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Schwache Ertragskraft der KMU

Die kleinen und mittleren Unternehmen(KMU) österreichserwirtschaften keinen ausreichendenGewinn. Analysender KMU FORSCHUNGAUSTRIA auf Basis von rd. 70.000 Jahresabschlüssen2004/2005 ergeben, dassim Durchschnitt das Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit (EGT) 2,1 % derBetriebsleistung beträgt. Nach Abzug derErtragssteuern liegt die Umsatzrentabilitätunter der Inflationsrate.

Schlusslicht bei der Ertragskraft ist derTourismus mit 0,3 %; im Handel werden1,7 %, im Gewerbe und Handwerk 2,2 %und in der Industrie 2,6 % an EGT erwirtschaftet.Relativ zufriedenstellend ist dieGewinnsituation lediglich im Bereich Informationund Consulting (4,3 %).
Probleme, die Kosten zu decken unddarüber hinaus ein adäquates Entgelt fürdie eigene Leistung sowie Zinsen für dasEigenkapital zu verdienen, haben vor allemdie Unternehmerinnen und Unternehmeraus Kleinstbetrieben: 70 % der Unternehmenmit einem Jahresumsatz von wenigerals 300.000 Euro arbeiten mit Verlust. DerAnteil der Betriebe mit negativem Ergebnisnimmt zwar mit wachsender Betriebsgrößeab, aber auch von den größeren Betriebenmit mehr als 7 Millionen Euro Jahresumsatzsind immer noch 28 % in der Verlustzone.

Die schwache Ertragskraft hat unmittelbareAuswirkungen auf die Qualität derFinanzierung der KMU. Rund 80 % desBetriebsvermögens sind mit Fremdkapitalfinanziert. Wichtigster Geldgeber sinddabei die Banken mit einem Anteil vonüber 36 %. Die Eigenkapitalquote liegt im Durchschnitt bei 19,8 %. Analog zur Gewinnsituationsteigt die Eigenkapitalquotebzw. sinkt die Bankverschuldung mit zunehmenderBetriebsgröße. Während beiden Kleinstbetrieben die Kommerzbankenrd. 52 % zur Finanzierung beitragen, sindes bei den Mittelbetrieben 29 % und beiden Großbetrieben 20 %.

Die Verknüpfung von Umsatzrentabilitätund Eigenkapitalquote zeigt die betriebswirtschaftlichePosition der Betriebe:
; 12 % der KMU zählen zur betriebswirtschaftlichenElite. Sie haben mehr als20 % des Betriebsvermögens mit Eigenkapitalfinanziert und erwirtschaften betriebswirtschaftlicheGewinne von mehr als 5 %der Betriebsleistung.
;10 % der KMU sind mit einer Umsatzrenditevon über 2,5 % und einer Eigenkapitalquotevon mehr als 10 % in einer relativguten betriebswirtschaftlichen Position.
; 27 % der KMU haben vor allem Ertragsprobleme;d. h., sie verfügen zwarüber mehr als 10 % Eigenkapital, machenaber zu wenig Gewinn (unter 2,5 % derBetriebsleistung) bzw. arbeiten sogar mitVerlust.
; 13 % der KMU erwirtschaften zwarausreichende Gewinne (über 2,5 % derBetriebsleistung), haben aber zu wenig Eigenkapital(weniger als 10 % des Gesamtkapitals)oder das Betriebsvermögen ist zurGänze mit Fremdkapital finanziert.
; 16 % der KMU haben sowohl Ertragsalsauch Finanzierungsprobleme (Gewinneunter 2,5 % der Betriebsleistung, Eigenkapitalquoteunter 10 %).
; 22 % der KMU haben kein Eigenkapitalbzw. sind überschuldet und arbeiten mitVerlust.

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