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Gewerkschaft fragt bei Arbeitgebern nach

Premiere: Um den vertragslosen Zustand der Tischler und Kunststoffverarbeiter zu beenden, holt sich die Gewerkschaft Unterstützung bei den Arbeitgebern. Premiere: Um den vertragslosen Zustand der Tischler und Kunststoffverarbeiter zu beenden, holt sich die Gewerkschaft Unterstützung bei den Arbeitgebern.

Einen ungewöhnlichen Schritt hat die Gewerkschaft Bau-Holz im Streit mit Arbeitgebervertretern gesetzt. Mit einer Umfrage unter Arbeitgebern sollen die Gewerkschaftsforderungen bei den aktuellen KV-Verhandlungen untermauert werden.

 

Für 45.000 Tischler und Kunststoffverarbeiter besteht seit 1. Mai ein vertragsloser Zustand. Während die GBH eine vertraglich geregelte Ist-Lohnerhöhung fordert, spricht sich Bundesinnungsmeister Johann Breiter gegen eine solche gesetzliche Regelung aus und erklärt, dass bereits in 95% aller Tischler- und Kunststoffbetriebe Ist-Löhne bezahlt werden und diese analog den KV-Erhöhungen erhöht wurden. Dass die Arbeitgeber nicht bereit sind, die tatsächlichen Löhne kollektivvertraglich zu erhöhen, beklagt Bau-Holz Chef Josef Muchitsch und startete deshalb eine Umfrage bei 3.046 Unternehmern. Das überraschende Ergebnis: 55,22 Prozent der Unternehmen sprechen sich für eine kollektivvertraglich geregelte Ist-Lohn Erhöhung und damit gegen ihre eigene Interessensvertretung aus. „Wir fordern für unsere Tischler und Kunststoffverarbeiter nichts Unmögliches. Es ist unverständlich, dass die Spitzenvertreter auf Arbeitgeberseite sich gegen eine Ist-Lohnregelung im Kollektivvertrag aussprechen, während die Mehrheit der Arbeitgeber laut Umfrage dafür sind.“

Die 3 Fragen der Gewerkschaft an die Firmenchefs inklusive Ergebnissen:

1. Sind Sie für eine kollektivvertraglich geregelte Ist-Lohnerhöhung?
Das Ergebnis: 55,21 Prozent der Arbeitgeber sagen JA zur Gewerkschaftsforderung.

2. Künftiger Facharbeitermangel: Glauben Sie, dass junge Menschen das Handwerk des Tischlers oder des Kunststoffverarbeiters erlernen wollen, wenn kein gültiger Kollektivvertrag vorhanden ist?
Das Ergebnis: 55,22 Prozent der Arbeitgeber sehen keinen Imageverlust durch den vertragslosen Zustand

3. Befürworten Sie eine intensivere Zusammenarbeit der Sozialpartner auf Landes- und Bundesebene zur Lösung gemeinsamer Herausforderungen wie z. B. bei Lohnnebenkostensenkung durch eine klare steuerbefreite Außerhaus-Zulage, einer gemeinsamen Imagekampagne zum Lehrberuf im holz- und kunststoffverarbeitenden Gewerbe?
Das Ergebnis: 89,55 Prozent der Arbeitgeber sprechen sich für eine intensivere sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit aus


Die KV-Verhandlungen werden am 13. Juni fortgesetzt.

 

 

 

Last modified onFreitag, 07 Juni 2013 14:34
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