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Eigene Wege

Eigene Wege

Auf der BAU in München glänzte Knauf zum wiederholten Mal mit Abwesenheit. Neue Produkte und Lösungen zeigen die Iphofener Trockenbauer lieber auf ihren eigenen »Werktagen«. Das kostet zwar nicht weniger, bringt aber mehr, ist man bei Knauf überzeugt.

Wie schon in den Jahren davor zeigte Knauf auch der BAU 2019 die kalte Schulter und stemmt sich damit gegen das vermeintliche Mantra der Anwesenheitspflicht in München. Statt mit einem teuren Messestand nur einer von vielen zu sein, geht man lieber mit einem deutlich breiteren Portfolio auf Roadshow. An sechs Standorten, quer über Deutschland verteilt, präsentiert Knauf geladenen Fachhandwerkern, Händlern und Architekten aktuelle Neuheiten der Bau- und Ausbaubranche.

Zwar lässt sich der Trockenbau-Spezialist die »Knauf Werktage« ähnlich viel kosten wie bis 2007 den Messeauftritt in München. Der Mehrwert ist laut Andreas Bauer, PR-Chef bei Knauf Österreich, für alle Beteiligten aber ungleich höher. »Nicht der Kunde muss zu uns kommen, wir kommen zu den Kunden. Dafür können wir mehr Produkte präsentieren und die Kunden sind ganz auf unser Produktportfolio fokussiert«, erklärt Bauer. Wermutstropfen für Besucher aus Österreich: Viele der gezeigten Innovationen sind hierzulande (noch) nicht erhältlich.

Darunter auch das Cleaneo Systexx System, das sich schnell als eines der Highlights der Werktage herauskristallisierte. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der gelochten Akustikdeckenplatte Knauf Cleaneo, die für diese Anwendung mit einem sehr spezifischen Lochbild ausgestattet wurde. Die spezielle Lochausbildung der Platte ist optimal auf die saubere Verarbeitung der Oberflächenbeschichtung sowie auf die hohe akustische Qualität der Konstruktion abgestimmt.

Die Platten werden wie eine normale Decke mit der üblichen Metall-Unterkonstruktion eingebaut. Darauf wird anschließend in einem patentierten trockenen Klebeverfahren der schalloffene Vliesbelag Cleaneo Systexx Silent aufgebracht. Charakteristisch ist der mehrschichtige Aufbau mit einer glatten Glas­vlies-Oberfläche. Die Bahnen werden ohne sichtbare Nähte ausgeführt. Damit entsteht ein geschlossenes Deckenbild.

Brand- und Schallschutz

Ein weiteres Highlight der Knauf Werktage war das neue Brandwandsystem Diamant Steel. Dabei handelt es sich um eine mit 0,4 mm Stahlblech kaschierte Diamant-Platte, die deutliche Montagevorteile verspricht. Der Arbeitsgang der losen Blechmontage entfällt, Konstruktion und Materialeinkauf vereinfachen sich. Da die Überlappung der Bleche nicht erforderlich ist, entsteht eine besonders ebene Oberfläche. Mit dem neuen System ist es erstmals möglich, eine Brandwand in EI90-M-Qualität mit nur 100 mm Wandstärke zu bauen.

Eine Schallschutzverbesserung für Holzbalkendecken verspricht die Knauf Schwere Schüttung. Die Schüttung ist ein körniges Material aus Naturanhydrit mit Korngrößen von 0,5 bis 4 mm und einer Restfeuchte bis 0,3 Prozent. Dank der speziellen Beschaffenheit verkrallen sich die Gesteinskörner optimal ineinander und ergeben so einen hoch belastbaren Untergrund. Die Schwere Schüttung verspricht eine deutliche Verbesserung des Trittschall- und Luftschallschutzes von Holzbalkendecken und soll sich perfekt als Rohbodenausgleich unter Fertigteil- und Fließestrich sowie dünnschichtiger Fußbodenheizung eignen.

Ein echter Hingucker waren auch die Knauf Designboards. Diese Gipsfaserplatten bestehen aus einer nichtbrennbaren, beschichteten Trägerplatte und individuell gestaltbaren Oberflächen, die werksseitig laminiert, furniert, lackiert, bedruckt oder grundiert werden können. 

Flache Fenster

Großes Interesse weckte auch das neue FlatWin-Fenster, das flächenbündig eingebaut werden kann. Beim FlatWin wird nicht nur das Glas, sondern auch der Rahmen bündig mit der Wandfläche eingebaut. In der Standardversion kommt das Fertigfenster überall dort zum Einsatz, wo keine erhöhten Anforderungen an den Brand- und Schallschutz bestehen. Höhere Ansprüche bis hin zum Strahlenschutz werden durch spezielle Varianten abgedeckt. Mit dem FlatWin will Knauf dem Wunsch vieler Architekten nach einer auch mit eingebautem Fenster komplett planebenen Trockenbauwand entsprechen.

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