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Strukturelle Führungsprobleme

Den größten Wert legen die Unternehmen in der Wahl ihrer Führungskräfte auf die fachlich-technische Qualifikation; die soziale und kaufmännische Kompetenz sowie die Management-Qualifikation werden vernachlässigt. Auch auf den Mehrwert durch weibliche Führungskräfte wird weitgehend verzichtet, dabei zeigt die Untersuchung, dass erfolgreiche Unternehmen einen signifikant höheren Anteil an weiblichen Führungskräften haben als weniger erfolgreiche. Besonders eklatant auch die mangelnde Beherrschung der betrieblichen Wertschöpfungskette. Knapp zehn Prozent kennen ihren Wertschöpfungsprozess nicht genau. Dabei haben die Top-Führungskräfte in österreich einen unübersehbaren Hang zur Schönfärbung der Marktsituation ihres Unternehmens. Selbst das am Unternehmenserfolg gemessene untere Viertel der Unternehmen hält sich für besser als der Marktdurchschnitt. Offensichtlich werden die strukturellen Führungsprobleme auch bei der Einschätzung der größten Risiken für das eigene Unternehmen. Die weniger erfolgreichen Unternehmen suchen die Fehler zuallererst bei den anderen. Sie sehen die größten Probleme in der aktuellen Wirtschaftslage und in Problemen mit den Kunden. Die erfolgreichen Unternehmen machen sich eher Gedanken über den Wettbewerb und den Mangel an qualifiziertem Personal.
Einigkeit herrscht darüber, dass die Bedeutung von Qualitätsmanagement in Zukunft steigen wird. 70 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Bedeutung eher bis deutlich steigen wird. Es zeigen sich allerdings branchenspezifische Unterschiede. »Der Dienstleistungssektor nimmt mit 33 Prozent an, dass die Bedeutung von Qualitätsmanagement deutlich steigen wird, weitere 40 Prozent gehen davon aus, dass die Bedeutung eher zunehmen wird«, erklärt Konrad Scheiber, Geschäftsführer der Quality Austria. Im produzierenden Gewerbe hingegen gaben nur 24 Prozent an, die Bedeutung von Qualitätsmanagement werde deutlich zunehmen, 47 Prozent glauben, dass sie eher steigen wird. Laut Angaben von Quality Austria können durch geringere Mängel in der Produkt- und Dienstleistungsqualität durchschnittlich sieben Prozent an Umsatzverlusten eingespart werden.
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