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Nur eine Frage der Zeit

Landesregierung Steiermark: Man hat viel zu tun. 18.000 Anrufe täglich werden in den Amtsstuben der Verwaltung angenommen. Um den Bürgerservice dauerhaft garantieren zu können, wurde jüngst das bestehende Kommunikationssystem an neue Standards angepasst. Mit einer IP-Telefonie-Installation von Siemens steht nun ein leistungsfähiges Kommunikationssystem zu Verfügung, das sich problemlos in die bestehende Infrastruktur einbinden ließ - und den Steirern am Ende des Tages sogar Geld spart. Rund 4.500 der 18.000 eingehenden Anrufe werden über Vermittlungsplätze - einige davon sind blindengerecht ausgeführt - begrüßt und zur gewünschten Stelle weitergeleitet. Das Kommunikationsnetz besteht aus rund 4.000 Nebenstellen, die auf insgesamt 15 Standorte verteilt sind. über eine zentrale Lösung werden nun alle Elemente verwaltet und konfiguriert, wodurch der administrative Aufwand enorm verringert wird. Eine zusätzliche Verbesserung wird durch den Einsatz einer sogenannten Unified-Messaging-Lösung erzielt. Damit können alle Kommunikationsdienste wie Voicemail, Fax oder E-Mail in einem Service zusammengefasst und auf einer Oberfläche dargestellt werden. Für Gesprächskosteneinsparungen zu den Mobilnetzen sorgt ein Mehrkanälesystem, das zwischen der Kommunikationsanlage und den GSM-Netzen eingesetzt ist. Und es geht weiter: über ein VPN (Virtual Private Network) können rund 3.000 Amtshandys kostengünstiger per Kurzwahl telefonieren. Weiters wurde im Mediacenter der Landeswarnzentrale das bestehende Kommunikationssystem um ein multimediales Contact Center erweitert. Der Clou: Durch einen langfristig angelegten Stufenplan können alle Investitionen aus dem laufenden Budget gedeckt werden.

Langsam, aber sicher. Den Herstellern ist längst klar, dass proprietäre Telefonie in der IT aufgehen wird. Firmen wie Siemens wissen aber auch, dass dies kein einfaches Thema ist. »Die Komplexität ist von vielen unterschätzt worden. Es ist eine Sache, IT-Integration auf den Blaupausen zu leben. Eine andere Sache ist es, in der Praxis änderungen in laufenden Systemen durchzuführen, die oft Auswirkungen auf die gesamte Prozessstruktur haben«, meint Siemens-Enterprise-Communications-Geschäftsführer Josef Jarosch. »Natürlich haben wir auch Kunden, die sofort die gesamte Telekommunikation auf IP umstellen wollen und bereit sind, die Investitionen vorzuziehen, da ihnen der Schritt ohnehin einmal bevorsteht. Wir rechnen allerdings damit, dass sich die Anlagen mit den reinen IP-Geräten langsam entwickeln werden.« Jarosch gibt zu bedenken, dass im Telefonanlagengeschäft bislang Erneuerungszyklen von sieben bis acht Jahren galten.

Studien zufolge sind in österreich zwischen 40 und 45 Prozent der installierten TK-Anlagen älter als sieben Jahre. Doch haben die Unternehmenskunden an diesen Geräten meist nichts auszusetzen. Einfach diese Anlagen nicht mehr zu warten und so einen Umstieg auf IP zu erzwingen, geht nicht, weiß der Siemens-Manager. »Das ist für uns als Unternehmen zwar nicht lustig, aber wir unterstützen unsere Kunden, wenn sie den technologischen Schritt langsam angehen wollen.« Referenzgeschichten wie zuletzt der Umstieg der steirischen Verwaltung werden daher oft und gerne weitererzählt. Man weiß: Gut Ding braucht Weile und sollte kommuniziert werden.

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