BIM-fähige Hard- und Software ist heute in praktisch allen Planungsbüros im Einsatz. Es geht um die richtige Verwendung. Dafür brauchte es das Commitment der Geschäftsführung und geschultes Personal.
Oft werde ich von Architekten und Planern gefragt, was sie denn anschaffen müssen, um künftig ihre Projekte »in BIM« abzuwickeln. Meistens ist die Überraschung groß, wenn ich ihnen sage, dass geeignete Hard- und Software in ihrem Planungsbüro bereits im Einsatz ist. – »Ja, warum sind denn dann unsere Projekte keine BIM-Projekte?« – Weil bei BIM weniger die Frage zählt »Welche Werkzeuge verwende ich?«, sondern vor allem »Wie verwende ich die Werkzeuge?«.
Um in einem Planungsbüro effizient mit der »BIM-Methode« zu arbeiten, braucht es vor allem zwei Dinge: eine Geschäftsführung, die mit den Möglichkeiten und Erfordernissen von BIM-Planung vertraut ist und sich klar dazu bekennt, sowie gut ausgebildete Mitarbeiter, die wissen, wie sie die erforderlichen Projektdaten und Modelle erstellen und bearbeiten. Es reicht nicht, einen oder zwei »BIM-Spezialisten« ausbilden zu lassen oder gar »zuzukaufen«, um das Projektteam BIM-fit zu machen.
Tatsächlich ist es wie bei einer Kette und ihrem schwächsten Glied – alle Mitglieder des Projektteams müssen den Ansatz und die Grundlagen der neuen Planungsmethode verstehen und mit den verwendeten Werkzeugen gut und richtig umgehen können. Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ermöglicht, BIM-Knowhow in der Firma aufzubauen und zu verfestigen.
Haben BIM-Modellierer (vormals Bauzeichner/-techniker) schon beim Erstellen eines korrekten 3D-Modells Schwierigkeiten, wird man die versprochene Effizienzsteigerung in Planung und Projektbearbeitung nicht erreichen. Schlimmer noch, von Planungspartnern und Auftraggebern werden übermittelte BIM-Planungsergebnisse mit Auftrag zur Verbesserung zurückkommen und man sucht dann händeringend nach »Spezialisten«, die schnell die geforderte Qualität herstellen sollen.
Mit dem dadurch entstandenen, nichtkalkulierten Mehraufwand endet das Ganze in einem ökonomischen Desaster. Die oft ebenfalls ahnungslose Geschäftsführung kommt dann zu der in Österreich beliebten Conclusio: »Ich habe ja gleich gesagt, dass das nix bringt.« – Die Marktbegleiter werden sich freuen.
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