Wiener Biogase
- Written by Redaktion_Report
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Rund 17.000 Tonnen Bioabfälle können in der aktuellen Ausbaustufe pro Jahr in der ›Biogas Wien‹ in saubere Energie umgewandelt werden«, erklärte Umweltstadträtin Ulli Sima anlässlich der Eröffnung der Biogasanlage in Wien Simmering. »Künftig können 600 Wiener Haushalte mit Fernwärme aus der ›Biogas Wien‹ versorgt werden, wodurch sich im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung eine Einsparung von 3.000 Tonnen CO2 jährlich ergibt«, so Sima. »Künftig« ist relativ und ungewiss. Das bislang getätigte Investment von 13,5 Millionen in Simmering reicht nämlich nur für die Hälfte der erwähnten 600 Haushalte. Ob die Anlage tatsächlich erweitert wird, ist bislang nicht entschieden. In der gegenwärtigen Konzeption hat die Stadt für die Versorgung eines Haushalts mit Fernwärme rund 45.000 Euro investiert. Ein Vorzeigeprojekt, wie die grüne Klubobfrau Maria Vassilakou richtig erkannt hat. »Aus Mist wird umweltfreundliche Wärme und umweltfreundlicher Strom gewonnen«, freut sie sich darüber, dass diese Idee der Grünen gemeinsam mit der Stadt Wien umgesetzt werden konnte. Und liegt prompt falsch, denn Strom wird in der Biogasanlage gar nicht gewonnen.
Fix ist, dass die Biogasanlage von der MA 48 betrieben wird. Neben der umweltpolitischen Bedeutung steht hinter der Errichtung der »Biogas Wien« auch eine Notwendigkeit gesetzlicher Natur: Seit Oktober 2006 ist das Verfüttern von Küchen- und Speiseabfällen an Nutztiere in der EU verboten. In der Biogas Wien werden 1,7 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt, die in einem Heißwasserkessel zur Fernwärmeerzeugung genutzt werden.