Wettbewerbs verzerrung
- Written by Redaktion_Report
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Perg in Oberösterreich besitzt in Kürze zwei unterschiedliche Energieträgernetze. Es stellt sich die Frage, welches der beiden Netze zu forcieren ist. Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz hat eine Studie erstellt, um Kosten, volkswirtschaftliche Auswirkungen und ökologische Beurteilung beider Varianten abzuwägen. Ergebnis ist, dass, bei gleicher Förderung für Biogas wie für Fernwärme, Biogas deutlich günstiger angeboten werden könnte. »Aus unserer Sicht muss die momentane Förderungspolitik in Hinblick auf diese beiden Energieträger überdacht werden«, sagt Horst Steinmüller, Chef des Energieinstitutes. Vorteile sehen die Autoren der Studie auch in den Bereichen CO2 Ausstoß, der bei der Verwendung von Biogas mit Null zu bewerten ist. Zudem schneidet Biogas bei den klassischen Luftschadstoffen Stickoxid, Schwefeldioxid und Staub deutlich besser ab als Biomasse-Fernwärme. Auch bei der Energieverteilung sehen sie Gas im Vorteil. Der Energieverlust im Fernwärmenetz wurde für das Beispiel Perg mit 11,8 Prozent berechnet.
Volkswirtschaftlich gesehen kommt die Studie zum Ergebnis, dass durch die Inbetriebnahme eines Fernwärmenetzes in einem erdgasversorgten Gebiet dem Energieversorger Netzgebühren verlorengehen. Geld, das für F & E-Aktivitäten genutzt werden könnte. »Die heimische Wirtschaft verliert somit an zusätzlicher Wertschöpfung«, betont Friedrich Schneider, Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Energiewirtschaft des Energieinstitutes. Sein Resümee: Die Vergabe von Förderungen für die CO2-neutrale Bereitstellung von Wärme muss aus der Sicht des Energieinstitutes neu überdacht werden und auch die Biogaseinspeisung sollte miteinbezogen werden. Die derzeitige Praxis sei wettbewerbsverzerrend.