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»Stärker als der Markt wachsen«

Georg Obermeier ist die neue Nummer eins bei T-Systems. Zuvor zeichnete er dort für die Bereiche Network Services, Systems Integration und Health Services verantwortlich.

Report: In welcher Weise beginnt die »ära Obermeier« bei T-Systems?
Georg Obermeier: Ich habe einige Idee und Visionen, setze vor allem aber auf Kontinuität. Die letzten zwölf Monate waren das erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte. Diesen Weg werden wir fortsetzen und stärker als der Markt wachsen.

Welche Managementphilosophie prägt sie?
Ein starker Glaube an Teamarbeit. Nicht nur in einem kompetitiven Markt wie österreich sind Teamgedanke und Networking wichtig, sondern auch in einer so hochkomplexen und innovativen Branche wie der Informations- und Telekommunikationstechnologie. Dafür benötigen wir die besten Köpfe und Talente. Meine oberste Aufgabe ist nun, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Man ist immer nur so gut wie seine Mitarbeiter. Je besser sich diese entfalten und arbeiten können, desto erfolgreicher ist man selbst.

Teilweise werden bereits Ausschreibungen in Prozessen, die Auktionen gleich kommen, vergeben. Muss der Faktor Qualität letzten Endes nun doch dem Preiskampf weichen?
Ich sehe eine Entwicklung in diese Richtung, doch nur für standardisierte und vergleichbare Lösungen und Produkte, beispielsweise wenn Hardware ausgeschrieben oder bestimmte Service Levels erfüllt werden müssen. Hochkomplexe und individuell ausgeprägte Services - End-to-End-Lösungen, wie sie T-Systems im IKT-Bereich bietet - werden nicht ersteigert. Hier ist noch immer Expertise gefragt. Meist sind ja viele Gespräche mit dem Kunden notwendig, um die richtigen Ansätze im Lösungsgeschäft zu finden. Ein Unternehmen, das sein weltweites Netzwerk von einem IKT-Dienstleister betrieben haben möchte, kauft dies nicht von der Stange. Dienstleister wie T-Systems liefern 24-Stunden-Services sieben Tage in der Woche für Systeme, von denen das gesamte Geschäft des Kunden abhängt.

Wissen das die Unternehmen?
Im Verlauf der letzten Jahre hat dies jeder erfahren. Wenn auch einige erst schmerzhaft spüren mussten, dass auf Dauer nicht nur Preis, sondern auch Qualität zählt. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis von Nachhaltigkeit.

Was sind die Top-Themen 2008 bei T-Systems?
Wir haben in Wien eines der weltweit modernsten Rechenzentren stehen, das wir auch heuer optimal auslasten werden. Weiters hat T-Systems im Vorjahr über 100 Mio. Euro Auftragsvolumen alleine im Outsourcinggeschäft lukrieren können. Dies ist ein Trend, den ich ebenso wie das erfolgreiche Netzwerkgeschäft fortsetzen möchte. Dann ist IP-Technologie zur neuen Infrastruktur für die Unternehmen geworden. Nicht nur Große, sondern quer durch alle Unternehmensgrößen und Branchen beschäftigt man sich mit Funktionalitäten wie IP-Telefonie. Das Thema ist nicht vollkommen neu, wird aber immer stärker in die Leistungsportfolios und Unternehmensprozesse integriert.

Ein stark wachsender Markt ist weiterhin der Gesundheitsbereich, in dem T-Systems bereits viel Expertise vorweisen kann. Als Systemintegrator in Sachen E-Health setzen wir die heute stark sichtbare Notwendigkeit von Standards, Homogenisierungen und Vernetzung in den Systemen der Health-Branche um. So wurde jüngst in Niederösterreich mit dem Projekt NöGUS die elektronische Patientenakte realisiert. Mit einem 120 Mitarbeiter großen Kompetenzzentrum exportiert T-Systems Lösungen und Know-how im Krankenhausbereich und bei Themen rund um die Gesundheitsakte in alle Welt - zuletzt nach Südafrika.

Die Herausforderungen sind weltweit gleich: daten- und auch zugriffssichere \"Lifetime Health Records“ zu schaffen, in denen jede Information über bisher erfolgte Behandlungen an einem Patienten sichtbar gemacht werden. Und dies auch für den Patienten selbst, der seinen Akt vielleicht einmal über ein Internetportal abrufen kann. Dann wird es auch möglich sein, dass man in einem Krankenhaus in Niederösterreich nicht jene Untersuchungen über sich ergehen lassen muss, die schon in einem Wiener Spital passiert sind.

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