Kaum Glasfaser in Österreich
- Written by Martin Szelgrad
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Laut der Branchenvereinigung FTTH Council Europe werden in Europa – ohne Russland gerechnet – aktuell 2,5 Mio. Breitbandkunden mit Glasfaseranschluss gezählt.
Insgesamt liegen 17 Mio. Haushalte im unmittelbaren Einzugsbereich von Fiber-Infrastruktur. Die Mehrheit der Teilnehmer, 77 Prozent, ist auf sieben Ländern konzentriert. Diese sind mit absteigenden Nutzerzahlen folgende: Schweden, Italien, Frankreich, Litauen, Norwegen, Niederlande und Dänemark. Betrachtet man den Grad der Verbreitung, führt Litauen mit Durchdringung von »Fiber-to-the-home« von 18 Prozent.
Frankreich und Portugal schafften es im vergangenen Jahr erstmals in die Top 15, dabei halfen ihnen der starke Ausbau der Glasfaserinfrastruktur und Marketingbemühungen zur Gewinnung von Teilnehmern. In Russland übrigens werden bereits eine Million Haushalte mit Glasfaserleitungen versorgt. Und Österreich? Hier läuft es nicht ganz nach Wunsch der Industrie. Im Alpenland gibt es derzeit lediglich 60.000 Glasfaserkunden. Die Österreicher liegen damit auf den einem der letzten Plätze im Europavergleich. Meinen Sie, das Thema Glasfaser wird erst jetzt schlagend? Der Aufbau der Mega-, Giga- und Tera-Netze passiert ja gerade erst? Nun, betrachtet man die aktuellen Wachstumszahlen, so sind auch diese nicht gerade berühmt.
Österreich befindet sich bei FTTH-Neukunden, gemessen im Zeitraum Juni bis Dezember 2009, an 18. Stelle in Europa. Knapp hinter Andorra übrigens, aber noch vor Rumänien. Laut dem FTTH Council treiben vor allem die alternativen Anbieter – allen voran Energieversorger und Kommunen – den Ausbau des Glasfaser-Endkundenmarktes voran. Sie sind für 74 Prozent der versorgten Haushalte in FTTH-Einzugsgebieten verantwortlich.