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Durststrecke überwunden

\"DieLetztlich ist es dann doch schnell gegangen: Nach der Suche über ein Jahrzehnt hinweg, wie dem Massenmarkt die Datendienste attraktiv gemacht werden können, hat der Mobilfunk jetzt einen Fuß ins große Datengeschäft gesetzt.

Das Smartphone ist mit 42 Prozent Nutzungsanteil faktisch überall angenommen, heißt es sinngemäß in einer Mindshare-Studie. Das entspricht einer satten Steigerung von 12 Prozent seit Sommer 2010. Damit wächst auch der Markt für Applikationen, die kleinen Zusatzprogramme für Mögliches und Unmögliches am Handy. Immerhin nutzen bereits knapp 90 Prozent der Smartphone-Besitzer Apps auf ihren Smartphones. Damit kann in den Öffis, bei langweiligen Partys oder bei Wartezeiten vor Terminen endlich mehr aus seiner Zeit gemacht werden, als nur Kurznachrichten und Mails aus dem Speicher zu löschen.

Wer heute effizient denkt, der installiert eine Speicherverwaltung am Handy, bevor die Straßenbahn kommt, und hat sein mobiles Datenkastl blitzsauber, wenn er fünf Stationen später aussteigt. Für Firmen bedeutet dies, die Mitarbeiter auf einer neuen Ebene nicht nur mit Kommunikationstools, sondern auch mit geschäftswichtigen Applikationen unterwegs versorgen zu können. Das Handy ist zum Computer geworden – und mehr: Die Applikationswelten auf den Smartphones bieten eine nach allen Seiten offene Sandkiste, in der wieder probiert und auf Markterfolg getestet werden kann.

Diese Dynamik, die den Mobilfunkmarkt nach einer kurzen Durststrecke wieder erfasst hat (in der nur schnelle Netze, aber nicht deren Nutzen glaubhaftes Thema waren), wird auch auf die Desktops überschwappen. Sie wird spätestens dann übergreifen, wenn die Betriebssysteme der nächsten Generation die mobilen Umgebungen und die fixe Bürowelt auf einen Nenner bringen. Gekapselte Systeme und Apps werden dann auf allen Plattformen laufen – nativ, ohne Entwicklungsaufwand. Spätestens seit Analysten wie IDC die Produktkategorie der Smartphones
der klassischen Handywelt entrissen haben und nun dem IT-Hardwaremarkt zuordnen, ist klar: Telekommunikation war einmal.

 

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