sitzen, die sie weiterhin auf den Markt bringen, was die Preise zusätzlich unter Druck bringt. Damit schwindet bei vielen Kreditnehmern der Wert der Besicherung unter das erforderliche Maß. Zwangsverkäufe sind die Folge. Hypothekar-Finanzierungsinstitute wanken, erste Konkurse erschüttern die Branche.

Gleichzeitig breitete sich die Malaise auf ein breites Spektrum von Hedge-Fonds, Geschäfts- und Investmentbanken aus, die ein risikoreiches Karussell mit Subprime-Krediten für Darlehensnehmer mit schlechter Bonität entwickelt haben. Die Größenordnung des branchenübergreifenden Finanzdesasters wird von einem US-Experten sogar mit einer »Kernschmelze von noch nie dagewesenen Ausmaßen« verglichen.

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