Erfolg mit Qualität
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Ein Kommentar von Konrad Scheiber, CEO Quality Austria.
Zu Jahresbeginn zieht man gerne Bilanz und fokussiert dann den Blick in die nahe Zukunft, aber ohne Glaskugel. Laut dem aktuellen ISO Survey sind mit Ende 2010 weltweit über 1.100.000 Organisationen in 178 Ländern nach der ISO 9001 zertifiziert. Das weltweite Wachstum von 2009 auf 2010 betrug über 4 % und schreitet weiter voran. Viele fortschrittliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über Umwelt- oder Sicherheitsmanagementsysteme. Global sind im ISO Survey 2010 knapp 251.000 umweltzertifizierte Organisationen (ISO 14001) erfasst. Dies entspricht einer Steigerung von 12 % im Vergleich zum Jahr 2009. In Österreich sind über 5.100 Organisationen nach ISO 9001 zertifiziert. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den letzten Jahren. Auch die Anzahl der Umweltzertifikate stieg deutlich an auf ca. 1.200 (2009: 919).
>> Ziele abstimmen <<
In sehr vielen Fällen folgt der Zertifizierung nach ISO 14001 der Qualitätszertifizierung, denn man ist mit den Prozessen, den Verfahren und Arbeitsanweisungen bestens vertraut und kennt bewährte Methoden aus der Statistik, der Fehler-Möglichkeits-Einfluss-Analyse, etc. Die Motivation liegt darin, weitere Ressourceneinsparpotenziale zu erschließen und die Rechtssicherheit im Sinne der Legal Compliance deutlich zu erhöhen. Das Umwelt- und ArbeitnehmerInnenschutzrecht ist umfassend und komplex. Die Legal Compliance macht die Organisation krisenfest und dynamischer für neue Herausforderungen. Die ISO 14001 und die OHSAS 18001 fordern explizit die Prüfung der Verfahren zur Einhaltung der Umwelt- und Arbeitssicherheitsvorschriften. Die Zertifizierung steigert die Sicherheit auch gegenüber möglichen Haftungsfragen. Und zunehmend werden ökologische und gesundheitsschutzrelevante Aspekte in Ausschreibungen oder von Kunden gefordert.
Aber bitte nun nicht »blind« mit viel Eifer sich in die Projekte zur Umsetzung stürzen, neue Abteilungen gründen, Prozesse beschreiben, denn unsere Auditerfahrung in der Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass oft parallele Managementwelten Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit entstanden sind. Nicht aufeinander abgestimmte Ziele und Projekte erschweren vielmehr den täglichen Erfolg und wirken demotivierend.
>> Schlüsselthema Integration <<
Der Schlüssel zum Erfolg liegt vielmehr in der Integration, beginnend im Leitbild und in der Vorbildfunktion des Top-Managements, über die Integration der verschiedenen thematischen Anforderungen wie Qualität, Umwelt, CSR, Arbeitssicherheit, Hygiene und andere bis hin zur Integration in das tägliche Tun. Dann können nicht nur die Synergien optimal genutzt werden, sondern auch die brachliegenden Potenziale erschlossen werden. Wenn der letzte Integrationsschritt nicht gelingt, dann werden Handbücher aber zum Papiertiger.
Die Quality Austria ist mit der Einschätzung des Trends der Integrierten Managementsysteme nicht alleine. Auch das renommierte Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie kommt zu einem ähnlichen Schluss: Die neuen Herausforderungen werden in deutschen Unternehmen im Zuge eines IMS auf Basis eines gelebten Qualitätsmanagements gelöst.
Selbst in der Diskussion um glaubwürdige Nachhaltigkeit gewinnen Zertifizierungen nach ISO 9001, ISO 14001, OHSAS 18001, ON 192500, ISO 31000 zunehmend an Bedeutung, wie das aktuelle CSR-Jahrbuch zeigt. Dabei ergänzen sich die Anforderungen aus den verschiedenen Bereichen zu einem Ganzen: messbar, bewertbar, auditierbar und damit ständig verbesserbar. Viel Erfolg mit Qualität!